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Förderatlas 2012 als Gesamtdokument - DFG

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Struktur und Finanzierung der deutschen Forschungslandschaft<br />

29<br />

schüssen der Länder zusammen. Der Bund unterstützt<br />

die Hochschulen mit 1,1 Milliarden<br />

Euro, alle weiteren nachfolgend noch genauer<br />

betrachteten Drittmittelgeber verantworten<br />

mit 4,1 Milliarden Euro einen Anteil von etwa<br />

10 Prozent an den gesamten Einnahmen.<br />

Für außeruniversitäre Forschungseinrichtungen<br />

verzeichnet das Statistische Bundesamt<br />

im Jahr 2009 insgesamt Einnahmen<br />

in Höhe von 12,8 Milliarden Euro 5 . Davon<br />

entfallen 7,5 Milliarden Euro auf die vier großen<br />

Wissenschaftsorganisationen (gut 60 Prozent).<br />

Die Bundes- und Landesforschungseinrichtungen<br />

verfügten im Jahr 2009 über<br />

Einnahmen in Höhe von 2,8 Milliarden Euro.<br />

Dies entspricht einem Anteil von etwa 22 Prozent<br />

an den gesamten Einnahmen des außeruniversitären<br />

Sektors.<br />

die laufenden Grundmittel der Hochschulen<br />

auf weitgehend stabilem Niveau verblieben<br />

sind, während die Drittmitteleinnahmen einen<br />

kontinuierlichen Zuwachs verzeichnen<br />

(vgl. Abbildung 2-6): Die von den Hochschulen<br />

eingeworbenen Drittmittel haben sich<br />

zwischen 1998 und 2009 um 2,8 Milliarden<br />

Euro erhöht. Dies entspricht einer Steigerungsrate<br />

von mehr <strong>als</strong> 100 Prozent. Im gleichen<br />

Zeitraum sind die laufenden Grundmittel<br />

von 12,6 Milliarden Euro auf 15,5 Milliarden<br />

Euro und damit nur um 23 Prozent<br />

gestiegen. Das zunehmende Gewicht der<br />

Drittmittel wird mit Blick auf die Entwicklung<br />

der Drittmittelquote besonders deutlich. Sie<br />

ist im Betrachtungszeitraum von 16 Prozent<br />

im Jahr 1998 auf 26 Prozent im Jahr 2009<br />

angestiegen.<br />

Drittmittelfinanzierung von Forschung<br />

gewinnt zunehmend an Bedeutung<br />

Wie aus den bisherigen Ausführungen deutlich<br />

geworden ist, spielt die drittmittelgeförderte<br />

Forschung im Rahmen der Einnahmen<br />

der Hochschulen eine große Rolle. Um ihr relatives<br />

Gewicht besser beleuchten zu können,<br />

werden im Folgenden die überwiegend aus<br />

dem Klinikbetrieb stammenden Verwaltungseinnahmen<br />

aus der Betrachtung ausgeschlossen<br />

und ausschließlich die Relationen betrachtet,<br />

die aus einem Vergleich von Grundund<br />

Drittmitteln resultieren.<br />

Im Jahr 2009 betrugen die Drittmitteleinnahmen<br />

der Hochschulen 5,3 Milliarden<br />

Euro. Damit decken die Hochschulen etwa<br />

ein Viertel ihrer Einnahmen (ohne Verwaltungseinnahmen)<br />

durch Drittmitteltätigkeiten<br />

ab. Im Vergleich dazu betrugen die Grundmittel<br />

im selben Berichtsjahr fast 20 Milliarden<br />

Euro (ohne Investitionsausgaben 15,5<br />

Milliarden Euro laufende Grundmittel). Ein<br />

Blick auf die zeitliche Entwicklung zeigt, dass<br />

5 Betrachtet man nur die FuE-Ausgaben der<br />

jeweiligen Sektoren weisen Hochschulen und<br />

außeruniversitäre Forschungseinrichtungen wie<br />

oben beschrieben etwa gleich hohe Anteile auf. Im<br />

Gegensatz zu den FuE-Ausgaben der Hochschulen<br />

werden die Einnahmen und Ausgaben der außeruniversitären<br />

Forschungseinrichtungen nahezu<br />

vollständig <strong>als</strong> FuE-relevant klassifiziert. Bei den<br />

Hochschulen werden beispielsweise die Drittmitteleinnahmen<br />

zu 100 Prozent in die Berechnung<br />

der FuE-Ausgaben mit einbezogen, die Grundmittelfinanzierung<br />

allerdings nur anteilig je nach<br />

Hochschulart und Fächergruppe (zum Beispiel<br />

um entsprechende Anteile der Lehraktivitäten der<br />

Hochschulen zu berücksichtigen).<br />

Professorenbefragung des iFQ<br />

bestätigt hohen Stellenwert von<br />

Drittmitteln<br />

In einer im Jahr 2010 veröffentlichten Studie,<br />

die das Institut für Forschungsinformation<br />

und Qualitätssicherung (iFQ) im Auftrag der<br />

<strong>DFG</strong> durchführte, wurden mehr <strong>als</strong> 3.100<br />

Professorinnen und Professoren maßgeblich<br />

zu ihren Forschungsbedingungen befragt. Ein<br />

Fragenkomplex beschäftigte sich auch mit<br />

dem Stellenwert von Drittmitteln. Dabei gaben<br />

89 Prozent der Befragten an, in den letzten<br />

fünf Jahren Drittmittelanträge mit einem<br />

Gesamtvolumen von über 25.000 Euro gestellt<br />

zu haben. Als „primären Drittmittelgeber“<br />

nannten die Befragten dabei die <strong>DFG</strong><br />

(vgl. Böhmer et al, 2011: 37ff). Mit Blick auf<br />

die <strong>DFG</strong> ergibt sich aus <strong>DFG</strong>-internen Berechnungen<br />

ein die Größenordnung bestätigender<br />

Befund: Etwa zwei von drei Professorinnen<br />

und Professoren an Universitäten haben<br />

in einem 5-Jahreszeitraum (2006 bis 2010)<br />

einen Antrag bei der <strong>DFG</strong> eingereicht und –<br />

was in diesem Zusammenhang auch wichtig<br />

ist – jede(r) zweite Professor/-in war im selben<br />

Zeitraum begutachtend für die <strong>DFG</strong> tätig 6 .<br />

Wo die erste Zahl den hohen Stellenwert der<br />

<strong>DFG</strong>-Förderung vor Augen führt, verweist<br />

die zweite Zahl zugleich auf die breite Basis,<br />

6 Für beide Kennzahlen ergibt sich mit Blick auf die<br />

von der <strong>DFG</strong> unterschiedenen Fachgebiete allerdings<br />

eine große Spannweite, wobei die Sozial- und<br />

Verhaltenswissenschaften jeweils den niedrigsten<br />

Wert (Antragstellung: 45 Prozent, Begutachtung:<br />

29 Prozent) und die Chemie den jeweils höchsten<br />

Wert aufweist (95 bzw. 72 Prozent).

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