School Shooting - Universität Vechta
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<strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> - Ursachen und Hintergründe zu extremen Gewalttaten an deutschen Schulen<br />
Bestehende Forschungsergebnisse<br />
3.2.3 US Secret Service und das Department of Education<br />
Unmittelbar nach dem schweren <strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> in Littleton im April 1999<br />
wurde vom US Department of Education und dem US Secret Service eine Studie<br />
in Auftrag gegeben. Es sollte der Frage nachgegangen werden, was man tun kann,<br />
um solch schwere Gewalttaten in der Zukunft verhindern zu können. 55 Die<br />
Ergebnisse wurden in einer Zwischenbilanz im Jahr 2000 und in einem<br />
abschließenden Bericht aus dem Jahr 2002 festgehalten.<br />
Ausgangsmaterial der Studie waren 37 Vorfällen an Schulen in den Vereinigten<br />
Staaten in den Jahren 1974 bis 2000. Evaluiert und analysiert wurden<br />
Polizeiprotokolle, Schul- und Gerichtsunterlagen der Täter sowie psychiatrische<br />
Gutachten über deren Persönlichkeit. Zudem lagen Interviews der Täter vor, die<br />
nach ihren Handlungen inhaftiert werden konnten. 56 Allerdings wurden die<br />
einzelnen verwendeten Vorfälle und das Material dieser Studie nicht gesondert<br />
ausgewiesen.<br />
Das Ziel der Studie lag darin, Prävention zu ermöglichen, Vorzeichen von Fällen<br />
schwerer gezielter Gewalttaten schon früh zu erkennen und rechtzeitig<br />
intervenieren zu können. Mit dieser Vorgehensweise, auch als „Threat<br />
Assessment“ bezeichnet, sollten Leitlinien für Schulen und Schulbehörden<br />
erarbeitet werden, die in notwendigen Fällen eine Bedrohungsanalyse<br />
ermöglichen, um damit in Zukunft eine größere Sicherheit an den Schulen zu<br />
bieten.<br />
Ergebnis der Studie ist, dass ein typisches Täterprofil nicht erstellt werden kann. 57<br />
Es bestehen keine aussagekräftigen Muster in Bezug auf Alter, Hintergründen in<br />
Familie, Peer, Schule, oder dem Konsum von Drogen sowie der Kriminalität in<br />
Zusammenhang mit Drogen oder gewalttätigen Medien. Dennoch können<br />
Gemeinsamkeiten bei den Tätern im Vorfeld der eigentlichen gewalttätigen<br />
Handlungen gefunden werden. So ist <strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> nach Ansicht der Autoren<br />
keine impulsive Handlung, sondern schon Monate im Voraus durchplant. In den<br />
meisten Fällen wissen andere Personen von den Ideen des Täters, aber die<br />
eigentlichen Opfer werden nicht direkt vom Täter bedroht. Zudem zeigen die<br />
Täter vorher auffällige Verhaltensweisen oder vermitteln offen das Bedürfnis<br />
55<br />
Vgl. Vossekuil u.a. (2002), www.secretservice.gov/ntac/ssi_final_report.pdf, 20.04.2007, S.3ff.<br />
56<br />
Vgl. ebenda, S.8ff.<br />
57<br />
Vgl. ebenda, S.19ff.