Förderatlas 2012 als Gesamtdokument - DFG
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Einleitung<br />
17<br />
nie waren sich zwei aufeinanderfolgende<br />
Rangreihen so ähnlich und haben sich entsprechend<br />
innerhalb von drei Jahren so wenige<br />
Veränderungen ergeben.<br />
Das Bild gestaltet sich anders, wenn man<br />
das oben angerissene Thema der Profilbildung<br />
aufgreift und mithilfe der im <strong>Förderatlas</strong> präsentierten<br />
Daten untersucht, wie sich die Binnenstrukturen<br />
insbesondere von Hochschulen<br />
im Laufe der Zeit verändern. Hier sind vor<br />
allem bei Hochschulen kleiner und mittlerer<br />
Größe zum Teil deutliche Akzentverschiebungen<br />
erkennbar – Verschiebungen, auf die eine<br />
allzu stark in den Vordergrund gerückte Betrachtung<br />
von Rangplatz-„Sprüngen“ und<br />
eine allzu verengte Sicht auf die „Aufsteiger“<br />
und „Absteiger“ den Blick eher verstellt <strong>als</strong><br />
schärft.<br />
Zudem ist es, wie die <strong>DFG</strong> bezogen auf ihre<br />
Ranglisten-Auswertungen immer wieder betont<br />
hat, völlig unerheblich, ob eine Hochschule<br />
sich von der einen zur nächsten Ausgabe<br />
des „Rankings“ um zwei oder drei Rangplätze<br />
verändert hat: Oft sind die empirisch<br />
messbaren Unterschiede zwischen den Rängen<br />
ähnlich eng wie die Zehntelsekunden, die<br />
Olympiasieger von Verfolgern „auf den Plätzen“<br />
unterscheiden.<br />
Für die <strong>DFG</strong> ist die Umbenennung daher<br />
auch ein forschungspolitisches Signal: Nicht<br />
„immer mehr“ und „immer höher“ ist das, was<br />
zählt, sondern der Erfolg, mit dem es Hochschulen<br />
und außeruniversitären Forschungseinrichtungen<br />
gelingt, ein spezifisches Profil<br />
zu entwickeln – ein Profil, mit dem sie sich<br />
gegenüber ihren Mitbewerbern um die besten<br />
Forscherinnen und Forscher, um den engagierten<br />
Nachwuchs und um die beste nationale<br />
und internationale Sichtbarkeit <strong>als</strong><br />
Standort für herausragende Forschung positionieren.<br />
Ein Kennzahlensystem, das die Daten<br />
nicht bei den Geförderten, sondern bei<br />
den Förderern erhebt<br />
Der <strong>Förderatlas</strong> ist in seinem Kern ein Berichtssystem<br />
auf der Basis drittmittelbasierter<br />
Kennzahlen. Der Stellenwert, der diesen<br />
Kennzahlen in den Bundesländern bzw. an<br />
den dort angesiedelten Hochschulen beigemessen<br />
wird, ist hoch. Unter dem prägnanten<br />
Titel „Instrumente der Qualitätsfeststellung in der<br />
Hochschulforschung – Erfahrungen der Länder“<br />
hat die Kultusministerkonferenz (KMK) im<br />
Mai 2011 ein Papier veröffentlicht, das nahezu<br />
flächendeckend für alle Bundesländer dokumentiert,<br />
dass die Höhe der eingeworbenen<br />
Drittmittel dort <strong>als</strong> „Indikator für Forschungsleistung“<br />
zum Einsatz kommt. Häufig<br />
herangezogen werden darüber hinaus Daten,<br />
die über die erfolgreiche Beteiligung an den<br />
Koordinierten Programmen der <strong>DFG</strong> sowie an<br />
großen Programmen anderer Förderer Auskunft<br />
geben. Deutlich seltener werden Daten<br />
zur Zahl der Promotionen oder Habilitationen<br />
herangezogen oder Daten, die über die Zahl<br />
der in einem bestimmten Zeitraum veröffentlichten<br />
Publikationen, Patente oder Erfindungen<br />
informieren (vgl. KMK, 2011: 4ff).<br />
Mit dem <strong>Förderatlas</strong> leistet die <strong>DFG</strong> auch<br />
zu dieser Diskussion einen Beitrag. Die hier<br />
vorgestellten Kennzahlen erlauben Vergleiche<br />
nicht nur zwischen den Hochschulen eines<br />
Bundeslandes, sondern deutschlandweit.<br />
Die Daten gründen zudem auf einem sehr soliden<br />
Fundament: Der weitaus größte Teil der<br />
Zahlen zu Drittmitteln und Personenförderungen<br />
stammt von den Förderinstitutionen<br />
selbst. Die daraus generierten Statistiken gehen<br />
daher nicht auf sehr aufwendige und<br />
fehleranfällige Erhebungen bei den Empfängern<br />
von Fördermitteln zurück, sondern basieren<br />
auf direkten Datenbankauszügen der<br />
Fördermittelgeber.<br />
Lediglich die von den Statistischen Landesämtern<br />
jährlich erhobenen Daten zum Personal<br />
und zu den zur Verfügung stehenden Finanzmitteln,<br />
die vom Statistischen Bundesamt<br />
anschließend zentral aufbereitet und <strong>als</strong><br />
amtliche Statistik publiziert werden, basieren<br />
naturgemäß auf Umfragen bei den Hochschulverwaltungen.<br />
In diese Kategorie fallen<br />
auch die in Kapitel 5 herangezogenen Personaldaten,<br />
die vom Medizinischen Fakultätentag<br />
(MFT) neben einer Reihe weiterer Kennzahlen<br />
bei den Medizinischen Fakultäten per<br />
Fragebogen erhoben wurden.<br />
Der Service des <strong>Förderatlas</strong> ist somit auch<br />
ein Service der Entlastung der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der Verwaltungen der<br />
Mitgliedshochschulen der <strong>DFG</strong> sowie insbesondere<br />
auch der dort tätigen Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftler: Keine immer<br />
neuen Daten müssen in den Fakultäten gesammelt,<br />
keine Fragebogen ausgefüllt und<br />
keine Daten in den Verwaltungen qualitätsgesichert<br />
werden. Der <strong>Förderatlas</strong> der <strong>DFG</strong><br />
nutzt vorhandene Quellen und trägt so dazu<br />
bei, die Ressourcen der Verwaltungen wie der<br />
wissenschaftlichen Institute zu schonen und<br />
diese für die dort eigentlich zu erbringenden<br />
Kernaufgaben frei zu halten.