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Förderatlas 2012 als Gesamtdokument - DFG

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104 3 Förderprofile von Forschungseinrichtungen und Regionen<br />

Anlehnung an die Wirtschaftszweiggliederung<br />

des Statistischen Bundesamtes dar.<br />

Ähnlich wie die oben vorgestellten Profilanalysen<br />

für ausgewählte Wissenschaftseinrichtungen<br />

lassen sie Rückschlüsse auf die<br />

geförderten fachlich-thematischen Schwerpunktsetzungen<br />

in den entsprechenden Regionen<br />

zu 29 .<br />

Ein Blick auf die je spezifischen Förderprofile<br />

zeigt, dass die Standorte Berlin, Dresden<br />

und Hamburg deutliche Unterschiede in ihren<br />

Spezialisierungen aufweisen, während in<br />

München und Stuttgart ein eher breites<br />

Spektrum von Branchen an der Projektförderung<br />

des Bundes beteiligt ist.<br />

In Berlin profitieren von der Bundesförderung<br />

mit fast 50 Prozent am Gesamtfördervolumen<br />

in starkem Umfang Branchen mit<br />

Bezug zur Informationstechnologie 30 . Darüber<br />

hinaus haben die Pharmaindustrie und<br />

FuE-Dienstleistungsunternehmen, die bei genauerem<br />

Hinsehen einen deutlichen Schwerpunkt<br />

in der Biotechnologie und Medizinforschung<br />

aufweisen, einen erheblichen Anteil<br />

am Förderprofil.<br />

Dagegen geht die Förderung in Hamburg<br />

zu mehr <strong>als</strong> die Hälfte der eingeworbenen<br />

Mittel in Höhe von 131 Millionen Euro in die<br />

Luft- und Raumfahrtbranche. Hier zeigt sich<br />

vor allem der besondere Erfolg im Rahmen<br />

des in Kapitel 2.3.2 näher vorgestellten Spitzencluster-Wettbewerbs.<br />

Der Luftfahrtcluster<br />

Metropolregion Hamburg 31 wurde im<br />

Jahr 2008 <strong>als</strong> einer der ersten von insgesamt<br />

15 in drei Wettbewerbsrunden bis Anfang<br />

<strong>2012</strong> ausgewählten Clustern in Deutschland<br />

prämiert.<br />

Als ein weiteres Beispiel für ausgewählte<br />

Spitzencluster des Bundes kann der insbesondere<br />

auf die Life Sciences ausgerichtete Standort<br />

Heidelberg angeführt werden. Der hier<br />

ausgewählte Biotechnologie-Cluster Rhein-<br />

Neckar (BioRN) konzentriert sich mit seinen<br />

Projekten auf die Themen personalisierte<br />

Medizin und Krebs. Er vereint rund 100 Partner<br />

aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.<br />

Dazu zählen zum Beispiel das Deutsche<br />

Krebsforschungszentrum (DKFZ), die Universität<br />

Heidelberg, das Europäische Laboratori-<br />

um für Molekularbiologie (EMBL) sowie einige<br />

in der Region verortete Industrie- und<br />

Pharmaunternehmen 32 .<br />

Im Kontext des Spitzencluster-Wettbewerbs<br />

gibt sich in der Karte darüber hinaus<br />

auch Sachsen deutlich zu erkennen, das seine<br />

Aktivitäten unter dem Label Silicon Saxony<br />

33 bündelt. Am Förderprofil von Dresden<br />

wird der besondere Fokus auf die Chipindustrie<br />

und Herstellung elektronischer Bauelemente<br />

sichtbar. Gut zwei Drittel des Fördervolumens<br />

bezieht sich hier auf diese Branche,<br />

darunter befindet sich auch die Förderung<br />

des Spitzenclusters „Cool Silicon“.<br />

Ebenfalls mit Blick auf die Gesamtförderung<br />

mit größeren Anteilen auf die Branchen<br />

der Informationstechnologie ausgerichtet<br />

sind die Fördermaßnahmen für die Region<br />

München. Des Weiteren hat hier wie auch in<br />

Stuttgart 34 der Fahrzeugbau besonderes Gewicht.<br />

In München sind zudem größere Anteile<br />

am Fördervolumen in der Luft- und<br />

Raumfahrtbranche zu verzeichnen.<br />

An kleineren Standorten in Deutschland<br />

sind in der Abbildung eine Vielzahl weiterer<br />

Schwerpunktfelder zu erkennen. In Ludwigshafen<br />

und Leverkusen wird, um nur<br />

einige wenige Beispiele anzuführen, die besondere<br />

Konzentration der Pharma- und<br />

Chemie industrie sichtbar, in der „Lichtstadt“<br />

Jena ist es die Branche der Optischen<br />

Technologien und in der niedersächsischen<br />

„Autostadt“ Wolfsburg der Fahrzeugbau.<br />

So werden aus der Perspektive einzelner<br />

Branchen in der Darstellung nicht zuletzt<br />

auch die zentralen Standorte eines Wirtschaftszweiges<br />

erkennbar. Mit Blick auf die<br />

Luft- und Raumfahrt sind in Abbildung 3-12<br />

neben den oben genannten Standorten Hamburg<br />

und München beispielsweise auch die<br />

Cluster am Bodensee und in Berlin-Brandenburg<br />

erkennbar.<br />

Insgesamt zeigt sich in der Karte eine recht<br />

ausdifferenzierte Landschaft mit einem breiten<br />

Spektrum an mehr oder weniger spezialisierten<br />

kleineren, mittleren wie auch größeren<br />

Standorten verteilt in ganz Deutschland.<br />

29 Vgl. für weitere Informationen zur Bundesförderung<br />

auch das Methoden-Glossar im Anhang A.1.<br />

30 Die Bereiche Datenverarbeitungsgeräte, elektronische<br />

und optische Erzeugnisse sowie Information<br />

und Kommunikation haben beide etwa einen<br />

Anteil von 25 Prozent.<br />

31 Vgl. www.luftfahrtstandort-hamburg.de.<br />

32 Auf der Homepage www.biorn.org/de/biorn-cluster<br />

sind weitere Informationen zum Biotechnologie-<br />

Cluster zu entnehmen.<br />

33 Vgl. www.silicon-saxony.de.<br />

34 In Abbildung 3-12 berücksichtigen die für Stuttgart<br />

ausgewiesenen Fördermittel auch die Stadt- und<br />

Landkreise Reutlingen, Esslingen und Tübingen<br />

sowie den Ostalbkreis.

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