School Shooting - Universität Vechta

School Shooting - Ursachen und Hintergründe zu extremen Gewalttaten an deutschen Schulen
School Shooting in Deutschland
Täter begannen mit dem Kauf ihrer Waren schon bis zu einem halben Jahr vor
dem School Shooting und konnten die Materialien vor ihren Eltern und bei
Bastian auch vor seinen Freunden geheim halten. Beide bestellten ihre Munition
und Bastian auch einen Teil der Waffen über Handelsportale im Internet.
4.4 Ergebnissicherung der wichtigsten Aspekte
Die Analyse hat ergeben, dass es sich in beiden Fällen um multifaktorielle
Bedingungen in der Persönlichkeit der Täter und ihrer Motivlage handelte. Sie
galten als Waffennarren, deren Interessen sich in erster Linie in ihren
Freizeitaktivitäten widerspiegelten. Waffennutzung und Gewalt durchzog die
Filme, die sie sahen und die Spiele, die sie spielten.
Bastian zeigte ein stark übertriebenes Machtgehabe bei seinen Internetauftritten.
Die Phantasien, die er dort auslebte, nahmen mit der Zeit zu. Bei Robert war ein
Rückschluss problematisch, aber auch hier lassen sich Indizien für diese
übersteigerte Selbstsicht und die Fokussierung auf gewalthaltige Interessen in der
Freizeit finden.
Beide Täter fühlten sich von ihrer Umwelt unverstanden und isoliert und zogen
sich im Vorfeld der Tat von ihrer Umwelt zurück. Sie entwickelten einen starken
Hass auf die Gesellschaft, in der sie lebten, dieser Hass fixierte sich insbesondere
auf das System Schule. Ebenfalls hatten sie im Vorfeld der Tat immer gegenüber
Dritten Aussagen getroffen, die ihre späteren Handlungen betrafen. Diese
möglichen Warnsignale wurden in keinem der Fälle wahrgenommen oder als
realistisch eingestuft.
Jeder von ihnen hatte im Vorfeld der Tat entscheidende Erlebnisse und sie litten
unter Versagensängsten auf Grund ihrer schulischen Probleme. Unstrittig ist, dass
beiden Vorfällen ein Schlüsselereignis vorherging. War es bei Bastian sicherlich
die drohende Gerichtsverhandlung, so kann bei Robert der Schulverweis als
schwerwiegendes Ereignis gesehen werden. Zudem konnte hervorgehoben
werden, dass sich beide schon lange vor der eigentlichen Tat mit der Thematik
School Shooting auseinandersetzten. Damit einher ging eine Identifikation und
Verherrlichung der Täter und Vorfälle in den USA.