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Förderatlas 2012 als Gesamtdokument - DFG

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Hochschulen<br />

77<br />

Dies zeigt deutlich, dass sich an den hier aufgeführten<br />

Hochschulen ein Großteil der <strong>DFG</strong>geförderten<br />

Forschung konzentriert.<br />

Konzentrationseffekte der<br />

Exzellenzinitiative des Bundes<br />

und der Länder<br />

In der öffentlichen Diskussion werden die Effekte<br />

der Exzellenzinitiative des Bundes und<br />

der Länder auf die Gesamtstruktur des deutschen<br />

Forschungssystems kontrovers diskutiert.<br />

Auf der einen Seite stehen die Befürworter<br />

eines verstärkten Wettbewerbs, die <strong>als</strong> eine<br />

wünschenswerte Folge der Initiative die verbesserte<br />

internationale Sichtbarkeit besonders<br />

herausragender Forschungsstandorte sehen.<br />

Auf der anderen Seite wird diese Fokussierung<br />

aber auch <strong>als</strong> Gefahr gesehen – immer weniger<br />

Standorte teilten sich einen immer größeren<br />

Anteil des insgesamt nach wie vor knappen<br />

Forschungsbudgets. Die Initiative verstärke<br />

einen ohnehin schon begonnenen Trend<br />

der Umverteilung zu Lasten der kleinen und<br />

in der Exzellenzinitiative nicht erfolgreichen<br />

Hochschulen hin zu einer umgrenzten Zahl<br />

besonders begünstigter Einrichtungen 8 .<br />

Führt nun die Exzellenzinitiative zu einer<br />

stärkeren Konzentration der Forschungsdrittmittel<br />

auf wenige Universitäten? Tabelle 3-2,<br />

Abbildung 3-2 und Tabelle A-8 im Anhang liefern<br />

Fakten zu diesem Fragenkomplex. Tabelle<br />

3-2 zeigt rechts eine Rangreihe für den aktuellen<br />

Berichtszeitraum 2008 bis 2010, in der<br />

die drei Förderlinien der Exzellenzinitiative<br />

aus der Berechnung ausgeschlossen wurden.<br />

Der Vergleich mit der Rangreihe in Tabelle 3-2<br />

links zeigt, dass 39 der 40 bewilligungsstärksten<br />

Hochschulen identisch sind, unabhängig<br />

davon, ob die Exzellenzinitiative einberechnet<br />

ist oder nicht. Zwar tauschen ohne die Bewilligungssummen<br />

der Exzellenzinitiative die FU<br />

Berlin und die TH Aachen ihre Rangplätze<br />

1 und 3, und die HU Berlin würde von Rang<br />

8 auf Rang 5 aufrücken. Ansonsten ergeben<br />

sich durch die Exzellenzinitiative jedoch<br />

nur für vier Standorte Verschiebungen von<br />

mehr <strong>als</strong> fünf Rangplätzen. Für die Universität<br />

8 Eine von der <strong>DFG</strong> beauftragte Professoren- und<br />

Professorinnenbefragung des Instituts für Forschungsinformation<br />

und Qualitätssicherung (iFQ)<br />

dokumentiert neben einer Vielzahl weiterer Fragestellungen<br />

auch die Antworten der Befragten auf<br />

verschiedene Aspekte mit Blick auf die Exzellenzinitiative.<br />

Dabei ergibt sich ein durchaus facettenreiches<br />

Bild (vgl. Böhmer et al, 2010).<br />

Bochum ist das Ranking ohne Beachtung der<br />

Förderungen aus der Exzellenzinitiative mehr<br />

<strong>als</strong> fünf Rangplätze günstiger. Für Frankfurt/<br />

Main, Bielefeld und Konstanz ist dagegen<br />

das Ranking, bei dem die Mittel aus der Exzellenzinitiative<br />

berücksichtigt werden, um mehr<br />

<strong>als</strong> fünf Rangplätze günstiger.<br />

Es ist jetzt noch zu früh, empirisch belastbare<br />

Aussagen zu den langfristigen Folgen der<br />

Exzellenzinitiative auf die „Kräfteverhältnisse“<br />

innerhalb des deutschen Forschungssystems<br />

zu treffen. Was unter Zugriff auf die Daten<br />

der bisher veröffentlichten Förder-Rankings<br />

aber durchaus möglich ist, ist eine Analyse<br />

der Frage, ob und in welchem Umfang in<br />

den 20 Jahren (1991 bis 2010), die von den<br />

Ranking-Berichten abgebildet werden, mit<br />

Blick auf <strong>DFG</strong>-geförderte Forschung<br />

►► tatsächlich eine zunehmende Konzentration<br />

der <strong>DFG</strong>-Mittel auf immer weniger<br />

Hochschulen festzustellen ist und<br />

►► ob und welchen Einfluss hierauf die Exzellenzinitiative<br />

bisher geübt hat.<br />

Eine detaillierte Antwort hierauf bietet Tabelle<br />

A-8 im Anhang, die für die sechs Berichtszeiträume<br />

die jeweils 40 bewilligungsstärksten<br />

Hochschulen mit ihren eingeworbenen<br />

absoluten Bewilligungssummen inklusive der<br />

kumulierten Prozente ausweist. Die Tabelle<br />

zeigt so auf einen Blick, welchen Anteil die 5,<br />

10, 20 bis hin zu 40 höchst platzierten Hochschulen<br />

je Zeitraum am gesamten, auf Hochschulen<br />

entfallenden Bewilligungsbudget der<br />

<strong>DFG</strong> eingeworben haben.<br />

Abbildung 3-2 visualisiert die Entwicklung<br />

für die in Tabelle A-8 ausgewiesenen kumulierten<br />

Prozente. Die beiden rötlich dargestellten<br />

Kurven repräsentieren die beiden letzten<br />

Rankings – und damit die Zeiträume, in denen<br />

die Exzellenzinitiative bereits Wirkung<br />

zeigt. Die in Blautönen dargestellten vier Kurven<br />

zeigen den Verlauf für die ersten vier<br />

Rankings – <strong>als</strong>o die Zeiträume vor Einführung<br />

der Exzellenzinitiative.<br />

Festzuhalten ist zunächst, dass bereits in<br />

den ersten vier Berichtszeiträumen zwischen<br />

56 und 58 Prozent aller <strong>DFG</strong>-Bewilligungen<br />

auf allein 20 Universitäten entfielen. Für die<br />

ersten vier Berichtszeiträume bleibt dieser<br />

Wert relativ stabil. In den letzten beiden Berichtszeiträumen<br />

ist der Wert nun auf rund<br />

60 Prozent angestiegen. Wie die Abbildung<br />

weiterhin zeigt, profitieren von dieser Konzentration<br />

die zehn bewilligungsstärksten<br />

Universitäten noch etwas mehr, <strong>als</strong> die danach<br />

folgenden Hochschulen. Die höheren

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