Spektromikroskopische Untersuchungen an ... - OPUS Würzburg
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118 6 SMART-Messungen <strong>an</strong> NTCDA<br />
primierten Monolage gebildet. A entspricht dem (00)-Reflex, B einem Reflex der<br />
komprimierten Monolage und C einem Reflex von dreidimensionalen Inseln (zur<br />
Zuordnung sei auf Abschnitt 6.1.2 verwiesen). Die Intensitäten sind jeweils um den<br />
Untergrund bereinigt, der während der Messung stetig zugenommen hat.<br />
Vor Beginn des jeweiligen Experiments (t < 0 s) bef<strong>an</strong>d sich der Elektronenstrahl<br />
auf einem bereits geschädigten Bereich der Probe, so dass (nahezu) keine LEED-<br />
Intensität vorh<strong>an</strong>den war. Bei t = 0 s wurde die Probe unter dem Elektronenstrahl<br />
so verschoben, dass nun ein ungeschädigter Bereich untersucht werden konnte.<br />
Für die höhere Elektronenenergie von 12,5 eV (Abbildung 6.27) zeigt sich ein rascher<br />
Abfall aller drei Reflexintensitäten, wobei die Intensität C nochmals schneller abnimmt:<br />
nach nicht einmal einer Minute ist die Intensität auf die Hälfte gesunken,<br />
nach drei Minuten sind die Reflexe quasi nicht mehr zu detektieren. Dies ist als ein<br />
Hinweis darauf zu deuten, dass die dreidimensionalen Inseln durch den Elektronenstrahl<br />
stärker geschädigt werden als die Monolage. Dies wurde <strong>an</strong>alog bereits für die<br />
Schädigung durch Photonen im vorhergehenden Abschnitt festgestellt. Die leichte<br />
zeitliche Verschiebung von B und C ist darauf zurückzuführen, dass die Messung<br />
begonnen wurde, als der M<strong>an</strong>ipulator noch nicht zum vollkommenen Stillst<strong>an</strong>d<br />
gekommen war und sich die Detektionsfläche noch leicht geändert hat, was sich für<br />
eine dreidimensionale Insel, die sich in den beleuchteten Bereich schiebt, deutlich<br />
bemerkbar macht, nicht jedoch für die umgebende Monolage.<br />
Erwartungsgemäß führt die Verwendung einer niedrigeren Elektronenenergie zu<br />
einer geringeren (oder zumindest l<strong>an</strong>gsameren) Schädigung. Abbildung 6.28 zeigt<br />
dies recht deutlich für eine Elektronenenergie von 4,0 eV. Auch bei dieser Energie<br />
geht die Reflexintensität C der dreidimensionalen Inseln am stärksten zurück. Immerhin<br />
dauert es nun über zehn Minuten, bis die Intensität auf die Hälfte abgefallen<br />
ist.<br />
Es stellt sich die Frage, ob der Überg<strong>an</strong>g von „schädlich/schnell“ zu „weniger schädlich/l<strong>an</strong>gsam“<br />
kontinuierlich oder sprunghaft verläuft, ob es also eine Art Schwelle<br />
für die Elektronenenergie gibt, unterhalb derer m<strong>an</strong> die org<strong>an</strong>ischen Moleküle<br />
„gefahrlos“ dem Elektronenstrahl aussetzen k<strong>an</strong>n. In Abbildung 6.29 ist die zeitliche<br />
Entwicklung der Intensität des (00)-Reflexes für verschiedene Elektronenenergien