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School Shooting - Universität Vechta

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<strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> - Ursachen und Hintergründe zu extremen Gewalttaten an deutschen Schulen<br />

<strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> in Deutschland<br />

Drohung auf einer Klassenfahrt gegenüber einem Lehrer wurde von ihnen nicht<br />

ernst genommen. Einem Freund war aufgefallen, dass Robert bei Äußerungen<br />

über die Tötung von Lehrern einen sehr starren entschlossenen Blick gehabt hatte<br />

und sehr ruhig und leise dabei gesprochen hatte. Dieser Freund wusste allerdings<br />

nichts über Roberts Waffenbesitz.<br />

Bevor Robert auf das Gutenberg–Gymnasium wechselte, besuchte er nach der<br />

Grundschule ein Jahr lang eine thüringische Regelschule, die mit einer Haupt-/<br />

Realschule gleichzusetzen ist. 102 Seine Schulleistungen wurden bereits vor seinem<br />

Schulwechsel als durchschnittlich beschrieben. Auf dem Gymnasium<br />

verschlechterten sich diese, während sein 6 Jahre älterer Bruder das Abitur auf<br />

dem Gutenberg Gymnasium schaffte.<br />

In der 10. Klasse versuchte er einen Schulabschluss zu machen, indem er an der<br />

externen Realschulprüfung teilnehmen wollte, seine Leistungen verhinderten<br />

allerdings einen erfolgreichen Abschluss der Prüfungen. 103 Auch der Versuch das<br />

11. Schuljahr zu wiederholen, oder auf eine andere Schule zu wechseln<br />

scheiterten. Zudem fiel er während seiner Schulzeit auf, da er wiederholt dem<br />

Unterricht fern blieb und Entschuldigungen für Fehlstunden manipulierte.<br />

Die Ansprüche auf dem Gymnasium überforderten Robert, eine adäquate Lösung<br />

auf sein Versagen in der Schule wurde nicht gefunden. Roberts Berufswunsch<br />

Informatik zu studieren gestaltete sich schwierig, da er auf Grund seiner Noten<br />

und eines fehlenden Abschlusses nicht zum Studium zugelassen worden wäre. Er<br />

hat zur Tatzeit nicht einmal einen Hauptschulabschluss vorzuweisen. Auch in<br />

seinen außerschulischen Lebensbereichen gelang es Robert nicht Anerkennung zu<br />

bekommen. Im Handballverein, in dem er einige Zeit spielte, ist er nicht einmal<br />

als Ersatzspieler aufgestellt worden, seinen Führerschein konnte er nicht bestehen,<br />

da er den dazu benötigten Erste Hilfeschein nicht fristgerecht einreichte. 104<br />

Somit scheiterte er in vielen Lebensbereichen und sein Wunsch nach<br />

Anerkennung blieb ihm versagt. Entscheidungen anderer, die sein Leben und<br />

seine Zukunft betrafen, verschlossen ihm mögliche Zukunftsperspektiven. Zudem<br />

wurde berichtet, dass er auf viele der Entscheidungen stark negativ und emotional<br />

reagierte. 105 Trotzdem, oder gerade deswegen, schien Robert den Wunsch gehabt<br />

102<br />

Vgl. Robertz, 2004, S.232.<br />

103<br />

Vgl. Billerbeck/ Schwelien, 2003, S.6.<br />

104<br />

Vgl. Robertz, 2004, S.232f.<br />

105<br />

Vgl. ebenda, S.233.

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