Spektromikroskopische Untersuchungen an ... - OPUS Würzburg
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8 2 Physikalische Grundlagen<br />
near beziehungsweise die Helizität der zirkular polarisierten Strahlung wählen lässt.<br />
Durch geschicktes Einstellen der Photonenenergie können so am Synchrotron Experimente<br />
mit maximaler Oberflächenempfindlichkeit durchgeführt werden. M<strong>an</strong><br />
wählt hierzu die Photonenenergie dergestalt, dass die produzierten Photoelektronen<br />
eine kinetische Energie besitzen, welche einer minimalen mittleren freien Weglänge<br />
entspricht (z.B. bei Silber ca. 0,5 nm für E kin = 100 eV, siehe Abbildung 2.2).<br />
2.1.2 Röntgenabsorptionsspektroskopie<br />
Die Nahk<strong>an</strong>ten-Röntgenabsorptionsspektroskopie (NEXAFS), eine weitere in der<br />
Oberflächenphysik weit verbreitete Spektroskopiemethode, liefert gegenüber der<br />
PES zusätzlich Informationen über unbesetzte elektronische Zustände und über<br />
geometrische Eigenschaften (z.B. Orientierung von Molekülen). Auch diese Methode<br />
soll im Rahmen dieser Arbeit nur kurz erläutert werden, weiterführende<br />
Informationen entnimmt m<strong>an</strong> beispielsweise dem Buch von Stöhr [11].<br />
Eine schematische Darstellung des zugrunde liegenden Prozesses am Beispiel eines<br />
zweiatomigen Moleküls zeigt Abbildung 2.3. Neben dem höchsten besetzten<br />
Molekülorbital (HOMO) erkennt m<strong>an</strong> unterhalb des Vakuumniveaus noch das<br />
niedrigste unbesetzte Molekülorbital (LUMO). Dieses besitzt in diesem Fall π-Charakter,<br />
was eine ungerade (negative) Symmetrie des Molekülorbitals bezüglich einer<br />
Spiegelung <strong>an</strong> der Molekülebene bedeutet. Unbesetzte Zustände werden durch<br />
einen hochgestellten Stern hervorgehoben, so dass sich für das LUMO in diesem<br />
Fall die Bezeichnung π ∗ ergibt. Oberhalb des Vakuumniveaus E vak findet sich ein<br />
Zust<strong>an</strong>d, der zwischen einer Erhöhung („Zentrifugalbarriere“) des Potenzials lokalisiert<br />
ist. Da es sich hier um ein unbesetztes Molekülorbital mit gerader (positiver)<br />
Symmetrie h<strong>an</strong>delt, wird er σ ∗ gen<strong>an</strong>nt. M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n diesen Zust<strong>an</strong>d auch durch<br />
Streuung der auslaufenden Photoelektronen erklären.<br />
Werden durch geeignete elektromagnetische Strahlung Rumpfniveauelektronen<br />
<strong>an</strong>geregt und ist die Photonenenergie hν größer als die Ionisierungsenergie E I des<br />
entsprechenden Rumpfniveaus, so werden diese Elektronen als Photoelektronen<br />
emittiert (<strong>an</strong>alog zur PES). Im Absorptionsspektrum spiegelt sich dies als Absorpti-