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Förderatlas 2012 als Gesamtdokument - DFG

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16 1 Einleitung<br />

derung durch die EU (seit 2003) sowie zur<br />

Förderung durch den Bund und die Arbeitsgemeinschaft<br />

industrieller Forschungsvereinigungen<br />

(AiF) (seit 2006) und durch den<br />

2007 neu gegründeten European Research<br />

Council (ERC) (seit 2009). In diesem <strong>Förderatlas</strong><br />

werden zudem erstm<strong>als</strong> seit der Ausgabe<br />

2003 wieder bibliometrische Daten herangezogen<br />

– in diesem Fall, um empirisch gestützte<br />

Aussagen zur nationalen und internationalen<br />

Kooperation in einem ausgewählten Fach<br />

(der Chemie) zu treffen.<br />

Dass sich der Fokus des <strong>Förderatlas</strong> vor allem<br />

auf drittmittelbasierte Kennzahlen richtet,<br />

reflektiert deren besonderen, zuletzt in<br />

einer repräsentativen Professorenbefragung<br />

des Instituts für Forschungsinformation und<br />

Qualitätssicherung (iFQ) bestätigten Stellenwert:<br />

Dort gaben 89 Prozent der befragten<br />

Universitätsprofessorinnen und -professoren<br />

an, in einem Zeitraum von fünf Jahren fördererübergreifend<br />

Drittmittelanträge mit einem<br />

Volumen von über 25.000 Euro gestellt zu haben.<br />

Als „primären Drittmittelgeber“ gaben<br />

die Befragten dabei die <strong>DFG</strong> an (vgl. Böhmer<br />

et al, 2011: 37ff). Für die <strong>DFG</strong> ergibt sich auf<br />

Basis interner Berechnungen aus einer Gegenüberstellung<br />

der Zahl der Professuren laut<br />

Statistischem Bundesamt und der in der Antragsdatenbank<br />

der <strong>DFG</strong> ermittelten Zahl der<br />

Antragstellenden mit Professorentitel eine<br />

Antragstellungsquote von 68 Prozent in fünf<br />

Jahren.<br />

Die Beteiligung am Wettbewerb um Drittmittel<br />

ist heute <strong>als</strong>o die Regel, und entsprechende<br />

Kennzahlen bilden einen signifikanten<br />

Ausschnitt des Forschungshandelns an<br />

Hochschulen – wie auch an außeruniversitären<br />

Forschungseinrichtungen – ab.<br />

In den Blick geraten neben Fördervolumina,<br />

Beteiligungen wissenschaftlicher Expertinnen<br />

und Experten am Begutachtungsprozess der<br />

<strong>DFG</strong> sowie geförderten Besuchen ausländischer<br />

Spitzenwissenschaftler auch Strukturinformationen<br />

– etwa zur gemeinsamen Beteiligung<br />

von Hochschulen und außeruniversitären<br />

Forschungseinrichtungen an Koordinierten<br />

Programmen der <strong>DFG</strong>. Insbesondere dank<br />

der Hinzuziehung von Daten zur direkten Projektförderung<br />

durch den Bund werden quasi<br />

<strong>als</strong> Hintergrundfolie auch die öffentlich geförderten<br />

Forschungsaktivitäten von Industrie<br />

und Wirtschaft in den einzelnen Regionen erkennbar.<br />

Und mit dem im Förder-Ranking<br />

2009 erstm<strong>als</strong> aufgegriffenen und in diesem<br />

<strong>Förderatlas</strong> stark ausgebauten Monitoring der<br />

sehr facettenreichen Gender-Thematik leistet<br />

die <strong>DFG</strong> schließlich auch einen Beitrag zu einem<br />

forschungspolitisch wichtigen Thema<br />

jenseits einer rein auf Mittelvolumina fokussierenden<br />

Ranking-Perspektive.<br />

Dies sind quasi die „positiven“ Gründe für<br />

eine Umbenennung. Gegen die weitere Bezeichnung<br />

<strong>als</strong> „Ranking“ spricht, neben der<br />

mit dem Begriff assoziierten thematischen<br />

Verengung, insbesondere der Befund, dass<br />

der „Nachrichtenwert“ dieser „Rankings“<br />

doch stark eingeschränkt ist – zumindest mit<br />

Blick auf die sich für Hochschulen insgesamt<br />

abzeichnenden Rangreihen: In dieser Ausgabe<br />

des <strong>Förderatlas</strong> nehmen wir die Tatsache,<br />

dass die Reihe mittlerweile bezogen auf die<br />

<strong>DFG</strong> einen Zeitraum von 20 Förderjahren abdeckt<br />

(1991 bis 2010), zum Anlass, in Kapitel<br />

3 eine genauere Betrachtung der Veränderungen<br />

in den Rangreihen der Hochschulen<br />

mit den höchsten <strong>DFG</strong>-Bewilligungsvolumina<br />

vorzunehmen. Tatsächlich zeichnen sich<br />

bemerkenswerte Veränderungen nur in der<br />

langfristigen Perspektive ab – von „Ranking“<br />

zu „Ranking“ sind sie allenfalls <strong>als</strong> „moderat“<br />

zu umschreiben: Das erste Förder-Ranking 3<br />

deckte die erste Hälfte der 1990er-Jahre ab –<br />

und damit die Zeit, in der das Forschungssystem<br />

der Neuen Bundesländer praktisch einen<br />

Neustart vollzog. Dementsprechend waren es<br />

insbesondere Hochschulen in Ostdeutschland,<br />

die in den Folgejahren <strong>als</strong> „Aufsteiger“ Veränderungen<br />

in die etablierten Rangfolgen brachten<br />

– allen voran die TU Dresden, die in der<br />

ersten Hälfte der 1990er-Jahre auf Rang 35<br />

ihren Aufstieg begann und sich in dieser Ausgabe<br />

des <strong>Förderatlas</strong> nach stetiger Verbesserung<br />

auf Rang 13 und damit in der Spitzengruppe<br />

wiederfindet.<br />

Die TU Dresden ist allerdings kein Regelfall,<br />

sondern eher eine Ausnahme: Die Mehrzahl<br />

der Hochschulen ist in ihrer Platzierung auch<br />

in der 20-Jahresbetrachtung relativ stabil.<br />

Zwar zeigen sich hier und da Auf- und Abwärtsbewegungen.<br />

Und natürlich wirkt sich<br />

insbesondere die Exzellenzinitiative des Bundes<br />

und der Länder auf das Ranggefüge aus.<br />

Insgesamt ergibt sich jedoch der Befund einer<br />

recht fest gefügten universitären Beteiligung<br />

an den Förderprogrammen der <strong>DFG</strong> – ein Befund,<br />

der sich insbesondere für den Vergleich<br />

der Rangreihen des 2009er-Rankings und des<br />

hier vorgelegten <strong>Förderatlas</strong> bestätigt: Noch<br />

3 Das erste Förder-Ranking erschien noch unter<br />

dem etwas sperrigen Titel „Bewilligungen nach Hochschulen<br />

– Bewilligungsvolumen 1991 bis 1995, Anzahl<br />

kooperativer Projekte 1996“.

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