School Shooting - Universität Vechta
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<strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> - Ursachen und Hintergründe zu extremen Gewalttaten an deutschen Schulen<br />
<strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> in Deutschland<br />
Als er von der Polizei im Raum entdeckt wurde, in dem er Suizid begangen hatte,<br />
wurden weiterhin mehrere Sprengsätze gefunden. Die Sprengsätze hatte er an<br />
seinem Körper befestigt. 151<br />
4.3 Analyse der Taten in Erfurt und Emsdetten<br />
Es zeigt sich in beiden Fällen, dass <strong>School</strong> <strong>Shooting</strong>s keine plötzlichen<br />
unvorbereiteten Taten sind, sondern sich vielmehr durch eine gezielte und genaue<br />
Planung des Täters im Vorfeld der eigentliche Tat auszeichnen. Beide Täter<br />
setzten sich Monate und zum Teil auch schon einige Jahre im Voraus mit der<br />
Thematik <strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> auseinander, interessierten sich für vorausgegangene<br />
Vorfälle und studierten diese genau.<br />
Zielpersonen waren bei Robert Steinhäuser in erster Linie das Lehrpersonal der<br />
Schule. Alle Opfer starben durch mehrere Schüsse, so gab er auf eine Lehrperson<br />
bis zu acht Schüsse ab. Während seines Amoklaufes waren immer wieder Schüler<br />
auf den Fluren anwesend und er betrat mehrere Klassenräume in denen sich<br />
Schüler befanden, auf die er nicht schoss. Die Schüler und andere Personen, die er<br />
tötete oder verletzte, wurden durch verschlossene Türen getroffen. Im Gegensatz<br />
zu Robert hatte Bastian vor der Tat nachweislich eine Personenliste erstellt, auf<br />
der er mögliche Opfer notiert hatte. Trotzdem zielte Bastian eher wahllos, traf<br />
Schüler und Lehrpersonal gleichermaßen.<br />
Beide Täter unterschieden sich in ihrer individuellen schulischen Laufbahn.<br />
Während Bastian seine Realschule mit einem relativ guten Notendurchschnitt<br />
beendete, gestaltete sich die Schullaufbahn von Robert als uneinheitlich. Er<br />
wechselte zwischen verschiedenen Schulsystemen, seine Leistungen waren als<br />
schwach einzustufen und der Versuch eines vorzeitigen Abschlusses nach der 10.<br />
Klasse scheiterte. Gemeinsam hatten beide, dass sie während ihrer Schulzeit<br />
Klassen wiederholen mussten. Dadurch wurden sie wiederholt aus einem<br />
bestehenden Klassengefüge genommen und mussten sich in ein neues bereits<br />
bestehendes Gefüge einfinden.<br />
151<br />
Vgl. Sueddeutsche.de (20.11.2006), www.sueddeutsche.de/panorama/artikel/203/92111/, 16.04.2007.