Sprachliche Konstruktion von Geschlechtlichkeit in der ... - LSF Graz
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Es wird die sozialarbeiterische Arbeit mit gesundheitlich gefährdeten, erkrankten und<br />
(vorübergehend o<strong>der</strong> dauerhaft) beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten Menschen beschrieben, die <strong>in</strong> den<br />
verschiedensten E<strong>in</strong>richtungen des Gesundheits- und Sozialwesens durchgeführt wird.<br />
Ortmann und Schaub def<strong>in</strong>ierten zwei Kernaspekte <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen Sozialarbeit:<br />
• Es geht um <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äres gesundheitsbezogenes Handeln <strong>in</strong> sozialen<br />
Situationen für und mit Menschen, die <strong>von</strong> gesundheitlichen Problemen<br />
bedroht, >auffällig< o<strong>der</strong> erkrankt s<strong>in</strong>d.<br />
• Dieses Handeln erfolgt auf <strong>der</strong> Basis eigener Verstehensmodelle <strong>von</strong><br />
Gesundheit und Krankheit und nutzt Handlungskonzepte und<br />
–strategien (Ortmann & Schaub 2003 zitiert nach Schaub 2008)<br />
Durch die Nennung eigener Verstehensmodelle wird e<strong>in</strong>e Grenze zu an<strong>der</strong>en<br />
Professionen im Gesundheitsbereich – vor allem zur Mediz<strong>in</strong> und Psychologie –<br />
gezogen. Gerade im Bereich <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ischen Sozialarbeit spielt die Abgrenzung zu<br />
diesen beiden Berufsständen e<strong>in</strong>e große Rolle, nämlich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>iksozialarbeit.<br />
Während die Kl<strong>in</strong>ische Sozialarbeit sowohl den <strong>in</strong>tra- wie auch extramuralen Bereich<br />
des Gesundheitswesens beschreibt, beschreibt die Kl<strong>in</strong>iksozialarbeit nur die Sozialarbeit<br />
<strong>in</strong> Krankenhäusern, also den <strong>in</strong>tramuralen Bereich. Mit eben diesem Teil <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen<br />
Sozialarbeit – <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>iksozialarbeit – beschäftigt sich die vorliegende Arbeit.<br />
Das „American Board of Exam<strong>in</strong>ers“ liefert e<strong>in</strong>e Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ischen Sozialarbeit,<br />
die die Arbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>iksozialarbeit gut beschreibt:<br />
Cl<strong>in</strong>ical Social work is a practice speciality of the social work profession.<br />
[…] Its purposes are to: Diagnose and treat bio-psycho-social dysfunction,<br />
achieve optimal prevention of bio-psycho-social dysfunctions, support and<br />
enhance bio-psycho-social strength and function<strong>in</strong>g. Cl<strong>in</strong>ical social work<br />
practice applies specific knowledge, theories, and methods to assessement<br />
and diagnosis, treatment plann<strong>in</strong>g, <strong>in</strong>tervention, and outcome evaluation”<br />
(Geißler-Piltz & Mühlum & Pauls 2005, S. 12)<br />
Zum Verstehen <strong>von</strong> Krankheit wird hier das Bio-Psycho-Soziale Modell angesprochen.<br />
Die Kl<strong>in</strong>iksozialarbeit arbeitet anhand dieses mehrdimensionalen und diszipl<strong>in</strong>enübergreifenden<br />
Verständnisses <strong>von</strong> Gesundheit und Krankheit und kann somit als dritte<br />
Säule im Genesungsprozess, zwischen Mediz<strong>in</strong> und Psychologie, gesehen werden.<br />
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