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Förderatlas 2012 als Gesamtdokument - DFG

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62 2 Öffentlich geförderte Forschung in Deutschland – ein Überblick<br />

2.3.7 Der Deutsche Akademische<br />

Austauschdienst (DAAD)<br />

Der Deutsche Akademische Austauschdienst<br />

(DAAD) wurde 1950 <strong>als</strong> gemeinsame Einrichtung<br />

der deutschen Hochschulen in Form eines<br />

eingetragenen Vereins privaten Rechts in<br />

Bonn wieder gegründet. Zu seinen Mitgliedern<br />

gehören auf Antrag die Hochschulen der<br />

Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und deren<br />

Studierendenschaften.<br />

Der DAAD hat sich fünf strategische Ziele<br />

gesetzt: Die akademische Elite aus dem Ausland<br />

für einen Forschungsaufenthalt in<br />

Deutschland zu gewinnen, die deutschen<br />

Nachwuchsforscher durch Aufenthalte an<br />

ausländischen Wissenschaftseinrichtungen<br />

weiter zu qualifizieren, die Internationalität<br />

der deutschen Hochschulen weiter auszubauen,<br />

die deutsche Sprache und Kultur an ausländischen<br />

Hochschulen zu stärken und Entwicklungsländer<br />

sowie osteuropäische Reformstaaten<br />

beim Aufbau ihrer Hochschulsysteme<br />

zu unterstützen. Die finanziellen<br />

Mittel stammen größtenteils aus dem Auswärtigen<br />

Amt und dem Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung. Mittlerweile hat<br />

sich die EU zum drittgrößten Geldgeber entwickelt.<br />

Auf Platz vier der Geldgeber steht das<br />

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung. Weitere<br />

Gelder stammen von Unternehmen, Organisationen<br />

und ausländischen Partnern.<br />

Zu dem Kernangebot des DAAD zählt die<br />

Vergabe von Stipendien, die Studierenden<br />

und Graduierten bzw. Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftlern einen Studien- bzw.<br />

Wissenschaftsaufenthalt in anderen Ländern<br />

ermöglichen (Individualförderung). Diese<br />

Stipendien werden innerhalb unterschiedlicher<br />

Programme vergeben und stehen grundsätzlich<br />

allen Ländern und allen Fachbereichen<br />

offen. Der DAAD setzt in seiner Förderpolitik<br />

aber auch fachbezogene und regionale<br />

Schwerpunkte. Die Stipendien werden von<br />

einer unabhängigen akademischen Auswahlkommission<br />

vergeben, für die neben den<br />

wissenschaftlichen Qualifikationen auch die<br />

Persönlichkeit der Bewerber ein wichtiges<br />

Kriterium darstellt. Der DAAD erwartet ein<br />

hohes Maß an Eigeninitiative bei der Vorbereitung<br />

und Durchführung des Auslandsaufenthalts.<br />

Darüber hinaus unterstützt der DAAD die<br />

Internationalisierung der deutschen Hochschulen<br />

durch institutionelle Förderungen<br />

(Projektförderung). Die über Dritte in diesen<br />

DAAD-Projekten geförderten Personen<br />

sind ein zweiter Schwerpunkt der DAAD-Gefördertenbilanz.<br />

Für den <strong>DFG</strong>-<strong>Förderatlas</strong> werden nur Geförderte<br />

der DAAD-Individualförderung betrachtet,<br />

die für einen Forschungsaufenthalt<br />

eine deutsche wissenschaftliche Einrichtung<br />

besucht haben. Zusätzlich musste die Bedingung<br />

erfüllt sein, dass die den Hochschulen<br />

zurechenbaren DAAD-Gesamtausgaben laut<br />

DAAD-Förderbilanz in jedem der fünf Berichtsjahre<br />

(2006 bis 2010) mindestens 1 Million<br />

Euro umfassten 33 .<br />

Von den 45.797 ausländischen DAAD-Geförderten,<br />

die dieser Zielgruppe entsprechen,<br />

zählten 40.848 zu den Studierenden und Graduierten<br />

(inkl. Doktoranden) und 4.949 zu<br />

den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern<br />

(vgl. Tabelle 2-12).<br />

Für die im Kapitel 4 erfolgende vergleichende<br />

Analyse förderbasierter Kennzahlen<br />

wird nur die Teilgruppe der Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler berücksichtigt<br />

(nicht die Studierenden und Graduierten), da<br />

diese Gruppe den geeignetsten Indikator zur<br />

Abbildung der Attraktivität deutscher Wissenschaftseinrichtungen<br />

darstellt.<br />

Frauenanteil unter DAAD-Geförderten<br />

besonders hoch<br />

In der Gruppe der ausländischen DAAD-geförderten<br />

Studierenden und Graduierten ist<br />

die Frauenquote mit knapp 44 Prozent auffallend<br />

hoch. Aber auch in der Gruppe der –<br />

meist älteren – Wissenschaftlerinnen und<br />

Wissenschaftler liegt der Frauenanteil der<br />

DAAD-Geförderten noch deutlich höher <strong>als</strong><br />

beim wissenschaftlichen und künstlerischen<br />

Personal an deutschen Hochschulen. Bei den<br />

DAAD-geförderten Wissenschaftlerinnen und<br />

Wissenschaftlern erreicht die Frauenquote 40<br />

Prozent, während 35 Prozent des hauptberuflich<br />

tätigen wissenschaftlichen und künstlerischen<br />

Person<strong>als</strong> an deutschen Hochschulen<br />

weiblich ist (vgl. Tabelle 2-2).<br />

Das liegt zum Teil daran, dass der DAAD in<br />

starkem Umfang Wissenschaftlerinnen und<br />

Wissenschaftler aus den Geistes- und Sozialwissenschaften<br />

fördert (vgl. Tabelle 2-14). Innerhalb<br />

dieses Wissenschaftsbereichs ist der<br />

Anteil geförderter Wissenschaftlerinnen mit<br />

33 Weitere Details finden sich im Eintrag „DAAD-<br />

Förderung“ des Methoden-Glossars im Anhang.

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