21.10.2014 Aufrufe

School Shooting - Universität Vechta

School Shooting - Universität Vechta

School Shooting - Universität Vechta

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> - Ursachen und Hintergründe zu extremen Gewalttaten an deutschen Schulen<br />

Erörterung der bedeutenden Teilaspekte<br />

sind. 217 Fehlende Reaktionen aus dem näheren sozialen Umfeld verhindern den<br />

Jugendlichen zu erkennen, dass die Schädigung anderer Menschen kein<br />

akzeptables Lösungsmuster sein kann. Letztendlich kann gesagt werden, dass die<br />

Realisierung eines <strong>School</strong> <strong>Shooting</strong>s nach einem Auslöser erfolgt. Dieser<br />

Auslöser liegt in einem schwerwiegenden Erlebnis kurz vor der eigentlichen Tat.<br />

Die betroffenen Jugendlichen bewerten das Erlebnis subjektiv oftmals als<br />

schweren Verlust oder Niederlage, welches letztendlich als Verlust der letzten<br />

funktionalen sozialen Beziehung gesehen werden kann.<br />

5.3 Einfluss von Computerspielen auf <strong>School</strong> Shooter<br />

Nach den einzelnen Amokläufen zentrierten sich gerade die<br />

Medienberichterstattung und die politischen Diskussionen darauf, Ego-Shooter,<br />

wie das Spiel „Counterstrike“, als Ursache für Amokläufe heranzuziehen. 218<br />

Deterministische Vorstellungen, bei denen Computerspiele als Ursache für <strong>School</strong><br />

<strong>Shooting</strong> herangezogen werden, sind als zu eindimensional zu betrachten. Eine<br />

einfache Ursache–Wirkung Kausalität erweist sich bei der Bearbeitung in allen<br />

einflussnehmenden Aspekten als zu kurzsichtig. Die Debatte, ob Computerspiele<br />

Auslöser für Gewalt sind würde in dieser Arbeit zu weit führen, denn die<br />

Ergebnisse dazu gestalten sich selbst innerhalb der Medienforschung zum Teil<br />

divergent. Eine eindeutige Antwort darauf kann bei dem heutigen<br />

Forschungsstand nicht gegeben werden.<br />

Dennoch ist auffällig, dass sich beide untersuchten <strong>School</strong> Shooter in ihrer<br />

Freizeit mit dem Spielen von Computerspielen beschäftigten, die sich durch<br />

gewalttätige Inhalte auszeichneten. Ein Einflussnahme der Spiele, die sich auf<br />

Grund ihrer Konzipierung durch Macht und Kontrolle auszeichnen, sind gerade in<br />

Bezug auf die bereits erörterten negativen Persönlichkeitstendenzen nicht von der<br />

Hand zu weisen. Daher erfolgt in diesem Punkt eine Betrachtung der<br />

Spielmotivation und der Spielauswahl in Hinblick auf eine Verbindung zwischen<br />

der Wahrnehmung virtueller und realer Wirklichkeiten und deren Auswirkungen<br />

217<br />

Vgl. Robertz, 2007, S.17.<br />

218<br />

Vgl. Brinkbäumer, u.a., 2002, S.131.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!