Förderatlas 2012 als Gesamtdokument - DFG
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36 2 Öffentlich geförderte Forschung in Deutschland – ein Überblick<br />
lich vier Wissenschaftsbereichen zusammengefasst.<br />
Während Tabelle 2-3 die obersten drei<br />
Ebenen der <strong>DFG</strong>-Fachsystematik ausweist,<br />
dokumentiert Tabelle A-7 im Anhang die<br />
weiteren Unterteilungen nach Fächern. Bei<br />
allen in dem Bericht vorgestellten Analysen<br />
nach fachlich-thematischen Gesichtspunkten<br />
wird diese vierstufige Fachsystematik herangezogen<br />
und gilt auch <strong>als</strong> Bezugsbasis für die<br />
Zuordnung von Daten externer Quellen.<br />
Neues statistisches Berichtsverfahren<br />
Mit dem Jahresbericht 2010 stellte die <strong>DFG</strong><br />
ihre statistische Berichterstattung auf ein<br />
grundsätzlich neues Verfahren um. Bislang<br />
bezogen sich die in der <strong>DFG</strong>-Statistik ausgewiesenen<br />
Bewilligungssummen stets auf Förderentscheidungen,<br />
die in einem bestimmten<br />
Jahr oder Zeitraum mit je nach Förderprogramm<br />
oder gefördertem Projekt unterschiedlichen<br />
Laufzeiten getroffen wurden. Mit diesem<br />
Berechnungsverfahren war es über viele<br />
Jahre möglich, die quantitative Entwicklung<br />
des Förderhandelns adäquat abzubilden. In<br />
der jüngeren Vergangenheit hat allerdings<br />
eine Reihe, sich zum Teil stark auswirkender<br />
Verfahrensreformen dazu beigetragen, die<br />
Aussagekraft so berechneter Trends und Entwicklungen<br />
einzuschränken.<br />
Ein Beispiel stellt die vor wenigen Jahren<br />
erfolgte Umstellung des Bewilligungszeitraums<br />
in der Einzelförderung von maximal<br />
zwei auf maximal drei Förderjahre dar. Statistisch<br />
führt diese Umstellung zu einem vorübergehenden<br />
sprunghaften Anstieg in der<br />
jahresvergleichenden Statistik – ebenso wie<br />
beispielsweise die Erhöhung des Bewilligungsvolumens<br />
durch die sogenannten Programmpauschalen<br />
9 . Die Programmpauschale<br />
beträgt jeweils 20 Prozent der abrechenbaren<br />
direkten Projektausgaben und geht in entsprechender<br />
Höhe auch in die Bewilligungsstatistik<br />
ein. Die in dem vorliegenden Bericht<br />
ausgewiesenen Beträge schließen die Programmpauschalen<br />
ein.<br />
9 Die Einführung einer Programmpauschale für die<br />
<strong>DFG</strong> haben Bund und Länder im Rahmen des<br />
Hochschulpaktes 2020 beschlossen. Seit dem Jahr<br />
2007 wird für <strong>DFG</strong>-Forschungszentren, Sonderforschungsbereiche<br />
und Graduiertenkollegs ein<br />
pauschaler Zuschlag zur Deckung der mit der<br />
Förderung verbundenen indirekten Projektausgaben<br />
gewährt. Seit 2008 gilt dies bis auf wenige<br />
Ausnahmen auch für Neubewilligungen in den<br />
weiteren Programmen der <strong>DFG</strong>. Vgl. www.dfg.de/<br />
foerderung/antragstellung/programmpauschalen.<br />
Da für die Erstellung der Rangreihen langfristige<br />
Trends von größerer Bedeutung sind <strong>als</strong><br />
kurzfristige Schwankungen in der Förderstatistik,<br />
werden sprunghafte Entwicklungen jetzt<br />
statistisch abgefedert. Dazu werden in der <strong>DFG</strong>-<br />
Statistik nun nicht mehr die in einem Jahr getroffenen<br />
Förderentscheidungen <strong>als</strong> Berechnungsbasis<br />
herangezogen, sondern die Summen,<br />
die für ein Berichtsjahr bewilligt wurden 10 .<br />
Neben dem Vorteil einer verbesserten Dokumentation<br />
von Entwicklungen über die<br />
Zeit macht diese Umstellung auch die Anteile<br />
der verschiedenen Förderinstrumente am gesamten<br />
Bewilligungsvolumen der <strong>DFG</strong> besser<br />
vergleichbar, da bestehende Laufzeitunterschiede<br />
nun ohne verzerrenden Einfluss in<br />
die Berechnung eingehen.<br />
Dabei bleibt die <strong>DFG</strong>-Statistik nach wie vor<br />
eine Entscheidungs- und keine Ausgabenstatistik.<br />
Die zugrunde gelegten Summen<br />
entsprechen nicht den Ausgaben eines<br />
Jahres, sondern den Bewilligungssummen für<br />
ein Jahr. Bei vergleichenden Betrachtungen<br />
der hier berichteten <strong>DFG</strong>-Bewilligungen mit<br />
in den Nachfolgekapiteln eingeführten ausgabenbasierten<br />
Statistiken zur Bundes- und<br />
EU-Förderung oder auch den vom Statistischen<br />
Bundesamt erhobenen Drittmitteldaten<br />
ist dieser Unterschied stets zu beachten.<br />
Datengrundlage des <strong>Förderatlas</strong><br />
Mit Blick auf das Programmportfolio der <strong>DFG</strong><br />
weist Tabelle 2-4 die für die Jahre 2008 bis<br />
2010 erfolgten Bewilligungen nach den einzelnen<br />
Förderverfahren aus. Oben unter den<br />
Rubriken Einzelförderung, Koordinierte<br />
Programme und Exzellenzinitiative befinden<br />
sich alle dieser Publikation zugrunde<br />
gelegten Verfahren. Nicht berücksichtigt<br />
werden im <strong>Förderatlas</strong> die in Tabelle 2-4 nachrichtlich<br />
mit aufgeführten Verfahren der<br />
Infrastrukturförderung, der Preise sowie der<br />
Förderung von internationalen wissenschaftlichen<br />
Kontakten, Ausschüssen und Kommissionen.<br />
Diese machen gemeinsam knapp<br />
9 Prozent des <strong>DFG</strong>-Fördervolumens aus. Der<br />
Grund für den Ausschluss dieser Förderverfahren<br />
liegt maßgeblich darin, dass Bewilligungen<br />
in diesen Verfahren nicht fachbezogen<br />
erfolgen und daher kaum Rückschlüsse auf<br />
10 Weitere Hinweise zur Berechnungsbasis bietet der<br />
Eintrag „<strong>DFG</strong>-Förderung“ im Methoden-Glossar<br />
des Anhangs.