21.10.2014 Aufrufe

School Shooting - Universität Vechta

School Shooting - Universität Vechta

School Shooting - Universität Vechta

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> - Ursachen und Hintergründe zu extremen Gewalttaten an deutschen Schulen<br />

Erörterung der bedeutenden Teilaspekte<br />

Selbstdarstellungsmöglichkeiten und fördert damit die Identitätsfindung<br />

Jugendlicher.<br />

Laut Vossekuil zeigt sich innerhalb der Peer jugendlicher Amokläufer ein<br />

ähnliches Bild wie in den Familienverhältnissen. Die Jugendlichen variieren<br />

zwischen isolierten Einzelgängern bis zu anerkannten Mitgliedern innerhalb ihrer<br />

Peer. 203 McGee und DeBernado gehen davon aus, dass die Täter eher introvertierte<br />

Einzelgänger sind, die einen nur geringen Freundeskreis besitzen. 204<br />

Robertz gibt an, dass oberflächlich gesehen, Amokläufer einen Freundeskreis<br />

besitzen, der sich bei genauerer Betrachtung aber eher als dysfunktional<br />

beschreiben lässt. 205 Bei Robert Steinhäuser bestand er größtenteils aus<br />

ehemaligen Schulkameraden. Wie die Analyse weiterhin ergeben hat, zeichneten<br />

sich die bestehenden Freundschaften nicht durch eine besondere Tiefe in den<br />

einzelnen Beziehungen, sondern nur durch eine oberflächliche<br />

Interessensgemeinschaft aus. Robert belog einen Grossteil seiner Freunde nach<br />

dem Schulverweis. Das von ihm aufgebaute Lügennetz hatte bis zu seinem<br />

Amoklauf bestand. Des Weiteren hatte ein Teil seiner Freunde Kenntnis über<br />

seine Mitgliedschaft im Schützenverein. Der Besitz von Waffen war einigen<br />

bekannt, wurde aber nicht als gefährlich eingestuft.<br />

Bastians Peer bestand aus Mitgliedern seines Air-Soft Teams. Trotzdem wird in<br />

verschiedenen Mitteilungen berichtet, dass er eine Außenseiterposition innerhalb<br />

seiner Schule besaß. Diese verstärkte sich gegen Ende seiner Schulzeit und er<br />

wurde in der Schule mit verschiedenen negativen Spitznamen tituliert.<br />

Die Kontakte zu Gleichaltrigen bestanden bei beiden Tätern innerhalb ihrer Peer<br />

demnach auf Grund gemeinsamer Freizeitinteressen. O’Toole gibt an, dass die<br />

Peer von <strong>School</strong> Shootern sich oftmals besonders durch die gemeinsamen<br />

Interessen und die Faszination an Gewalt auszeichnet. 206 Dies kann bei Bastian<br />

sicherlich bestätigt werden, kann aber im Falle von Robert nicht als gesichert<br />

gesehen werden.<br />

Beziehungen zu Mädchen konnten bei keinem festgestellt werden. Bastians<br />

Tagebucheintragungen nach, war er unglücklich in ein gleichaltriges Mädchen<br />

verliebt. Bei Robert wurden keinerlei mögliche Beziehungen festgestellt.<br />

203<br />

Vgl. Vossekuil u.a. (2002), www.secretservice.gov/ntac/ssi_final_report.pdf, 20.04.2007, S.20.<br />

204<br />

Vgl. McGee/ De Bernado, 1999, S.8.<br />

205<br />

Vgl. Robertz, 2007, S.13.<br />

206<br />

Vgl. O’Toole (1999), www.fbi.gov/publications/school/school2.pdf, 15.05.2007, S:24.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!