School Shooting - Universität Vechta

School Shooting - Ursachen und Hintergründe zu extremen Gewalttaten an deutschen Schulen
Erörterung der bedeutenden Teilaspekte
mehreren Kampfoptionen gewählt werden. Beim „Deathmatch“ kämpft jeder
Spieler für sich selbst, beim „Clan-War“ oder auch „Team-Deathmatch“ treten
gegnerische Mannschaften gegeneinander an und unter dem Begriff „Capture the
Flag“ muss als Spielziel die Fahne eines gegnerischen Teams erobert werden.
Der Spieler ist auf Grund der Spielgestaltung permanenten Bedrohungen
ausgesetzt und steht somit unter ständigem Handlungsdruck.
„Ego-Shooter ziehen die Spieler durch eine hohe Handlungsdichte, die
permanente Bedrohungssituation und die fingierte subjektive Wahrnehmung
des Spielers in ihren Bann.“ 229
Bei Robert und Bastian wurden unter anderem Ego-Shooter gefunden, die mit zu
den populärsten Spielen dieses Genres gehören, wie „Return to Castle
Wolfenstein“, „Quake“, „Half Life“, „Counterstrike“, „Unreal Tournament“ oder
„Medal of Honor“. Wie der Vorgänger „DOOM“, der als Urvater im Bereich der
Ego-Shooter gilt, spielen auch seine Nachfolger wie „Quake 1“, „Quake 2“, oder
„Quake 3“ im Science Fiction Ambiente. „Medal of Honor“ oder „Return to
Castle Wolfenstein“ orientieren sich in ihrer Aufmachung an Kriegsszenarien. 230
Einige der Spiele, die bei beiden Tätern gefunden wurden, sind in Deutschland
indiziert. Bei einer Indizierung von Spielen dürfen die betroffenen Spiele weder
beworben, noch offen ausgestellt werden und die Abgabe darf nur an Personen
über 18 Jahre erfolgen. Die Indizierung von Computerspielen erfolgt in
Deutschland bei der Bundesprüfstelle für jugendgefährdete Medien (BPjM), die
Anfrage auf Indizierung muss allerdings durch Dritte veranlasst werden. 231
Auch ungekürzte Versionen der oben genannten Spiele „Half-Life“, „Medal of
Honor“, die US Versionen von Quake oder englische und deutsche Fassungen von
„Return to Castle Wolfenstein“ und „Unreal Tournament“ sind in Deutschland
indiziert. Wobei zu erwähnen ist, das Robert und Bastian zur Tatzeit selbst schon
volljährig waren. Angaben, wann sie diese Spiele gekauft haben, konnten nicht
ermittelt werden.
„Half Life“ bindet den Spieler besonders in eine Geschichte ein. Der gespielte
Charakter ist ein normaler Mensch, wobei durch die interaktive Beteiligung der
Identifikationsgrad mit dem Hauptcharakter um ein vielfaches erhöht wird.
229
Vgl. Herberer/ Höhler/ Müller, 2007, S.149.
230
Vgl. Wiemken, 2003, S.2ff.
231
Vgl. Herberer/ Höhler/ Müller, 2007, S.151f.