School Shooting - Universität Vechta
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<strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> - Ursachen und Hintergründe zu extremen Gewalttaten an deutschen Schulen<br />
Erörterung der bedeutenden Teilaspekte<br />
Die Lebenswelt wird in sechs unterschiedliche Welten gegliedert, in denen<br />
Menschen integriert sind und in denen sie leben und zwar die reale Welt, die<br />
Traumwelt, die mentale Welt, die Spielwelt, die mediale Welt und die virtuelle<br />
Welt. 238 Die Gesamtheit aller kognitiven Konstrukte ergibt das, was der Mensch<br />
als seine individuelle Lebenswelt empfindet. In welcher Welt man sich befindet<br />
wird durch die Aufmerksamkeit des Individuums gelenkt. Trotzdem werden die<br />
Trennungen zwischen den einzelnen Welten als durchlässig angesehen, da es an<br />
vielen Stellen zu Überschneidungen oder Diffusion kommen kann. Wird die<br />
Aufmerksamkeit des Individuums geteilt, kann es sich demnach gleichzeitig in<br />
verschiedenen Realitäten befinden. Um die Welten mit ihren jeweiligen<br />
Reizeindrücken ordnen und differenzieren zu können, entwickelt der Mensch in<br />
aktiver Auseinandersetzung mit den Welten Handlungskompetenzen. Sie<br />
ermöglichen es individuelle Rahmen für die Welten festzulegen. Mit Hilfe von<br />
individuellen Handlungskompetenzen können Sachverhalte und Schemata<br />
kontrolliert werden. Die Sachverhalte und Schemata besitzen in den einzelnen<br />
Welten ihre Gültigkeit, sind aber nicht immer übertragbar. Ebenso kann ein<br />
möglicher Transfer zwischen den Welten kontrolliert werden. 239<br />
Von hoher Bedeutung ist im Zusammenhang zum Thema dieser Arbeit, die<br />
Verbindung von realer Welt und mentaler Welt, sowie der virtuellen Welt. 240<br />
Zwar ist auch die reale Welt als Konstrukt des Individuums zu betrachten, aber sie<br />
unterscheidet sich in der Bedeutung für das Überleben des Menschen von den<br />
anderen. Reale Gefahren können Individuen in ihrer Existenz bedrohen und<br />
werden dahingehend in ihren Auswirkungen als wesentlich erheblicher angesehen<br />
als Gefahren in den anderen Welten. Innerhalb der mentalen Welt finden geistige<br />
Vorstellungen des Menschen statt, die nicht zur aktuellen Wahrnehmung gehören.<br />
Dazu gehören Vorstellungsbilder, die Planung zukünftiger oder die Analyse<br />
vorheriger Ereignisse. Die mentale Welt ist bewusst und das Individuum<br />
konstruiert in ihr die eigenen Vorstellungen und Phantasiewelten. Fritz geht davon<br />
aus, dass zwischen der mentalen und der realen Welt kein Handlungsbezug<br />
besteht, aber dass die mentale Welt Impulse für eine Umsetzung in der realen<br />
Welt liefern kann. 241 Die virtuelle Welt zeichnet sich besonders durch die aktive<br />
238<br />
Vgl. Fritz, 1997a,S.15ff.<br />
239<br />
Vgl. Fritz, 1997a, S.21f.<br />
240<br />
Vgl. Ladas, 2002, S.76f.<br />
241<br />
Vgl. Fritz, 1997a, S.18f.