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Rambo:<br />
The Video Game<br />
Ca. € 30,-<br />
21. Februar 2014<br />
Die Schießereien sind recht unterhaltsam, allerdings<br />
trüben diverse Bugs die Stimmung.<br />
Einer der „Höhepunkte“ im Spiel: Mit Explosiv-Pfeilen<br />
zerlegt ihr dieses Dorf voll böser Kommunisten.<br />
04 | 2014<br />
Da fliegt ein Pfeil schon mal durch<br />
die Brust oder den Arm, ohne dass<br />
dies den Gegner sonderlich beeindruckt.<br />
Die Krux an der Sache:<br />
Während Rambo in allen anderen<br />
Levels Kugeln einsteckt als gäbe es<br />
kein Morgen, wird in den Schleichlevels<br />
jede Unachtsamkeit – und<br />
dazu zählen vorbeifliegende Pfeile<br />
– mit einem sofortigen fatalen Kopfschuss<br />
bestraft. Fair ist was anderes.<br />
Und schließlich Beispiel Nummer<br />
3: Die Quicktime-Events haben<br />
wir so auch schon in zig anderen<br />
Spielen besser gesehen. Rasante<br />
Passagen, in denen nicht geballert<br />
wird, inszeniert Rambo: The Video<br />
Game nämlich als Reaktionstest mit<br />
eingeblendeten Tasten. Als wäre das<br />
nicht schon ermüdend genug, sind<br />
Timing und Genauigkeit mitunter<br />
auch eher Glückssache. Mithilfe eines<br />
recht früh freischaltbaren Perks<br />
führt ihr die Quicktime-Einlagen übrigens<br />
ad absurdum: Sie schlagen<br />
dann einfach nicht mehr fehl. Zumindest<br />
meistens, denn auch hier regiert<br />
manchmal noch der Zufall. Der Rest<br />
der Freischalt-Skills ist übrigens vernachlässigbar<br />
– eine längere Wut-<br />
Dauer, mehr Schaden, mehr Gesundheit.<br />
Nett, aber mehr auch nicht.<br />
Was für ein Drama?!<br />
Am meisten haben wir uns aber darüber<br />
geärgert, dass Rambo teilweise<br />
sogar die Filmvorlage mit Füßen tritt.<br />
Könnt ihr euch beispielsweise an die<br />
Stelle aus dem ersten Film erinnern,<br />
in der Rambo rund 150 Polizisten mit<br />
einem MG über den Haufen mäht?<br />
Nein? Wir nämlich auch nicht. Wo der<br />
erste Film noch ein gesellschaftskritisches,<br />
tragisches Drama war, verflachen<br />
die entsprechenden Kapitel<br />
im Spiel zu einer stumpfen Ballerei,<br />
wie man sie aus den späteren Filmen<br />
kennt – schwach. Gerade hier hätte<br />
Rambo: The Video Game ein paar<br />
Pluspunkte sammeln können, wenn<br />
es schon aus spielerischer Sicht<br />
hakt. Chance vertan.<br />
Nach jedem Kapitel wird abgerechnet und ihr erhaltet<br />
Erfahrung. Mit jedem Level schaltet ihr Upgrades frei.<br />
Meine Meinung |<br />
Sascha Lohmüller<br />
„Dein Krieg ist<br />
vorbei, John.“<br />
Dass Rambo kein Knaller wird, das<br />
war bereits im Vorfeld absehbar.<br />
Screenshots, Trailer oder alles, was im<br />
letzten Jahr auf der <strong>Games</strong>com gezeigt<br />
wurde, versprachen aber zumindest<br />
einen netten Ego-Shooter für Fans.<br />
Dass am Ende nicht einmal der dabei<br />
herumkam, ist dann letztlich doch<br />
enttäuschend. Ich habe nichts gegen<br />
altmodische Railshooter, nur sollten<br />
die dann auch optimal funktionieren,<br />
wenn man schon ein so simples Genre<br />
bedienen will. Fast noch ärgerlicher ist<br />
aber, dass der großartige erste Rambo-<br />
Film hier zu einem 08/15-Action-<br />
Kracher verkommt – das hat das toll<br />
gespielte Drama nicht verdient.<br />
Zahlen und Fakten<br />
Genre: Rail-Shooter<br />
Entwickler: Teyon<br />
Publisher: Koch Media<br />
Sprache: Deutsch<br />
Kopierschutz: Das Spiel muss mit<br />
einem Steam-Account verknüpft<br />
werden. Eine Kopie davon will aber<br />
eh niemand.<br />
Grafik, Sound und Steuerung<br />
Grafik: Erstaunlich schöne<br />
Vegetation, mittelprächtige Rest-<br />
Umgebungen, unfassbar grausige<br />
Charaktermodelle<br />
Sound: Original-Filmzitate von Sly<br />
Stallone und Richard Crenna –<br />
atmosphärisch!<br />
Steuerung: Simples Moorhuhn-Geballer<br />
per Maus und Tastatur, unzählige,<br />
teils ungenaue Quicktime-Events<br />
Mehrspielermodus<br />
Umfang: Ein zweiter Spieler kann ein<br />
zweites Fadenkreuz bewegen. Wie<br />
das dann mit der Rambo-Ein-Mann-<br />
Armee in Einklang gebracht wird, ist<br />
anscheinend egal.<br />
Zahl der Spieler: 2<br />
HARDWARE-Anforderungen<br />
Minimum: Intel Core 2 Duo @2,8 GHz,<br />
2 GB RAM, Geforce 8800 / Radeon<br />
HD 3870 (Herstellerangaben)<br />
Jugendeignung<br />
USK: Ab 18 Jahren<br />
Wie in den Filmen spritzt das Blut<br />
literweise und bei den Explosionen<br />
zerlegt es Gegner schon einmal in<br />
ihre Einzelteile – Rambo gehört sowohl<br />
in Spiel- als auch in Heimkino-<br />
Form absolut nicht in Kinderhände.<br />
Die Test-Abrechnung<br />
Testversion: Steam-Verkaufsfassung<br />
Spielzeit (Std.:Min.): 03:45<br />
Neben den im Text erwähnten Bugs<br />
stürzte das Spiel auch noch dreimal<br />
während der rund vier Stunden ab<br />
– unschön.<br />
Pro und Contra<br />
Viele Original-Soundsamples<br />
Im Grunde charmante Idee<br />
Diverse Bugs und Abstürze<br />
Quicktime-Events nerven schnell<br />
Stark schwankender Schwierigkeitsgrad<br />
Sehr unzeitgemäße Aufmachung,<br />
gerade was Charaktermodelle<br />
anbelangt<br />
Mitunter völlig von der Filmvorlage<br />
abweichend<br />
Aufgesetzte Upgrades und Koop-<br />
Partien<br />
Einzelspieler-Testurteil<br />
<strong>PC</strong> <strong>Games</strong><br />
SPIELSPASS<br />
Wertung35<br />
75