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Förderatlas 2012 als Gesamtdokument - DFG

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166 5 <strong>DFG</strong>-Förderung an universitätsmedizinische Einrichtungen<br />

MFT, der dankenswerterweise eigens für diese<br />

Ausgabe des <strong>Förderatlas</strong> im Sommer 2011<br />

bei allen seinen 36 Mitgliedern Aktualisierungen<br />

zum Person<strong>als</strong>tand der Medizinischen<br />

Fakultäten in 2008 erfragt hat – inklusive<br />

ausführlicher Erläuterungen zu den Besonderheiten<br />

der einzelnen Standorte. Dank der<br />

Zusammenarbeit mit dem MFT konnte vonseiten<br />

der <strong>DFG</strong> daher darauf verzichtet werden,<br />

eigene Personaldaten an den Medizinischen<br />

Fakultäten zu erheben, sodass die an<br />

den Hochschuleinrichtungen und Klinika beschäftigten<br />

Verwaltungsmitarbeiterinnen und<br />

-mitarbeiter sowie Wissenschaftlerinnen und<br />

Wissenschaftler nicht durch zusätzliche Umfragen<br />

belastet wurden.<br />

Integration und Kooperation<br />

bei Medizinischen Fakultäten<br />

und Universitätsklinika<br />

Beim Vergleich der <strong>DFG</strong>-Bewilligungen und<br />

der Personalausstattungen ist zu beachten,<br />

dass die Fakultäten und ihre Universitätsklinika<br />

sehr unterschiedlich strukturiert sind.<br />

Grundsätzlich ist zwischen dem Integrationsmodell<br />

(an acht von 36 Standorten) und dem<br />

Kooperationsmodell (an 28 von 36 Standorten)<br />

zu unterscheiden:<br />

Im Kontext des Integrationsmodells sind<br />

die Klinika in die Medizinische Fakultät integriert.<br />

Dies betrifft die Bundesländer Berlin,<br />

Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen,<br />

Rheinland-Pfalz und Thüringen,<br />

deren Universitätsklinika Körperschaften des<br />

öffentlichen Rechts sind. Die Charité Berlin<br />

wurde fusioniert aus den universitätsmedizinischen<br />

Einrichtungen der Humboldt-Universität<br />

und der Freien Universität und ist seit<br />

2003 eigenständig. Sonderstellungen nehmen<br />

innerhalb dieser Gruppe die Universitätsmedizin<br />

in Göttingen ein, die eine rechtsfähige<br />

Stiftung darstellt, sowie die Medizinische<br />

Hochschule Hannover <strong>als</strong> rechtlich unselbstständiger<br />

Betrieb des Landes Niedersachsen.<br />

Beim Kooperationsmodell sind die Universitätsklinika<br />

eigenständig und gleichberechtigte<br />

Kooperationspartner der Medizinischen<br />

Fakultäten. Dieses Modell wird in den Bundesländern<br />

Baden-Württemberg, Bayern,<br />

Hessen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen,<br />

Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein<br />

praktiziert. Deren Universitätsklinika sind<br />

vorwiegend rechtsfähige Anstalten des öffentlichen<br />

Rechts.<br />

Sonderformen des Kooperationsmodells<br />

bilden folgende Klinika in privater Rechtsform:<br />

das Universitätsklinikum Gießen<br />

und Marburg GmbH in der Trägerschaft der<br />

Rhön-Klinikum AG, das Klinikum Mannheim<br />

gGmbH in der Trägerschaft der Stadt<br />

Mannheim sowie die Universität Witten-<br />

Herdecke GmbH.<br />

Auch die Fakultäten selbst weisen Besonderheiten<br />

auf: So ist die Medizinische Fakultät<br />

Mannheim Teil der Universität Heidelberg,<br />

nicht der Universität Mannheim.<br />

Die von Regensburg für die Forschungslandkarte<br />

Hochschulmedizin abgegebenen Personaldaten<br />

beziehen sich ausschließlich auf die<br />

Klinische Medizin, da die Vorklinik der hier<br />

nicht betrachteten Fakultät für Biologie und<br />

Vorklinische Medizin angehört.<br />

Im Rahmen des Kooperationsmodells gibt<br />

es Fakultäten, die sich ein Klinikum „teilen“,<br />

und auch solche, die über kein eigenes Universitätsklinikum<br />

verfügen, sondern ausschließlich<br />

Lehr- und Forschungskooperationen<br />

mit Krankenhäusern eingehen. So gehört<br />

das Universitätsklinikum Schleswig-<br />

Holstein <strong>als</strong> Anstalt des öffentlichen Rechts<br />

zwei Fakultäten an – der Medizinischen Fakultät<br />

der Universität Kiel und der Sektion<br />

Medizin der Universität Lübeck. Das Universitätsklinikum<br />

Gießen und Marburg wird<br />

von den beiden Medizinischen Fachbereichen<br />

der Universitäten Gießen und Marburg<br />

genutzt. Über kein eigenes Klinikum verfügen<br />

die Standorte Bochum und Witten-<br />

Herdecke. Die Medizinische Fakultät der<br />

Universität Bochum kooperiert mit neun<br />

verschiedenen Krankenhäusern („Bochumer<br />

Modell“), die sich in jeweils unterschiedlicher<br />

Trägerschaft befinden, wobei aber die leitenden<br />

Ärzte der Krankenhäuser zugleich berufene<br />

Professoren der Fakultäten sind. Die Fakultät<br />

für Gesundheit der Universität<br />

Witten-Herdecke arbeitet mit einer noch<br />

größeren Zahl von Krankenhausträgern zusammen.<br />

Während die in den Universitätsklinika arbeitenden<br />

Professorinnen und Professoren<br />

im Normalfall hauptamtlich in der Medizinischen<br />

Fakultät angestellt sind, werden die<br />

Stellen in der Universität Witten-Herdecke<br />

anders systematisiert <strong>als</strong> in anderen Fakultäten<br />

und Fachbereichen in Deutschland – gemäß<br />

der Stellungnahme des Wissenschaftsrates<br />

(2011a). Neben den intramuralen hauptamtlichen<br />

Professuren wird Forschung und<br />

Lehre zusätzlich von einer sehr großen Anzahl<br />

extramuraler Professorinnen und Pro-

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