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School Shooting - Universität Vechta

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<strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> - Ursachen und Hintergründe zu extremen Gewalttaten an deutschen Schulen<br />

Begriffsbestimmung<br />

Jugendlichen zu. 32 Sie kennen viele ihrer Opfer persönlich, da sie Lehrer oder<br />

Klassenkameraden sind, oder sie wissen zumindest, dass es sich um Schüler und<br />

Personal der eigenen Schule handelt. Die Motivation und Ausgestaltung solcher<br />

Fälle bleibt meistens unberücksichtigt, so dass sowohl zwischen<br />

Mehrfachtötungen innerhalb von Familien, als auch politisch/ religiös motivierten,<br />

terroristischen, oder extremen zielgerichteten Mehrfachtötungen an Schulen nicht<br />

direkt unterschieden wird.<br />

Der Begriff des erweiterten Selbstmordes ist ebenso diskussionswürdig. Wie der<br />

empirische Teil in 3. aufzeigt, endet eher die Minderheit der Taten im Suizid des<br />

Täters. Weiterhin ist im Nachhinein auf Grund der bestehenden Daten schwer zu<br />

belegen, ob der Suizid der überlebenden Täter zumindest geplant oder versucht<br />

worden ist. Die Ergebnisse aus deutschen Studien verweisen darauf, dass die<br />

Täter sich klinisch vom Suizidenten, als auch vom Mörder unterscheiden, obwohl<br />

eine eindeutige Trennung trotz allem nicht immer möglich ist. 33 Bei Fällen, in<br />

denen Menschen nur verletzt wurden, ist nicht nachweisbar, ob dieses an anderen<br />

äußeren oder täterrelevanten Variablen liegt, oder das Ziel wirklich nur in einer<br />

einzelnen Person lag. Des weiteren würden Taten, die auf Grund einer<br />

sensibilisierten Umwelt gestoppt werden konnten, nicht mit einbezogen werden.<br />

Beide oben genannten Begriffe sind in ihrer Definition relativ diffus und geben in<br />

ihrer Gesamtheit nicht die Besonderheiten von Tötungsdelikten an Schulen<br />

wieder. Zudem sind sie zu stark mit bestimmten individuellen Interpretationen<br />

belegt, die eine neutrale wissenschaftliche Bearbeitung der Fälle nicht zulassen.<br />

Von Vorteil ist auf Grund dessen der Begriff des <strong>School</strong> <strong>Shooting</strong>. Er verweist auf<br />

die wichtigsten Unterschiede und Besonderheiten, welche diese Taten von<br />

anderen Amokläufen unterscheidet, und sie auf Grund dessen eher zu einer Art<br />

Unterkategorie oder Spezialfall in der Amokforschung werden lässt. Laut<br />

mehrerer vorgestellter Definition, steht aber am Ende einer solchen Tat immer die<br />

Intention zum Suizid des Täters, was bislang als nicht beweisbar gilt. Diese<br />

Hypothese wird zudem im Falle von zielgerichteten Gewalthandlungen an<br />

Schulen bei vielen Studien entweder garnicht oder gegensätzlich behandelt. Die<br />

empirischen Daten sind auf Grund der relativen Seltenheit der Taten nur<br />

32<br />

Vgl. Gallwitz, 2001, S.171.<br />

33<br />

Vgl. Knecht, 1998, S.684.

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