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School Shooting - Universität Vechta

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<strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> - Ursachen und Hintergründe zu extremen Gewalttaten an deutschen Schulen<br />

Präventionsansätze<br />

oder indirekte Signalen. Spätestens wenn Jugendliche beginnen, Vorstellungen<br />

oder Phantasien mitzuteilen, müssen negative Rückmeldungen seitens des<br />

sozialen Umfeldes erfolgen. 286 Es muss ihnen deutlich aufgezeigt werden, dass<br />

Schädigungen anderer Menschen nicht akzeptabel sind und auch niemals als<br />

angemessene Lösungsstrategien angesehen werden können.<br />

Kritisch zu erwähnen ist auch hier, dass diese Erkenntnisse Gefahren bergen.<br />

Dieser Ansatz kann, bei einer falschen Einschätzung oder bei Überreaktionen zu<br />

Fehlinterpretationen führen. Die meisten Hinweise treffen auf eine Vielzahl<br />

Jugendlicher zu, die sich gedanklich dennoch nicht mit der Planung eines <strong>School</strong><br />

<strong>Shooting</strong> auseinandersetzen. Die Gefahr besteht darin, dass eine Über-<br />

Interpretation möglicher Hinweise auch eine Stigmatisierung beinhaltet. Werden<br />

vorschnelle Schlüsse gezogen, können Jugendliche als potenzielle Amokläufer<br />

stigmatisiert werden, die eine solche Tat nicht in Erwägung ziehen. Weiterhin<br />

kann die Suche nach möglichen Bedrohungen auch zu dem Gefühl eines ständig<br />

anwesenden Droh-Potenzials führen. 287<br />

Abschließend ist festzustellen, dass immer erst eine Einschätzung erfolgen muss,<br />

ob getroffene Äußerungen als ernsthaft einzustufen sind. 288 Nur dann können dem<br />

betroffenen Jugendlichen Hilfestellungen geboten werden. Mögliche Maßnahmen<br />

können auf individueller Ebene des Jugendlichen ansetzen. Das Ziel liegt in der<br />

Stärkung des Selbstbewusstseins und in der Entwicklung positiver<br />

Bewältigungsstrategien. Aber auch auf Ebene sozialisatorischer Instanzen wie der<br />

Schule selbst sind präventive Möglichkeiten gegeben. Das bedeutet Techniken zu<br />

entwickeln, um Leaking feststellen und richtig einschätzen zu können. Die<br />

Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern, aber auch zu Eltern muss<br />

verbessert werden. Ebenso wichtig erscheint es, Verhaltensregeln zu vermitteln<br />

um vorhandene Hemmungen und Auffälligkeiten mitzuteilen beziehungsweise<br />

abzubauen.<br />

286<br />

Vgl. Robertz, 2007, S.17.<br />

287<br />

Vgl. Faust (no date), www.psychosoziale-gesundheit.net/seele/amok.html, 25.04.2007, S.41.<br />

288<br />

Vgl. Robertz, 2006, S.3.

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