Spektromikroskopische Untersuchungen an ... - OPUS Würzburg
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5.1 PTCDA/Ag(111) 57<br />
sich hohe) Beweglichkeit ein. Dies wird auch bei <strong>an</strong>deren Substrattemperaturen<br />
deutlich: je niedriger diese gewählt werden, desto kleiner, aber zahlreicher, werden<br />
die dreidimensionalen Inseln.<br />
5.1.2 Spektroskopische <strong>Untersuchungen</strong> <strong>an</strong> PTCDA/Ag(111)<br />
Einer der großen Vorzüge eines Spektromikroskops wie dem SMART ist die Möglichkeit,<br />
auch spektroskopische Messmethoden in Echtzeit <strong>an</strong>wenden zu können. In<br />
Abbildung 5.7 ist dies dargestellt. Bei diesem Experiment wurde die Adsorption von<br />
PTCDA auf Ag(111) mittels XPS bei einer Photonenenergie von hν = 330 eV beobachtet.<br />
Mittels einer Feldblende wurde hierbei ein Ausschnitt der Probenoberfläche<br />
ausgewählt (Größenordnung 10 µm) und die dispersive Ebene des Omega-Filters<br />
abgebildet (siehe dazu Abbildung 2.10). Ein so entst<strong>an</strong>denes Bild ist in Abbildung 5.7<br />
links oben dargestellt: die Dispersion verläuft in der Horizontalen, die Abbildung<br />
ist elektronenoptisch in der Vertikalen (die übrigens keine Aussagen über den Ort<br />
zulässt) gestreckt. Letzteres geschieht, um die geringe Dynamik des Bildaufnahmesystems<br />
(in diesem Fall der Video-CCD-Kamera) auszugleichen. Durch Integration<br />
in der vertikalen Achse ergibt sich ein XPS-Spektrum, wie in der Abbildung links unten<br />
dargestellt. Reiht m<strong>an</strong> mehrere solcher Spektren in zeitlicher Abfolge <strong>an</strong>ein<strong>an</strong>der,<br />
so ergibt sich ein dreidimensionales Bild der zeitlichen Entwicklung des entsprechenden<br />
Spektrums, wie in der Abbildung rechts dargestellt. Die Belichtungszeit<br />
für jedes Spektrum lag bei dieser Messung bei 10 Sekunden.<br />
Im gezeigten C 1s-Spektrum deutlich zu erkennen sind gleich zu Beginn zwei<br />
Strukturen, α und β, die mit zunehmender Adsorptionsdauer (und somit entsprechender<br />
Bedeckung) rasch <strong>an</strong> Intensität gewinnen. Aus nicht ortsaufgelösten XPS-<br />
Messungen sind diese Spektren wohlbek<strong>an</strong>nt und eine Zuordnung der Strukturen<br />
zu unterschiedlich gebundenen Kohlenstoffatomen ist möglich [88]. Die Struktur<br />
α stammt von den Kohlenstoffatomen der Anhydridgruppe, β k<strong>an</strong>n denen des<br />
Perylen-Rumpfes zugeordnet werden. Während der Adsorption verschiebt sich β<br />
leicht zu höheren Bindungsenergien (etwa um 0,5 eV), während α um etwa 1,7 eV<br />
verschoben wird. In der Darstellung der zeitlichen Entwicklung sieht das so aus,<br />
dass α bei der niedrigeren Bindungsenergie immer schwächer und bei der höheren