Spektromikroskopische Untersuchungen an ... - OPUS Würzburg
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92 6 SMART-Messungen <strong>an</strong> NTCDA<br />
Insel (c) dunkel. In s-Polarisation dreht sich dies um: Insel (c) hell, Insel (d) dunkel.<br />
Vor der ersten π ∗ -Reson<strong>an</strong>z, bei hν = 282,0 eV, erscheinen beide Inseln dunkel:<br />
hier wird durch sie lediglich das Signal des darunter liegenden Silbers geschwächt,<br />
sie selbst zeigen keine Emission. Diese Kontrastumkehr spiegelt sich auch in den<br />
entsprechenden ortsaufgelösten C K-NEXAFS-Spektren wider. Spektrum (d) zeigt<br />
in p-Polarisation wesentlich höhere Reson<strong>an</strong>zintensitäten als (c), für s-Polarisation<br />
dreht sich dies um. Würde m<strong>an</strong> nun aus den Intensitätsverhältnissen der Reson<strong>an</strong>zen<br />
einfach gemäß Formel 2.11 einen mittleren Verkippungswinkel berechnen, so<br />
würde m<strong>an</strong> für (c) über 75°, für (d) um die 40° erhalten. Die Verwendung dieser<br />
Formel setzt allerdings eine mindestens dreifache Symmetrie des untersuchten<br />
Bereiches voraus, um über die vorh<strong>an</strong>denen Rotationsdomänen azimutal mitteln<br />
zu können. Da die dreidimensionalen Inseln jedoch, wie die LEED-Messungen<br />
aus Abschnitt 6.1.2 zeigen, mit hoher Wahrscheinlichkeit aus jeweils einer einzigen<br />
Domäne bestehen, darf diese Formel nicht für eine einzelne Insel <strong>an</strong>gewendet<br />
werden.<br />
Formal korrekt wäre in diesem Fall natürlich die Verwendung der verallgemeinerten<br />
Formeln 2.9 und 2.10, in die sowohl Polar- als auch Azimutalwinkel explizit<br />
eingehen. Da der Azimutalwinkel ϕ in den Messungen nicht zugänglich ist, er aber<br />
in das Intensitätsverhältnis der Reson<strong>an</strong>zen mit cos ϕ und cos 2 ϕ eingeht, ist es nicht<br />
möglich, direkt aus dem Verhältnis den Verkippungswinkel für eine einzelne Domäne/Insel<br />
zu bestimmen. Berechnet m<strong>an</strong> jedoch das mittlere Intensitätsverhältnis<br />
mehrerer, verschieden orientierter Inseln, so sollte sich ein mittlerer Verkippungswinkel<br />
wie für die nicht ortsaufgelösten Messungen ergeben. Führt m<strong>an</strong> dies für (c)<br />
und (d) durch, so erhält m<strong>an</strong> einen mittleren Verkippungswinkel von 50°. Im Rahmen<br />
der Genauigkeit dieser Auswertung würde dies zu den 45° aus Referenz [77]<br />
passen. Aber auch die beobachteten mittleren Verkippungswinkel von 85° aus Referenz<br />
[75] lassen sich mit diesen Ergebnissen interpretieren: es wäre möglich, dass<br />
bei diesen Messungen dreidimensionale Inseln der Art (c) beobachtet worden sind.<br />
Auch wenn die direkte Bestimmung der Verkippungswinkel der Moleküle in den<br />
dreidimensionalen Inseln wegen des unbek<strong>an</strong>nten Azimutalwinkels nicht möglich<br />
ist, so erlauben die beobachteten Intensitätsverhältnisse der π ∗ -Reson<strong>an</strong>zen doch<br />
Aussagen über die Verträglichkeit mit den beiden Modellen aus Abbildung 6.8. In