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Förderatlas 2012 als Gesamtdokument - DFG

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177<br />

6 Nationale und internationale Kooperation<br />

im Spiegel bibliometrischer Daten – das Beispiel „Chemie“<br />

Die in diesem Bericht vorgestellten Kennzahlen<br />

fokussieren maßgeblich auf Drittmittel.<br />

Deren Wert <strong>als</strong> Indikator für Forschungsaktivität<br />

und auch Forschungsqualität stößt<br />

insbesondere dort auf hohe Akzeptanz, wo<br />

Drittmittel a) im Wettbewerb eingeworben<br />

werden und b) die Empfehlung für eine Mittelzusage<br />

im Rahmen wissenschaftlicher Begutachtung,<br />

das heißt im Peer-Review-Verfahren<br />

erfolgt: Hochschulen, die in großem<br />

Umfang und bei einer Vielzahl von Förderern<br />

Drittmittel einwerben, verfügen, so die Annahme,<br />

über ein deutlicher ausgeprägtes Forschungsprofil<br />

<strong>als</strong> Hochschulen, die nur geringe<br />

Drittmittelaktivitäten zeigen.<br />

Weitere Indikatoren, die ebenfalls auf breite<br />

Akzeptanz stoßen, sind publikationsbasiert.<br />

Die Zahl der Publikationen wird dabei in<br />

der Regel <strong>als</strong> Maß für Forschungsproduktivität<br />

betrachtet. Die Zahl der Zitationen wiederum,<br />

die auf die Publikationen der Autoren<br />

und Autorinnen eines Standorts entfallen,<br />

gilt darüber hinaus <strong>als</strong> Maß für Resonanz<br />

oder „Wirkung“ – und wird nicht selten gar<br />

<strong>als</strong> Indikator für „Forschungsqualität“ interpretiert<br />

1 .<br />

Das <strong>DFG</strong>-Förder-Ranking hat zuletzt in seiner<br />

Ausgabe von 2003 publikations- und zitationsbasierte<br />

Kennzahlen veröffentlicht.<br />

Dam<strong>als</strong> konnte eine hohe Korrelation zwischen<br />

dem von einer Hochschule bei der <strong>DFG</strong><br />

eingeworbenen Drittmittelvolumen und der<br />

Zahl der von den dort tätigen Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftlern in bibliometrischen<br />

Datenbanken erfassten Veröffentli-<br />

1 Der im Mai 2011 veröffentlichte Bericht „Instrumente<br />

der Qualitätsfeststellung in der Hochschulforschung<br />

– Erfahrungen der Länder“ der Kultusministerkonferenz<br />

dokumentiert praktisch flächendeckend für<br />

alle an der Erhebung beteiligten Länder den Einsatz<br />

von Kennzahlen für Zwecke der leistungsorientierten<br />

Mittelvergabe (LOM). Dabei ragen insbesondere<br />

drittmittelbasierte Kennzahlen heraus, gefolgt<br />

von Kennzahlen zur Publikationsaktivität. Verweise<br />

auf die Verwendung zitationsbasierter Kennzahlen<br />

finden sich dagegen nur vereinzelt (vgl. KMK,<br />

2011).<br />

chungen in internationalen Fachzeitschriften<br />

nachgewiesen werden (vgl. <strong>DFG</strong>, 2003: 112ff).<br />

Und der auf das Fachgebiet Medizin beschränkte<br />

Vergleich von <strong>DFG</strong>-Drittmittelvolumen<br />

und Zitationserfolg zeigte, dass im Bewilligungs-Ranking<br />

führend platzierte Hochschulen<br />

gegenüber dem weltweiten Vergleichswert<br />

einen deutlich überdurchschnittlichen<br />

relativen Zitationsindex (RZI) erzielten, während<br />

niedriger platzierte Hochschulen unterhalb<br />

dieses Weltmaßstabs lagen (vgl. <strong>DFG</strong>,<br />

2003: 124f).<br />

Auch für diese Ausgabe des <strong>Förderatlas</strong> war<br />

es wiederum möglich, auf bibliometrische<br />

Daten zuzugreifen. In diesem Fall haben wir<br />

uns für eine Sonderanalyse zum Fachgebiet<br />

Chemie entschieden. Die Chemie zählt zu den<br />

wenigen Fächern, für die bibliometrische<br />

Analysen ohne aufwendige Zusatzerhebungen<br />

und somit direkt unter Nutzung einer der<br />

beiden bekanntesten und am häufigsten genutzten<br />

Datenbanken von Thomson Reuters<br />

(Web of Science) und von Elsevier (Scopus)<br />

möglich sind 2 . So gilt zum einen das von diesen<br />

Datenbanken nahezu ausschließlich abgedeckte<br />

Publikationsformat „Aufsatz in internationalen<br />

Fachzeitschriften“ in der Chemie<br />

<strong>als</strong> Standardformat – anders <strong>als</strong> etwa in<br />

den Geistes- und Sozialwissenschaften oder<br />

in den Ingenieurwissenschaften, die auf der<br />

einen Seite nach wie vor das Buch bzw. den<br />

Sammelband und auf der anderen Seite „Proceedings“<br />

zu internationalen Konferenzen<br />

präferieren (vgl. Butler/Visser, 2006).<br />

Zum anderen nutzen Chemiker international<br />

auch ganz überwiegend englischsprachige<br />

Zeitschriften zur Veröffentlichung ihrer Arbeiten.<br />

In den genannten Datenbanken sind<br />

vor allem diese sehr gut repräsentiert. Schließ-<br />

2 Neben der Chemie weist die Datenbank von Thomson<br />

Reuters nach einer Studie von Henk Moed<br />

auch für die Molekularbiologie und die Biochemie,<br />

die humanbezogenen Biowissenschaften, die klinische<br />

Medizin sowie für die Physik und die Astronomie<br />

„exzellente“ (> 80 Prozent) Abdeckungsraten<br />

auf (vgl. Moed, 2005: 138).

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