School Shooting - Universität Vechta

School Shooting - Ursachen und Hintergründe zu extremen Gewalttaten an deutschen Schulen
Begriffsbestimmung
• Ein Amoklauf muss so angelegt sein, dass es sich dabei immer um eine
Tötung von mindestens einer Person handelt, beziehungsweise dass es zu
einer Tötung gekommen wäre, die über die üblichen Täter–Opfer
Konstellationen hinausgeht, wenn äußere Umstände die Tat nicht
verhindert haben.
• Die Tat muss über den gesamten Zeitrahmen oder mindestens zeitweise
ohne Rücksicht auf das eigene Leben angelegt sein, oder den Tod des
Handelnden durch Suizid oder Fremdeinwirkung zum Ziel haben.
• Die Handlung muss, wenn auch nur von außen betrachtet, impulsiv und
raptusartig beginnen, darf allerdings nicht politisch, ethisch, religiös oder
kriminell motiviert sein.
Abschließend kann gesagt werden, dass viele Autoren Amokfälle als
Selbstmordtat sehen und somit als Sonderform innerhalb des Bereichs von
Tötungsdelikten. Es wird davon ausgegangen, dass die Intention des Täters im
Mord und Suizid liegt und gleichzeitig Ziel- und Motivation der Tat beinhaltet. 20
Auf Grund ihrer Form und der besonderen Art der Ausübung des Suizids, kann in
diesem Fall ein Verweis zum Begriff des erweiterten Suizids gezogen werden, der
gerade auf die oben erwähnte Intention eine stärkere Gewichtung legt.
2.3 Erweiterter Suizid
Die Selbsttötung ist eine menschenspezifische Verhaltensweise, die sich zu jeder
Zeit und in jeder Epoche finden lässt. Der Begriff Selbstmord ist bisher die
geläufigste Bezeichnung für die Selbsttötung von eigener Hand. Allerdings
schwingt bei dem Begriff Mord immer mit, dass es sich um eine vorsätzliche Tat
handelt, die in den meisten Fällen aus Mordlust oder anderen niederen
Beweggründen stattfindet. Daher wird zunehmend der aus dem Lateinischen von
sua manu cadere = durch eigene Hand fallen oder sui caedere = sich fällen, töten,
opfern abgeleitete Begriff Suizid verwendet. 21 Bei Amoktaten an Schulen handelt
es sich aber keinesfalls um den einfachen Suizid eines Schüler, denn die Tat
20
Vgl. Adler, 2003, S.23f.
21
Vgl. Faust (no date), www.psychosoziale-gesundheit.net/seele/suizid1.html, 19.05.2006, S.1.