School Shooting - Universität Vechta
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<strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> - Ursachen und Hintergründe zu extremen Gewalttaten an deutschen Schulen<br />
Bestehende Forschungsergebnisse<br />
Eine Einteilung ist aber notwenig, um eine Entscheidung zu treffen, welche<br />
Vorfälle in den Bereich des <strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> fallen.<br />
In einem deutschen Standardwerk der Entwicklungspsychologie wird innerhalb<br />
der Jugendphase zwischen der frühen Adoleszenz von 11-14 Jahren, der mittleren<br />
Adoleszenz von 15-17 Jahren und der späten Adoleszenz im Alter von 18 bis 21<br />
Jahren unterschieden. 39 Zusätzlich wird mit einer Überschneidung zur<br />
Lebensphase Jugend, der Bereich des frühen Erwachsenenalters von 18-29 Jahren<br />
abgegrenzt, wobei Altersübergänge in dieser Phase als fließend bezeichnet<br />
werden. 40 Aus soziologischer Sicht heraus unterscheidet dagegen Hurrelmann<br />
innerhalb der Lebensphase Jugend zwischen der frühen Jugendphase im Alter von<br />
12-17 Jahren, der mittleren Jugendphase im Alter von 18 bis 21 Jahren und der<br />
späten Jugendphase im Alter von 22 bis 27 Jahren, welche als Übergangsphase<br />
zum Erwachsenenstatus gesehen wird. 41 Er geht demnach von einer Alterspanne<br />
der Lebensphase Jugend zwischen 12-27 Jahren aus.<br />
Wichtig ist, dass eine Einteilung sowohl unter Einbezug von Statusübergängen in<br />
dieser Phase, als auch durch bestimmte Entwicklungsverläufe und spezifischen<br />
Entwicklungsaufgaben erfolgt. Ebenso werden Fälle von Schülern, und Studenten<br />
mit in die Statistik einbezogen. Daher wird in Anlehnung an<br />
entwicklungspsychologische und soziologische Annahmen, als Ausgangspunkt<br />
für die erhobene Statistik, von dem Eintritt in das Jugendalter mit 11 Jahren<br />
ausgegangen, als Höchstgrenze wird das Alter von 25 Jahren gesetzt. Die<br />
Höchstgrenze wird aus pragmatischen Gründen gesetzt, weil darüber hinaus keine<br />
<strong>School</strong> <strong>Shooting</strong>s von älteren Tätern ermittelt werden konnten, die in den<br />
abgegrenzten Bereich von <strong>School</strong> <strong>Shooting</strong>s fallen oder die Täter sich nicht mehr<br />
eindeutig innerhalb der Lebensphase Jugend befanden.<br />
In der Statistik werden weltweite Vorfälle schwerer zielgerichteter Gewalttaten an<br />
Schulen in den Jahren 1975 bis Mitte 2007 aufgelistet. Einbezogen werden<br />
insgesamt 87 <strong>School</strong> <strong>Shooting</strong>s. Davon haben die überwiegende Mehrheit der<br />
Taten mit 69 Fällen in den USA stattgefunden. Andere Länder, die bis 2007<br />
aufgeführt werden, sind Kanada mit 6 Taten, Deutschland mit 6 Taten und<br />
Brasilien, Saudi Arabien, Bosnien-Herzegowina, Argentinien, Schweden und<br />
Holland mit jeweils einer Tat.<br />
39<br />
Vgl. Oerter/ Dreher, 2002, 258ff.;<br />
40<br />
Vgl. Krampen/ Reichle, 2002, S.319ff.<br />
41<br />
Vgl. Hurrelmann, 2005, S.40f.