Förderatlas 2012 als Gesamtdokument - DFG
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21<br />
2 Öffentlich geförderte Forschung in Deutschland –<br />
ein Überblick<br />
In diesem Kapitel werden Daten und Fakten<br />
zur öffentlich geförderten Forschung in<br />
Deutschland präsentiert. Beginnend mit einer<br />
international vergleichenden Übersicht bietet<br />
das Kapitel zunächst Auskunft zu den personellen<br />
und finanziellen Ressourcen für Forschung<br />
und Entwicklung (FuE) in Deutschland.<br />
Dabei wird auch der besondere Beitrag<br />
berücksichtigt, den die Wirtschaft sowohl national<br />
wie im internationalen Vergleich leistet.<br />
Dem folgt ein kompakter Überblick zu<br />
den zentralen öffentlichen Fördermittelgebern<br />
in Deutschland (Bund, <strong>DFG</strong> und EU/<br />
ERC) sowie zur Arbeitsgemeinschaft industrieller<br />
Forschungsvereinigungen (AiF) und den<br />
beiden großen Anbietern für Programme<br />
zum internationalen Wissenschaftlerinnenund<br />
Wissenschaftler-Austausch (DAAD) und<br />
Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH).<br />
Alle genannten Organisationen unterstützen<br />
den <strong>Förderatlas</strong> durch die Bereitstellung ihrer<br />
Förderdaten.<br />
2.1 Forschung und ihre<br />
Förderung im<br />
internationalen Vergleich<br />
Forschung und Entwicklung (FuE) ist ein Politikfeld,<br />
das in den meisten Industrieländern<br />
hohe Priorität genießt. Auf dem Gipfel von<br />
Lissabon (2000) brachten die EU-Mitgliedsstaaten<br />
den besonderen Stellenwert, der FuE<br />
länderübergreifend beigemessen wird, mit<br />
der Vereinbarung zum Ausdruck, „angesichts<br />
der wichtigen Rolle, die Forschung und Entwicklung<br />
für das wirtschaftliche Wachstum,<br />
die Beschäftigung und den sozialen Zusammenhalt<br />
spielen“ ein Bündel an Maßnahmen<br />
„hin zu einem Europäischen Forschungsraum“ 1<br />
1 Vgl. Europäischer Rat, 23. und 24. März 2000,<br />
Lissabon, Schlussfolgerungen des Vorsitzes, zitiert<br />
nach www.europarl.europa.eu/summits/lis1_<br />
de.htm, Stand: 12.12.2011.<br />
zu entwickeln. Vereinbart wurde dabei auch<br />
das Ziel, bis 2010 in allen beteiligten Ländern<br />
einen Anteil von 3 Prozent am Bruttoinlandsprodukt<br />
(BIP) für FuE-relevante Ausgaben zu<br />
budgetieren.<br />
Abbildung 2-1 weist im Vergleich mit einer<br />
Auswahl an internationalen Vergleichsländern<br />
aus, welches Gewicht FuE im aktuellen<br />
Berichtsjahr 2009 zukommt und welcher Anteil<br />
daran insbesondere auf die drei Sektoren<br />
Wirtschaft, Hochschulen und außeruniversitäre<br />
Forschung entfällt 2 . Als länderspezifische<br />
Vergleichsgrößen werden entsprechend der<br />
OECD-Quelle die FuE-Ausgaben nach US-$-<br />
Kaufkraftparitäten betrachtet 3 .<br />
Ein Blick auf die absoluten Bruttoinlandsausgaben<br />
für FuE (linke Seite von Abbildung<br />
2-1) zeigt, dass Deutschland im Jahr 2009 innerhalb<br />
der Europäischen Union mit 84 Milliarden<br />
US-$ die höchsten FuE-Mittel aufbringen<br />
konnte. Darauf folgen Frankreich<br />
mit insgesamt 48 Milliarden US-$ und Großbritannien<br />
mit Ausgaben in Höhe von fast 41<br />
Mil liarden US-$. Damit bestreitet Deutschland<br />
28 Prozent der gesamten FuE-Ausgaben<br />
der EU-27-Länder, zusammen mit Frankreich<br />
und Großbritannien rund 60 Prozent.<br />
Im internationalen Vergleich mit Ländern<br />
der OECD-Staaten haben nur die USA und<br />
Japan mehr Geld in FuE investiert <strong>als</strong><br />
Deutschland.<br />
Ein Vergleich der Länder anhand der absoluten<br />
Ausgaben berücksichtigt nicht die unterschiedliche<br />
Größe und Wirtschaftskraft der<br />
verschiedenen Länder. In Abbildung 2-1 wird<br />
daher auch der Anteil der FuE-Ausgaben am<br />
Bruttoinlandsprodukt ausgewählter OECD-<br />
Staaten miteinander verglichen (rechte Seite<br />
2 Darüber hinaus werden bei einigen Ländern auch<br />
private Organisationen ohne Erwerbszweck <strong>als</strong><br />
eigenständiger Sektor betrachtet. Sie machen in der<br />
Regel allerdings nur einen sehr geringen Anteil an<br />
den Gesamtausgaben aus und werden hier deshalb<br />
nicht weiter berücksichtigt.<br />
3 Weitere Informationen finden sich im Methoden-<br />
Glossar unter dem Eintrag „OECD-Statistik“.