21.10.2014 Aufrufe

School Shooting - Universität Vechta

School Shooting - Universität Vechta

School Shooting - Universität Vechta

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> - Ursachen und Hintergründe zu extremen Gewalttaten an deutschen Schulen<br />

Erörterung der bedeutenden Teilaspekte<br />

Beziehung gesetzt. Fritz sieht die primäre Motivation Computerspiele zu spielen<br />

in der Kopplung zwischen Computerspiel und sonstiger Lebenswelt. 222<br />

Bei der strukturellen Kopplung werden Spiele anhand von realen<br />

Persönlichkeitsmerkmalen, der Lebenssituation, den Interessen und den Vorlieben<br />

ausgewählt. Es werden demnach Computerspiele bevorzugt, in denen bereits<br />

Bekanntes assoziiert werden kann. Wählt der Spieler Spielstrukturen, dessen<br />

Strukturen sich nicht einfach in der realen Welt umsetzen lassen, aber von ihm<br />

gewünscht werden, wird das kompensatorische Kopplung genannt. 223<br />

Mikos sieht allgemein beim Konsum von Computerspielen keinen direkten<br />

Zusammenhang „[...] zwischen den symbolischen Darstellungen der<br />

verschiedenen Medien und Taten in der sozialen Wirklichkeit [...].“ 224 Aber die<br />

<strong>School</strong> Shooter suchen sich aus den bestehenden Angeboten der Medien die<br />

heraus, die ihnen für ihre Problemsituationen und ihre emotionalen Empfindungen<br />

am dienlichsten erscheinen. Bereits im Vorfeld muss ein Geflecht an<br />

Bedingungen vorhanden sein, damit sich eine Fokussierung auf gewaltvolle Spiele<br />

verstärkend auf die Tatabsicht auswirkt. Die Spielauswahl wird zum Indikator und<br />

Verstärker für kritische Lebensentwürfe und der kognitiven und emotionalen<br />

Befindlichkeit. Die Rolle der Computerspiele kann sicherlich nicht darin gesehen<br />

werden, dass sie selbst neue Einstellungen schaffen, aber sie wirken<br />

einstellungsverstärkend, falls gewisse Grundvoraussetzungen dafür, ähnlich<br />

gerichtete Voreinstellungen oder Dispositionen bereits vorhanden sind. Daher<br />

wird nach den Erläuterungen zur Motivation des Spielens im nächsten Punkt der<br />

Arbeit, der Blick auf die von Robert und Bastian ausgewählten Computerspiele<br />

gerichtet.<br />

5.3.2 Ego-Shooter<br />

Bei den untersuchten Amokläufern wurden nach der Tat eine Vielzahl von<br />

Computerspielen gefunden, die zum Gebiet der sogenannten Ego-Shooter<br />

gehören. Ego-Shooter fallen in den Bereich der Actionspiele. In der heutigen Zeit<br />

222<br />

Vgl. Fritz, 2003b, S.1ff.<br />

223<br />

Vgl. Fritz/ Fehr, 2003a, S.1.<br />

224<br />

Mikos, 2003, S.68.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!