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Der Koop-Modus: Hier wehren die Pflanzen Unmengen<br />
an KI-Zombies ab, das motiviert nicht auf Dauer.<br />
In Blumentöpfen können die Pflanzen kleine Helfer<br />
züchten, hier etwa ein nützliches Heilgewächs.<br />
eine fleischfressende Pflanze (hinreißend<br />
animiert!) ins Rennen. Die Zombies<br />
setzen dem Gestrüpp vier eigene<br />
Klassen entgegen: Ein vielseitiger, untoter<br />
Soldat steht zur Wahl, außerdem<br />
ein Techniker mit prächtigem Maurerdekolleté,<br />
ein Wissenschaftler mit<br />
praktischem Kurzstrecken-Teleporter<br />
und – als Mann fürs Grobe – ein bulliger<br />
Footballspieler. Jede Klasse ist<br />
auf eine bestimmte Waffe festgelegt<br />
und verfügt über drei mächtige, individuelle<br />
Talente: Techniker und Kakteen<br />
können etwa fliegende Drohnen<br />
fernsteuern, die tödliche Luftschläge<br />
herabprasseln lassen. Erbsenkanonen<br />
verwandeln sich in stationäre<br />
Geschütze, der Footballspieler rammt<br />
Feinde aus dem Weg und die fleischfressende<br />
Pflanze gräbt sich durch<br />
den Boden an ahnungslose Zombies<br />
heran, um sie auf einen Schlag wegzumampfen.<br />
Jede der acht Figuren<br />
spielt sich schön unterschiedlich und<br />
macht schon beim Zuschauen Spaß:<br />
Wenn Zombie-Soldaten per Jetpack<br />
über Dächer springen und Sonnenblumen<br />
ihre Laserstrahlen in die Menge<br />
feuern, während Techniker elegant<br />
auf ihren Bohrgeräten vorbeireiten<br />
und nebenan gerade eine fleischfressende<br />
Pflanze zufrieden schmatzend<br />
einen Wissenschaftler zerkaut, ist<br />
das ein herrliches Chaos! Auf Xbox<br />
One gibt’s zudem einen Commander-<br />
Modus, in dem man das Schlachtfeld<br />
auf einer taktischen Karte beobachtet<br />
und seine Truppen mit Buffs und Luftschlägen<br />
unterstützt.<br />
Wenige Modi, schöne Maps<br />
Beim Umfang zeigt sich Garden<br />
Warfare allerdings knauserig: Es gibt<br />
einen Koop-Modus für vier Spieler,<br />
in dem man mehrere KI-gesteuerte<br />
Zombie-Wellen abwehren muss –<br />
macht anfangs Spaß, verliert dann<br />
aber schnell an Reiz. Auch ein Team-<br />
Deathmatch-Modus ist enthalten, in<br />
dem zwei Gruppen mit je 12 Spielern<br />
aufeinander losgehen. Der beste Modus<br />
ist aber „Gärten und Friedhöfe“,<br />
der ebenfalls auf 24 Spieler ausgelegt<br />
ist: Hier müssen die Pflanzen einen<br />
Garten vor den Zombies schützen,<br />
mehrere Minuten lang. Gelingt den<br />
Zombies jedoch die Übernahme, ziehen<br />
sich die Pflanzen zu einem anderen<br />
Garten zurück und das Spiel beginnt<br />
aufs Neue. So müssen sich die<br />
Zombies immer weiter auf der Karte<br />
vorarbeiten, bis am Ende der Partie<br />
ein besonderes Missionsziel wartet,<br />
etwa eine gigantische Sonnenblume<br />
zu zerstören oder ein Haus zu stürmen.<br />
Gerade mal drei Maps sind für<br />
diesen spaßigen Modus enthalten,<br />
das ist leider wenig. Immerhin sind<br />
die Karten aber hübsch designt und<br />
bieten genug taktische Möglichkeiten<br />
und Schlupfwinkel, um die feindliche<br />
Abwehr auf verschiedene Arten<br />
auszuhebeln. Nette Idee: Auf Pflanzenseite<br />
darf man in Blumentöpfen<br />
kleine Helfer züchten, etwa eine Drachenfrucht,<br />
die Untote mit Feuerstößen<br />
abfackelt. Zombies können dafür<br />
an Gräbern KI-gesteuerte Truppen<br />
beschwören, die dann automatisch<br />
in Richtung Garten marschieren.<br />
Ansonsten bietet das Spiel aber nur<br />
wenig eigene Ideen und bleibt damit<br />
deutlich unter seinen Möglichkeiten.<br />
Eine Map, auf der die Zombies sich<br />
mit Kanonen über einen riesigen Abgrund<br />
feuern müssen, während die<br />
Pflanzen versuchen, die Invasoren<br />
mit Flakgeschützen vom Himmel zu<br />
pusten, zählt da schon zu den wenigen,<br />
originelleren Ausnahmen.<br />
Ohne Miktrotransaktionen<br />
Für Abschüsse und gewonnene Matches<br />
erhalten die Spieler Münzen,<br />
die einzige Währung im Spiel. Auch<br />
wenn man es eigentlich von EA erwartet<br />
hätte: Es gibt keinen Ingame-<br />
Shop, in dem man echtes Geld für<br />
Miktrotransaktionen ausgeben kann!<br />
Münzen verdient man also nur durch<br />
fleißiges Spielen. Mit der Kohle kann<br />
man sich Booster-Packs kaufen, die<br />
verschiedene Items enthalten. Beispielsweise<br />
Upgrades für die acht<br />
Klassen oder Verzierungen, mit denen<br />
man seine Spielfigur optisch anpassen<br />
kann. Selten erhält man auch<br />
Sticker, von denen jeweils fünf nötig<br />
sind, um eine neue Klassenvariante<br />
freizuschalten. Da wird aus der Sonnenblume<br />
etwa eine Elektroblume<br />
und die Erbsenkanone mutiert zur<br />
Giftkanone. Das sind aber nur sehr<br />
kleine Variationen, die leider nicht<br />
darüber hinwegtrösten, dass die<br />
Klassen ohne flexibles Waffensystem<br />
und Perks leider etwas statisch<br />
geraten sind. Da wäre also noch viel<br />
Potenzial für Verbesserungen, die<br />
dann hoffentlich auch ihren Weg in<br />
die <strong>PC</strong>-Fassung finden.<br />
„Braiiinz! Wunderbar alberner Team-<br />
Shooter, ideal für den Feierabend.“<br />
Felix<br />
Schütz<br />
Klar, Garden Warfare ist kein Ersatz für Battlefield & Co., will es auch gar nicht sein.<br />
Das hier ist einfach erfrischend chaotischer Ballerspaß, der die richtige Mischung zwischen<br />
Action, Taktik und Humor findet. Besonders die knuffigen Spielfiguren wurden<br />
prima aus dem Originalspiel übertragen. Außerdem gibt’s ein dickes Lob für EA und<br />
Popcap, weil auf blöde Mikrotransaktionen verzichtet wurde, so muss es sein! Auf<br />
meinem Wunschzettel für die <strong>PC</strong>-Fassung stehen nur noch etwas mehr Maps, mehr<br />
Spielmodi und mehr Upgrades für die Klassen – der Rest kann gerne so bleiben.<br />
Die Sonnenblume ist die Heilklasse der Pflanzen. Hier verarztet<br />
sie einen Eiskaktus (rechts) mit ihrem Energiestrahl.<br />
Genre: Mehrspieler-Shooter<br />
Entwickler: Popcap<br />
Publisher: Electronic Arts Termin: 2. Quartal 2014<br />
eindruck<br />
sehr gut<br />
04 | 2014<br />
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