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Banished<br />
Ca. € 19,- (Steam)<br />
18. Februar 2014<br />
Jahreszeiten und Witterung wirken sich im Spiel teils drastisch<br />
aus, was den Spieler zwar fordert, aber auch frustrieren kann.<br />
sich auf Temperatur und Witterung<br />
auswirken. Farmer bestellen etwa im<br />
Frühjahr die Felder (sofern Saatgut<br />
verfügbar ist), die dann nach und<br />
nach bis zur Erntezeit blühen und gedeihen.<br />
Doch ein schneller Frosteinbruch<br />
droht auch eine ganze Ernte<br />
zu vernichten – dann muss man<br />
schnell retten, was noch zu retten ist.<br />
Fischer und Jäger sorgen hingegen<br />
das ganze Jahr über für Nahrung,<br />
allerdings müssen die Waidleute damit<br />
rechnen, dass die Wildtiere langsam<br />
durch die Wälder ziehen und<br />
auch mal außerhalb des Jagdgebietes<br />
verweilen. Sammler finden dafür<br />
in dichten Forsten mit genügend<br />
Altholzbeständen Beeren, Pilze und<br />
Wurzeln, während der Kräuterkundler<br />
wichtige Medizinpflanzen pflückt.<br />
Da Holz aber der wichtigste Baustoff<br />
ist, müssen regelmäßig Bäume<br />
gefällt werden, was Sammlern und<br />
Jägern die Arbeit erschwert. Deshalb<br />
setzt man Förster ein, die sich<br />
um den Erhalt der Wälder kümmern.<br />
Auch bei der Holzwirtschaft muss<br />
der Spieler also eine kluge Balance<br />
zwischen Rohstoffgewinnung und<br />
nachwachsenden Bäumen finden.<br />
Im Handelsposten können wir Waren am Fluss<br />
tauschen. Leider kommen die Händler nur selten.<br />
04 | 2014<br />
Jobmanager<br />
Die Entfernung der Arbeiter zu ihren<br />
Einsatzorten bestimmt ihre Effektivität:<br />
Je kürzer der Arbeitsweg,<br />
desto länger kann das Männ- oder<br />
Weiblein seiner Pflicht nachkommen.<br />
Die Bewohner bekommen mit<br />
der Zeit allerdings Hunger und kehren<br />
deshalb in ihre Heime zurück,<br />
um fit zu bleiben. Gutes Mikromanagement<br />
ist entscheidend, um<br />
eine Siedlung langfristig aufzubauen<br />
und in Schuss zu halten.<br />
Insgesamt zwanzig Berufe sind<br />
in Banished enthalten. Neben<br />
Rohstofflieferanten gibt es auch<br />
Handwerker wie Schmiede oder<br />
Schneider, Lehrer, Pfarrer, Händler,<br />
Brauer, Minenarbeiter, Steinmetze<br />
und vieles mehr. Das Gute dabei<br />
ist, dass jeder Einwohner jeden Job<br />
übernehmen kann. Schwieriger dagegen<br />
gestaltet sich der Umstand,<br />
dass man die Arbeitszuweisung<br />
nicht direkt am einzelnen Bewohner<br />
vornimmt, sondern über einen<br />
globalen Arbeiterpool. Das macht<br />
es vor allem in größeren Siedlungen<br />
schwer, hier die richtigen Stellschrauben<br />
zu drehen.<br />
Durchdachte Bedienung<br />
Ein schmuckloses, aber clever ausgetüfteltes<br />
Interface ist unsere Steuerzentrale.<br />
Sämtliche Menübildschirme<br />
lassen sich nach eigenen Wünschen<br />
verschieben sowie ein- und aus-<br />
Klasse gemacht: Die Menüs lassen sich verschieben,<br />
ein- und ausblenden, ganz wie man es möchte.<br />
blenden. Sobald man es geschafft<br />
hat, ein Rathaus zu errichten, erhält<br />
man außerdem wichtige Übersichten<br />
zu Population, Rohstoffgewinn und<br />
vielem mehr. Trotzdem fehlt es an<br />
genreüblichen Detail-Informationen.<br />
So sehen wir beim Angler zwar prall<br />
gefüllte Kisten mit Fischen herumstehen,<br />
doch wie viele Nahrungseinheiten<br />
das sind, bleibt unbekannt.<br />
Erst wenn die Fische im Lager oder<br />
in den Häusern der Bewohner untergebracht<br />
sind, werden sie auch<br />
statistisch erfasst. Das gilt auch für<br />
alle anderen Produkte. Der besondere<br />
Reiz des Spiels liegt darin, sich<br />
dem nicht einfachen Management zu<br />
stellen. Bis man seine kleine Welt im<br />
Griff hat, vergehen schon mal zehn<br />
bis zwanzig Stunden und mehr, was<br />
für den günstigen Preis sehr ordentlich<br />
ist. Danach sinkt allerdings die<br />
Motivation, noch mal von vorne auf<br />
einer anderen Karte zu beginnen.<br />
Meine Meinung |<br />
Stefan Weiß<br />
„Clever gemacht, aber<br />
auch gnadenlos!“<br />
Reichen die Brennholzvorräte? Ist das<br />
Nahrungsangebot groß genug? Gibt<br />
es genügend Kleidung? Wird mir der<br />
nächste Tornado die halbe Siedlung<br />
vernichten?“ – Banished bietet<br />
allerhand Tüftelpotenzial. Schon bei<br />
einer kleinen Ortschaft gibt es jede<br />
Menge Punkte zu beachten, die sich<br />
optimieren lassen. Klar, der Zugang<br />
zum Spiel ist sperrig und manches<br />
könnte benutzerfreundlicher sein.<br />
Mich beeindruckt aber, wie viel Umfang<br />
das Ein-Mann-Projekt bietet. Auf<br />
dem grundsolide funktionierenden<br />
Spielkonzept kann Entwickler Hodorowicz<br />
prima aufbauen, um die Spieler<br />
mit neuen Inhalten zu versorgen.<br />
Zahlen und Fakten<br />
Genre: Aufbaustrategie<br />
Entwickler: Shiny Rock Software<br />
Publisher: Shiny Rock Software<br />
Sprache: Englisch<br />
Kopierschutz: Auf der offiziellen Seite<br />
www.shiningrocksoftware.com ist das<br />
Spiel ohne DRM erhältlich. Im Preis<br />
ist auch ein Steam-Key enthalten.<br />
Grafik, Sound und Steuerung<br />
Grafik: Detailreiche Spielwelt, trotz<br />
geringer Polygonzahl<br />
Sound: Schöner Soundtrack und<br />
stimmige Effekte<br />
Steuerung: Hervorragend konfigurierbare<br />
Maus- und Tastaturbedienung.<br />
Lediglich der Kippwinkel der Kamera<br />
ist ein schlechter Witz.<br />
HARDWARE-ANFORDERUNGEN<br />
Minimum (Herstellerangabe): Windows<br />
XP SP3 / Vista / Windows 7 / Windows<br />
8, 2 GHz Dual Core CPU, 512<br />
MB RAM, 512 MB Grafikkarte (DX9)<br />
Jugendeignung<br />
USK: Nicht geprüft<br />
In Banished ist die Welt noch in Ordnung.<br />
Ohne Militär oder Kampfelemente<br />
besteht der Gewaltgrad darin,<br />
dass man Tiere jagt oder die Bewohner<br />
an Hunger oder vor Kälte sterben.<br />
Tote werden auf Friedhöfen beerdigt,<br />
es sind keine Leichen zu sehen.<br />
Die Test-Abrechnung<br />
Testversion: 1.0.0 (Steam-Version)<br />
Spielzeit (Std.:Min.): 15:00<br />
Banished lief im Test ohne Abstürze.<br />
Hier und da waren zwar kleinere<br />
Bugs zu beobachten, was den Spielfluss<br />
aber nicht nachhaltig störte.<br />
Pro und Contra<br />
Stimmungsvolle Spielwelt<br />
Zufallsgenerierte Karten sorgen<br />
für Abwechslung.<br />
Forderndes Mikromanagement<br />
Schöne Wusel-Details<br />
Clevere Benutzeroberfläche mit<br />
frei verschiebbaren Fenstern<br />
Atmosphärischer Soundtrack und<br />
schöne Geräuschkulisse<br />
Schwerer Einstieg<br />
Fehlversuche und Geduld sind<br />
fest einzuplanen.<br />
Keinerlei Story-, Kampagnenoder<br />
Missionsinhalte<br />
Detailinfos und Feedback könnten<br />
umfangreicher sein<br />
Keine Forschung oder freischaltbare<br />
Gebäude – man kann sofort<br />
alles bauen, dadurch sinkt die<br />
Langzeitmotiviation.<br />
Einzelspieler-Testurteil<br />
<strong>PC</strong> <strong>Games</strong><br />
SPIELSPASS<br />
Wertung76<br />
71