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School Shooting - Universität Vechta

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<strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> - Ursachen und Hintergründe zu extremen Gewalttaten an deutschen Schulen<br />

Erörterung der bedeutenden Teilaspekte<br />

Einsatz der Waffen besitzen oder Spielentwickler setzten sich im Rahmen der<br />

Vorbereitung selbst mit Waffen auseinander. So wurde für das Spiel „Soldier of<br />

Fortune“ mit einem ehemaligen Söldner zusammengearbeitet. Der Hauptcharakter<br />

in dem Spiel, John Mullin, ist der Person des Söldners im Namen und auch in<br />

seinem Aussehen nachempfunden.<br />

Beim Spiel „Counterstrike“ nahm der Programmierer Lee Goosemann in einem<br />

Schießstand selbst Unterricht mit verschiedenen Waffen. 263 Weitere<br />

Realitätsbezüge werden dadurch erreicht, dass zum Beispiel beim Internetauftritt<br />

des Spieles „Soldier of Fortune“ eine Verlinkung zur gleichnamigen<br />

Waffenzeitschrift besteht. 264 Auf der Seite der Waffenzeitschrift sind dann<br />

wiederum Links auf verschiedene Seiten amerikanischer<br />

Waffenrechtsorganisationen oder direkt auf Waffenshops zu finden.<br />

Das fundierte Wissen über Waffen, deren Einsatz und deren Auswirkung scheint<br />

bei Robert und Bastian demnach nicht nur aus ihrer Waffenaffinität, sondern auch<br />

aus ihren Erfahrungen innerhalb der Spiele zu stammen. 265 Auf den Seiten der<br />

Waffenshops können direkt Bestellungen realer Waffen erfolgen, was wiederum<br />

die getroffenen Aussagen aus dem vorherigen Punkt bestätigt. Die Gelegenheiten<br />

und Möglichkeiten an Waffen zu gelangen sind gegeben und trotz der<br />

bestehenden Rechtslage kann nicht gewährleistet werden, dass der Zugang<br />

Jugendlicher zu realen Waffen verwert bleibt. Es zeigt sich, dass der<br />

Realitätsbezug der Waffen eine der Werbestrategien vieler Spiele ist, um sich<br />

gegenüber anderen Konkurrenzprodukten durchzusetzen. Den Spielern wird<br />

suggeriert, dass die Realitätsnähe einen erhöhten Spielspass und gesteigerte<br />

Spannung bedeutet. Die Trennlinie zwischen realer und virtueller Welt wird aus<br />

Sicht der Spieler gesehen verringert. 266 Die virtuellen Waffen besitzen die<br />

gleichen Vor- und Nachteile wie reale Waffen, der Spieler muss diese<br />

gegeneinander abwägen und versuchen, für sich selbst die effektivste Waffe zu<br />

wählen. 267<br />

Die Auseinandersetzung mit den Waffen bedeutet, dass eine emotionale Bindung<br />

hergestellt wird. Trifft der Spieler die richtige Wahl und ist im Spiel erfolgreich,<br />

263<br />

Vgl. Herberer/ Höhler/ Müller, 2007, S.151ff.<br />

264<br />

Vgl. Witting/ Esser, 2003b, S.4.<br />

265<br />

Vgl. Gasser u.a. (2004), www.thueringen.de/imperia/md/content/text/justiz/bericht_der_kommission_gutenberg_gymnasium.pdf,<br />

15.06.2007, S.337.<br />

266<br />

Vgl. Witting/ Esser, S.4f.<br />

267<br />

Vgl. Herberer/ Höhler/ Müller, 2007, S.154f.

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