Förderatlas 2012 als Gesamtdokument - DFG
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Hochschulen<br />
73<br />
prägt. Wie in Kapitel 2.4 ausgeführt, fokussieren<br />
Bund und EU, aber auch Wirtschaft und<br />
Industrie auf Forschungsprojekte mit Anwendungsbezug<br />
– Hochschulen mit überwiegend<br />
technischer Ausrichtung sind daher bei diesen<br />
Mittelgebern stärker vertreten <strong>als</strong> Hochschulen<br />
mit starkem Anteil geistes- und sozialwissenschaftlicher<br />
oder grundlagenorientierter<br />
medizin- und naturwissenschaftlicher Forschung,<br />
die sich eher der <strong>DFG</strong> zuwenden.<br />
Festzuhalten bleibt, dass für das Gros der<br />
hier betrachteten Hochschulen <strong>DFG</strong>, Bund<br />
und EU gemeinsam die Haupteinnahmequellen<br />
für Drittmittel bilden: Gemeinsam decken<br />
sie im Durchschnitt aller Hochschulen etwa<br />
zwei Drittel der Drittmitteleinnahmen ab (bei<br />
einer Spanne von 47 bis über 92 Prozent für<br />
die 40 drittmittelstärksten Standorte). Die folgenden,<br />
auf diese drei Mittelgeber fokussierenden<br />
Analysen bilden <strong>als</strong>o auch im Gesamtkontext<br />
einen relevanten Teil des im Wettbewerb<br />
geförderten Forschungshandelns ab.<br />
Berichtskreis fokussiert auf besonders<br />
drittmittelaktive Hochschulen<br />
Den Berichtskreis der in diesem Kapitel vorgestellten<br />
Analysen bilden jeweils die 40 bewilligungsstärksten<br />
Hochschulen – und zwar<br />
abhängig vom Untersuchungsgegenstand. In<br />
den Abschnitten zur <strong>DFG</strong> werden vor allem<br />
die 40 Hochschulen mit der höchsten <strong>DFG</strong>-<br />
Bewilligungssumme selektiert, während in<br />
den Abschnitten über die FuE-Projektförderung<br />
des Bundes und die EU-Förderung im<br />
7. Forschungsrahmenprogramm jeweils die<br />
40 dort einwerbungsstärksten Hochschulen<br />
ausgewählt wurden 2 . Der Anhang bietet darüber<br />
hinaus zu jeder Kennzahl umfassendere<br />
alphabetisch sortierte Listen zu allen Hochschulen<br />
und außeruniversitären Forschungseinrichtungen<br />
(erweiterte Darstellungen auch<br />
online unter www.dfg.de/foerderatlas).<br />
20 Jahre <strong>DFG</strong>-Förderung<br />
im Fokus des <strong>Förderatlas</strong><br />
Mit seinen bisher fünf erschienenen Ausgaben<br />
des Förder-Rankings und dem nun hier<br />
vorgelegten <strong>Förderatlas</strong> decken die berichteten<br />
Kennzahlen speziell zur Förderung durch<br />
die <strong>DFG</strong> einen Zeitraum von genau 20 Jahren<br />
ab. Das erste Ranking, erschienen 1997, nahm<br />
die Jahre 1991 bis 1995 in den Blick, der aktuelle<br />
<strong>Förderatlas</strong> die Jahre 2008 bis 2010.<br />
Tabelle 3-1 verdeutlicht auf anschauliche<br />
Weise, dass die Positionierung der verschiedenen<br />
Hochschulen in den sechs Rangreihen<br />
der letzten 20 Jahre in vielen Fällen relativ<br />
stabil geblieben ist. Die Plätze 1 und 2 sind<br />
durchgängig von der TH Aachen und der<br />
LMU München belegt, die ihre Positionen<br />
lediglich untereinander öfters gewechselt haben.<br />
Acht der zehn in der aktuellen Rangreihe<br />
bewilligungsstärksten Hochschulen waren<br />
bereits in der Bewilligungs-Rangliste für die<br />
Berichtsjahre 2002 bis 2004 unter den zehn<br />
hoch platzierten Hochschulen. In den Berichtsjahren<br />
1999 bis 2001 erfüllten schon<br />
sieben der zehn jetzt am stärksten geförderten<br />
Hochschulen dieses Kriterium, im Berichtszeitraum<br />
1996 bis 1998 waren es sechs.<br />
Schaut man noch weiter zurück auf das erste<br />
veröffentlichte Ranking für den 5-Jahresberichtszeitraum<br />
1991 bis 1995, so zeigt sich,<br />
dass dort acht der zehn jetzt bewilligungsstärksten<br />
Hochschulen auch schon zu den<br />
„Top Ten“ gehörten.<br />
Tatsächlich zeichnen sich bemerkenswerte<br />
Veränderungen allenfalls in der langfristigen<br />
Perspektive ab – von Ranking zu Ranking<br />
sind sie eher <strong>als</strong> moderat zu umschreiben:<br />
Das erste Förder-Ranking 3 deckte die erste<br />
Hälfte der 1990er-Jahre ab – und damit die<br />
Zeit, in der das Forschungssystem der Neuen<br />
Bundesländer praktisch einen Neustart vollzog.<br />
Dementsprechend waren es insbesondere<br />
Hochschulen in Ostdeutschland, die in den<br />
Folgejahren <strong>als</strong> „Aufsteiger“ Veränderungen<br />
in die etablierten Rangfolgen brachten – allen<br />
voran die TU Dresden, die in der ersten Hälfte<br />
der 1990er-Jahre auf Rang 35 ihren Aufstieg<br />
begann und sich in dieser Ausgabe des<br />
<strong>Förderatlas</strong> nach stetiger Verbesserung auf<br />
Rang 13 und damit in der Spitzengruppe wiederfindet.<br />
Die TU Dresden ist allerdings kein Regelfall,<br />
sondern eher eine Ausnahme: Die Mehrzahl<br />
der Hochschulen ist in ihrer Platzierung<br />
auch in der 20-Jahresbetrachtung relativ sta-<br />
2 Diese Methodik unterscheidet sich von den früheren<br />
<strong>DFG</strong>-Förder-Rankings, deren Analysen sich<br />
unabhängig vom Gegenstand ausschließlich auf<br />
jene 40 Hochschulen bezogen, die bei der <strong>DFG</strong> die<br />
höchsten Bewilligungssummen eingeworben hatten.<br />
3 Das erste Förder-Ranking erschien noch unter dem<br />
etwas sperrigen Titel „Bewilligungen nach Hochschulen<br />
– Bewilligungsvolumen 1991 bis 1995, Anzahl<br />
kooperativer Projekte 1996“.