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School Shooting - Universität Vechta

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<strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> - Ursachen und Hintergründe zu extremen Gewalttaten an deutschen Schulen<br />

<strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> in Deutschland<br />

Vater arbeitete als Elektroingenieur bei Siemens. 95 Sein älterer Bruder Peter<br />

studierte nach seinem Abitur Informatik an einer Fachhochschule. 96 Polizeilich<br />

trat Robert bis zu seinem <strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> nicht in Erscheinung.<br />

Seiner Mutter beschrieb ihn als sehr anhängliches Kind, dass oftmals die Nähe zu<br />

seinen Eltern und besonders zu seiner Mutter suchte.<br />

„Der Junge „war ein sehr anhängliches Kind“ [...], „er musste beschützt<br />

werden, damit er seinem Bruder nicht ständig unterlegen war“.“ 97<br />

Während der Pubertät grenzte er sich mehr und mehr von seinen Eltern ab und<br />

teilte und ihnen kaum noch etwas über sein Leben mit. Sein Vater beschrieb ihn<br />

als wenig ehrgeizig, phlegmatisch und antriebslos. 98<br />

Er war nicht in der Lage seinen Eltern und größtenteils auch seinen Freunden von<br />

seinem schulischen Misserfolg zu berichten, sondern baute sich vielmehr ein<br />

Lügennetz auf, um diesen zu verdecken. 99 Zwar wusste ein Grossteil seines<br />

Freundeskreises, dass er vom Gutenberg Gymnasium verwiesen worden war, aber<br />

er verbreitete mehrere Versionen über weitere Schulbesuche. Er verließ weiterhin<br />

jeden Morgen das Haus und kehrte gegen Mittag zurück.<br />

Lehrer und ehemalige Mitschüler beschrieben ihn als stillen, unsicheren Jungen,<br />

der nicht aggressiv war. 100 Es wurde betont, dass er eher unauffällig war und<br />

lediglich öfters durch Störungen im Unterricht auffiel. Seine Leistungen waren<br />

gerade auf dem Gymnasium eher mittelmäßig bis schlecht. Für die Mitschüler<br />

spielte er oft den Klassenclown um Anerkennung zu erlangen, wurde in den<br />

meisten Fällen aber von diesen nicht ernst genommen. Trotzdem war er kein<br />

Einzelgänger.<br />

Er besaß einen Freundeskreis von circa 8–10 Personen, in erster Linie Jungen, mit<br />

denen er sich unter anderem zu Freizeitaktivitäten wie Kino oder Computer<br />

Spielen traf. 101 Nach Aussagen seiner Freunde war er eher ein akzeptierter<br />

Mitläufer, als ein aktives Mitglied der Gruppe. Alle hatten gemeinsam mit ihm,<br />

oder zumindestens zeitweise das Gutenberg Gymnasium besucht. Freunde, die<br />

von seinem Waffenbesitz wussten, machten sich keine Gedanken. Auch seine<br />

95<br />

Vgl. Brinkbäumer, u.a., 2002, S.122.<br />

96<br />

Vgl. Mikos, 2003, S.63.<br />

97<br />

Brinkbäumer, u.a., 2002, S.121.<br />

98<br />

Vgl. ebenda, S.133.<br />

99<br />

Vgl. Gasser u.a. (2004), www.thueringen.de/imperia/md/content/text/justiz/bericht_der_kommission_gutenberg_gymnasium.pdf,<br />

15.06.2007, S.334.<br />

100<br />

Vgl. Mikos, 2003, S.64f.<br />

101<br />

Vgl. Gasser u.a. (2004), www.thueringen.de/imperia/md/content/text/justiz/bericht_der_kommission_gutenberg_gymnasium.pdf,<br />

15.06.2007, S.333ff.

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