Spektromikroskopische Untersuchungen an ... - OPUS Würzburg
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2 1 Einleitung<br />
beschränken. Ein grundlegendes Verständnis der (physikalischen) Eigenschaften<br />
dieser Modellsysteme ist die Voraussetzung zum Verständnis weiterer, komplexerer<br />
Systeme, die später einmal technisch relev<strong>an</strong>t sein können.<br />
Auf besonderes Interesse im Bereich der Grundlagenforschung stoßen dabei pl<strong>an</strong>are<br />
Moleküle, wie zum Beispiel Perylen-Derivate oder auch <strong>an</strong>dere aromatische<br />
Kohlenwasserstoffe. Ihr vergleichsweise geringes Molekulargewicht, die Tatsache<br />
dass sie nicht zu Polymerisation neigen und ihre Beständigkeit gegen thermische<br />
Zersetzung bis zu einigen hundert Kelvin, ermöglichen das kontrollierte Aufwachsen<br />
von Filmen in kristalliner Form mittels org<strong>an</strong>ischer Molekularstrahl-Epitaxie<br />
(OMBE) [1–3].<br />
Aus den vielen Perylen-Derivaten ragt 3,4,9,10-Perylen-Tetracarbonsäure-Di<strong>an</strong>hydrid<br />
(PTCDA) als das Molekül hervor, das bisher am besten untersucht wurde.<br />
Dabei kamen die verschiedensten Untersuchungsmethoden, nicht nur aus der Oberflächenphysik,<br />
zum Einsatz. Die verwendeten Methoden waren entweder spektroskopischer,<br />
mikroskopischer oder beugender Natur. Ein Zusammenh<strong>an</strong>g zwischen<br />
ihnen war, wenn überhaupt, nur indirekt herzustellen.<br />
An genau dieser Stelle kommt nun die instrumentelle Methode „Spektromikroskopie“<br />
ins Spiel, um genau zu sein, das SpektroMikroskop mit Aberrationskorrektur<br />
für viele Relev<strong>an</strong>te Techniken (SMART). Mit diesem Gerät war es erstmals möglich,<br />
das Wachstum der org<strong>an</strong>ischen Molekülschichten in situ in Echtzeit zu studieren:<br />
sowohl mikro-, spektroskopisch als auch beugend. Da die <strong>Untersuchungen</strong> dieser<br />
Arbeit während der umf<strong>an</strong>greichen Aufbauphase dieses außerordentlichen Gerätes<br />
stattf<strong>an</strong>den, waren sie gleichzeitig immer wieder Prüfsteine für seinen Entwicklungsst<strong>an</strong>d<br />
und trugen erheblich zur methodischen Entwicklung und instrumentellen<br />
Verbesserung bei.<br />
Auch ein naher Verw<strong>an</strong>dter des PTCDA, das 1,4,5,8-Naphthalin-Tetracarbonsäure-<br />
Di<strong>an</strong>hydrid (NTCDA), wurde in die <strong>Untersuchungen</strong> mit eingeschlossen. Es zeigte<br />
sich, dass diese Molekülschichten, trotz der engen Verw<strong>an</strong>dtschaft und Ähnlichkeiten<br />
zum PTCDA, ein wesentlich komplexeres System darstellen. Für beide Systeme<br />
zeigt sich deutlich, dass ein mikroskopisches Verständnis für die Erklärung des<br />
Wachstumsprozesses unabdingbar ist.