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Förderatlas 2012 als Gesamtdokument - DFG

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106 3 Förderprofile von Forschungseinrichtungen und Regionen<br />

Regionale fachliche Schwerpunktsetzungen<br />

der <strong>DFG</strong>-Förderung<br />

Aus Abbildung 3-13 geht die regionale Verteilung<br />

der <strong>DFG</strong>-Bewilligungen hervor. Darin<br />

ausgewiesen werden Kreise mit einem Bewilligungsvolumen<br />

ab 10 Millionen Euro. Die<br />

abgebildeten Standorte vereinen nahezu vollständig<br />

die an Wissenschaftseinrichtungen in<br />

Deutschland geflossenen <strong>DFG</strong>-Bewilligungen.<br />

Basis der Darstellung bilden Mittel in der<br />

Höhe von insgesamt 6,6 Milliarden Euro<br />

(Zeitraum 2008 bis 2010). Als bewilligungsstarke<br />

Regionen sind in der Abbildung zunächst<br />

klar Berlin und München auszumachen.<br />

An Berliner Hochschulen und außeruniversitäre<br />

Forschungseinrichtungen erfolgten<br />

Bewilligungen mit einem Volumen von<br />

über 630 Millionen Euro, Stadt- und Landkreis<br />

München warben gemeinsam einen<br />

äquivalenten Förderbetrag ein. Darüber hinaus<br />

sind beispielsweise die Regionen Rhein-<br />

Neckar oder Rhein-Main hervorzuheben.<br />

Die südwestdeutschen Standorte Mannheim,<br />

Heidelberg und Karlsruhe wie auch Darmstadt,<br />

Frankfurt, Gießen, Mainz und Marburg<br />

haben jeweils über 500 Millionen Euro<br />

<strong>DFG</strong>-Bewilligungen in den drei betrachteten<br />

Jahren erhalten.<br />

Über die in der Abbildung 3-13 abzulesenden<br />

Gesamtvolumina je Kreis hinaus bietet<br />

die ebenfalls dargestellte Differenzierung dieser<br />

Bewilligungen nach Fachgebieten auch<br />

wichtige Hinweise, welche fachlichen Schwerpunkte<br />

in den Regionen gesetzt werden 35 .<br />

Exemplarisch hervorheben lässt sich bei den<br />

regionalen Forschungsprofilen etwa der<br />

Standort Berlin-Potsdam, der besonders<br />

von den Lebens- und Naturwissenschaften<br />

geprägt ist, aber auch in auffallend hohem<br />

Umfang geisteswissenschaftliche Forschung<br />

abdeckt. Dieses Profil konnte vor allem in<br />

Folge der Förderentscheidungen in der Exzellenzinitiative<br />

für geisteswissenschaftlich orientierte<br />

Exzellenzcluster und Graduiertenschulen<br />

der Universitäten FU und HU Berlin<br />

35 In manchen Regionen stellen ausschließlich oder<br />

nahezu vollständig die dort angesiedelten Universitäten<br />

die Mittelempfänger. Beispiele für Kreise,<br />

in denen die insgesamt durch die <strong>DFG</strong> bewilligten<br />

Beträge nur geringfügig über den Bewilligungssummen<br />

der dort angesiedelten Universität liegen,<br />

sind Würzburg, Konstanz oder Erlangen-Nürnberg.<br />

In diesen Regionen sind vergleichsweise wenige<br />

außeruniversitäre Einrichtungen zu finden. Das<br />

Profil des Kreises entspricht daher weitgehend den<br />

zuvor in den Abbildungen 3-5 und 3-6 vorgestellten<br />

Hochschulprofilen.<br />

noch erheblich gestärkt werden (vgl. dazu<br />

auch Kapitel 4.1). Als beispielsweise auf die<br />

Geowissenschaften fokussierte Regionen erweisen<br />

sich die norddeutschen Stadtstaaten<br />

Bremen und Hamburg sowie Kiel.<br />

Die drei Technischen Hochschulen im<br />

Sachsen-Dreieck – Dresden, Freiberg und<br />

Chemnitz – prägen gemeinsam mit den in<br />

ihrer Nähe angesiedelten außeruniversitären<br />

Forschungseinrichtungen das Forschungsprofil<br />

der Region – vor allem durch die Bereiche<br />

in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik,<br />

Naturwissenschaften und Technik). Dies<br />

ist auch ein gutes Fundament für den bereits<br />

angeführten, vom BMBF geförderten Spitzencluster<br />

„Cool Silicon“, bei dem insgesamt<br />

16 Lehrstühle der Technischen Universität<br />

Dresden, der Hochschule für Technik und<br />

Wirtschaft Dresden und der Technischen Universität<br />

Chemnitz sowie neun außeruniversitäre<br />

Forschungsinstitute zusammen mit einer<br />

Vielzahl an Industrieunternehmen arbeiten.<br />

In den Lebenswissenschaften lässt sich beispielhaft<br />

wiederum der Standort Heidelberg<br />

mit den oben bereits im Kontext des Biotechnologie-Clusters<br />

Rhein-Neckar (BioRN) angeführten<br />

Wissenschaftseinrichtungen DKFZ,<br />

EMBL und der Universität Heidelberg nennen.<br />

Sie machen den Großteil des in der Abbildung<br />

3-13 dargestellten <strong>DFG</strong>-Fördervolumens<br />

in Höhe von 272 Millionen Euro für<br />

den Raum Heidelberg aus, das etwa zur Hälfte<br />

für biomedizinische Forschungsvorhaben<br />

bereitgestellt wird.<br />

Als besonders aktiv in der <strong>DFG</strong>-Förderung<br />

erweist sich weiterhin die sogenannte ABC-<br />

Region Aachen-Bonn-Köln. An Wissenschaftseinrichtungen<br />

dieser Kreise, einschließlich<br />

des Kreises Düren mit dem dort<br />

angesiedelten Forschungszentrum Jülich<br />

(FZJ), bewilligte die <strong>DFG</strong> insgesamt 611 Millionen<br />

Euro. Hier ist insbesondere auf die enge<br />

Zusammenarbeit zwischen dem FZJ und der<br />

RWTH Aachen hinzuweisen, die durch die<br />

Etablierung des Partnerschaftsmodells der<br />

Jülich Aachen Research Alliance (JARA)<br />

weiter gefestigt wird 36 .<br />

Entwicklungen solcher Art oder gar Fusionen<br />

ganzer Wissenschaftseinrichtungen – wie<br />

im Falle des Karlsruher Instituts für Technologie<br />

(KIT) – sind zunehmend zu beobachten.<br />

Vor allem profilähnliche Einrichtungen<br />

in regionaler Nähe gehen vermehrt Ko-<br />

36 Zur Frage der fachlichen Ausrichtung des Verbunds<br />

vgl. www.jara.org.

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