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School Shooting - Universität Vechta

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<strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> - Ursachen und Hintergründe zu extremen Gewalttaten an deutschen Schulen<br />

Erörterung der bedeutenden Teilaspekte<br />

Macht und Scheinselbstständigkeit in der realen Welt umsetzen zu wollen. Diese<br />

These verweist auf einen möglichen Transfer zwischen der virtuellen und realen<br />

Welt. Auf die Möglichkeit eines solchen Transfers wird nun anschließend im<br />

nächsten Punkt dieser Arbeit eingegangen.<br />

5.3.3 Transfer zwischen virtueller und realer Wirklichkeit<br />

Innerhalb der wissenschaftlichen Forschung bestehen mehrere Ansätze über<br />

Zusammenhänge zwischen Medien und Realität. Daher wird in diesem Punkt auf<br />

Zusammenhänge zwischen realer und virtueller Wirklichkeit eingegangen. Falls<br />

eine Verbindung und damit eine Transfermöglichkeit besteht, wird diskutiert, ob<br />

sich diese auch in den Amokläufen von Robert und Bastian wiederfinden lassen.<br />

Um eine Herangehensweise in der Bearbeitung der virtuellen und realen<br />

Wirklichkeit festlegen zu können, wird die Sichtweise der Wirklichkeit aus<br />

konstruktivistischer Sicht herangezogen.<br />

Der Konstruktivismus unterscheidet sich von anderen Ansätzen im Wesentlichen<br />

durch die Annahme, dass die Wirklichkeit an sich nicht existiert. Welten werden<br />

demnach als kognitive Systeme betrachtet. Fritz definiert die Wirklichkeit als<br />

begriffliches Konstrukt, dass der Mensch durch seine Wahrnehmung nicht<br />

erfahren kann. 236 Die gesamte Darstellung der ablaufenden Prozesse, die im Falle<br />

der konstruierten Wirklichkeit im Gehirn ablaufen, würde im Rahmen dieser<br />

Arbeit zu weit führen, so dass mit dem folgenden Zitat von Jürgen Fritz an dieser<br />

Stelle ein kleiner Einblick darüber erfolgt.<br />

„Unsere Sinnesempfindungen entstehen nicht in den Sinnesorganen, sondern<br />

im Gehirn und zwar als Ergebnis eines internen Verarbeitungsprozesses. Das<br />

menschliche Gehirn ist nicht offen, sondern ein in sich abgeschlossenes<br />

System. Es deutet und bewertet nach selbst entwickelten Kriterien neuronale<br />

Signale, von deren „wahrer“ Herkunft und Bedeutung es im absoluten Sinne<br />

nichts weiß. Die von uns durch die Wahrnehmung erschlossene sinnliche Welt<br />

ist demnach ein Konstrukt unseres Gehirns. Die uns zugängliche Welt scheint<br />

uns so, weil das Gehirn seine Elemente zu unserer Realität zusammengefügt<br />

hat.“ 237<br />

236<br />

Vgl. Fritz, 1997a, S. 13ff.<br />

237<br />

Fritz, 2003a, S.2.

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