Sprachliche Konstruktion von Geschlechtlichkeit in der ... - LSF Graz
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<strong>Konstruktion</strong> <strong>von</strong> Männlichkeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>iksozialarbeit<br />
Nach <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> Beschreibungen <strong>von</strong> Kl<strong>in</strong>iksozialarbeit wurde e<strong>in</strong><br />
Gruppengespräch mit allen männlichen Sozialarbeitern <strong>der</strong> <strong>LSF</strong> durchgeführt. In diesem<br />
Gespräch wurden erstens Ergebnisse aus den E<strong>in</strong>zel<strong>in</strong>terviews geme<strong>in</strong>sam besprochen<br />
und zweitens wurde versucht, e<strong>in</strong>ige <strong>Konstruktion</strong>smechanismen <strong>von</strong> Männlichkeit <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>iksozialarbeit herauszuarbeiten. So dreht sich die Auswertung dieses<br />
Gruppengesprächs um die Fragen: Wie kann man sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>iksozialarbeit als<br />
Mann positionieren? und Welche Methoden werden hierfür angewendet? Um diese<br />
Fragen umfassend zu bearbeiten werden Inhalte dieses Gesprächs auch mit den Inhalten<br />
<strong>der</strong> E<strong>in</strong>zel<strong>in</strong>terviews <strong>in</strong> Zusammenhang gebracht.<br />
Der Aufbau <strong>der</strong> Auswertung gibt den Leitfaden für das Gruppengespräch wie<strong>der</strong>. Die<br />
Leitfragen wurden <strong>in</strong> <strong>der</strong> gleichen Reihenfolge wie bei den E<strong>in</strong>zel<strong>in</strong>terviews gestellt.<br />
Gesprächse<strong>in</strong>leitung<br />
Bevor im Gruppengespräch die erste Frage gestellt wurde, gab es zwei Situationen, die<br />
me<strong>in</strong>es Erachtens zum Verständnis <strong>der</strong> Relevanz des ganzen Themas im Bereich <strong>der</strong><br />
Kl<strong>in</strong>iksozialarbeit sehr wichtig s<strong>in</strong>d. Vor Gesprächsbeg<strong>in</strong>n sagte mir e<strong>in</strong>er <strong>der</strong><br />
Sozialarbeiter, dass sie gerne Synonyme hätten; es gäbe auch schon Ideen dazu, nämlich<br />
Al (Al Bundy aus <strong>der</strong> Fernsehserie „e<strong>in</strong>e schrecklich nette Familie“, Tim Taylor (<strong>der</strong><br />
Heimwerker-K<strong>in</strong>g aus <strong>der</strong> Fernsehserie Tool Time) und Luis Trenker. Also wurden<br />
gleich zu beg<strong>in</strong>n drei Männlichkeitskonstruktionen angeführt, die viele Punkte e<strong>in</strong>es bei<br />
uns traditionellen Männerbildes transportieren.<br />
Al Bundy, e<strong>in</strong> ehemaliger High-School Football-Star, <strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Gründung se<strong>in</strong>er<br />
Familie se<strong>in</strong> Geld als Schuhverkäufer verdient und dessen ausgeprägteste<br />
Charakterzüge wohl Sexismus und Chauv<strong>in</strong>ismus s<strong>in</strong>d.<br />
Tim Taylor, lieben<strong>der</strong> Vater und Ehemann, dessen Interessen auf den, nach se<strong>in</strong>er Sicht,<br />
durchwegs männlichen Gebieten <strong>von</strong> Autos, Werkzeug, Motorsport und Eishockey<br />
liegen. Berühmt ist se<strong>in</strong> „männlicher Grunzgruß“ mit dem er jede Folge <strong>der</strong><br />
Heimwerkerserie beg<strong>in</strong>nt, die er <strong>in</strong> <strong>der</strong> Serie Tool Time mo<strong>der</strong>iert. Dieser „Grunzgruß“,<br />
<strong>der</strong> D<strong>in</strong>ge als männlich markiert und „mehr Power“ bedeutet, begegnet uns im<br />
Gruppengespräch später noch e<strong>in</strong>mal.<br />
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