School Shooting - Universität Vechta
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<strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> - Ursachen und Hintergründe zu extremen Gewalttaten an deutschen Schulen<br />
Erörterung der bedeutenden Teilaspekte<br />
Gerade der für sie so bedeutende Aspekt von Macht und Überlegenheit ist in<br />
diesen Spielen als zentral anzusehen.<br />
Der Mangel an Lösungsstrategien und eine schwach ausgebildete Persönlichkeit<br />
bedeutete für Bastian und Robert, sich unterlegen oder machtlos zu fühlen. Sie<br />
waren nicht in der Lage Konflikte verbal zu äußern oder zu lösen. Vielmehr zogen<br />
sie sich in sich selbst zurück und waren in ihrem Tun gelähmt. Flucht suchten sie<br />
in ihren Interessen, die durch Gewalt und Waffen geprägt waren und in denen<br />
Gewalt oftmals zur Konfliktlösung eingesetzt wurde.<br />
Das Vorhandensein der Waffen und eine Faszination, die diese auf die Täter<br />
gehabt zu haben scheint, bilden ein zentrales Moment bei Amokläufen an<br />
Schulen. Die Jugendlichen hatten es relativ leicht an Waffen zu gelangen und<br />
besaßen zudem noch die Kenntnisse und Fähigkeiten, diese gezielt einzusetzen.<br />
Der Umgang mit Waffen beim Spielen in virtuellen Welten oder im<br />
Schützenverein führte ebenso zu einer Herabsetzung der Hemmschwelle Waffen<br />
gegen andere Menschen einzusetzen. Ebenso ist das Gefühl von Hilflosigkeit und<br />
Machtlosigkeit zentral. Über den Einsatz der Waffen und der Tat erscheint das<br />
<strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> als ultimativer Weg Macht wiederzuerlangen.<br />
5.5 Verknüpfung der einflussnehmenden Faktoren<br />
Es lassen sich in Hinblick auf die Persönlichkeit der Täter auffällige Merkmale<br />
herausarbeiten. Jedoch ist es trotz übereinstimmender Gemeinsamkeiten nicht<br />
möglich, ein einheitliches Täterprofil zu erstellen.<br />
Bedingungen finden sich sowohl auf psychischer, als auch auf sozialer Ebene der<br />
gefährdeten Jugendlichen. Wie bei vielen andere Autoren kann das Fazit gezogen<br />
werden, dass die in diesem Kapitel diskutierten unterschiedlichen Faktoren in<br />
Bedingung zueinander stehen. Gallwitz geht im Zuge dessen davon aus, dass es<br />
sich um einen tödlichen Kreislauf handelt. 274 Denn obwohl sich bei vielen<br />
Jugendlichen gleiche Umwelterfahrungen finden lassen, müssen zusätzlich dazu<br />
besondere Störungen in der Persönlichkeit hinzukommen. Ein Konglomerat an<br />
Faktoren der Umwelterfahrungen und Persönlichkeitstendenzen muss vorliegen,<br />
274<br />
Vgl. Gallwitz, 2001, S.174.