Sprachliche Konstruktion von Geschlechtlichkeit in der ... - LSF Graz
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Arbeit nützlich s<strong>in</strong>d, zu nennen. Im Gegensatz zu den Antworten aus den<br />
E<strong>in</strong>zel<strong>in</strong>terviews g<strong>in</strong>gen die drei Sozialarbeiter kaum auf Eigenschaften e<strong>in</strong>, die <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
direkten KlientInnenarbeit notwendig s<strong>in</strong>d. Diese wurden beispielsweise unter den<br />
Begriffen „humane Tendenzen“ o<strong>der</strong> „Grundbasics“ (Gruppengespräch Z. 29)<br />
subsumiert und SozialarbeiterInnen e<strong>in</strong>fach unterstellt; diese hat man als Sozialarbeiter<br />
o<strong>der</strong> Sozialarbeiter<strong>in</strong>.<br />
Das Hauptaugenmerk lag auf <strong>der</strong> Beschreibung <strong>von</strong> Team- und Systemkompetenzen.<br />
Teamkompetenzen <strong>in</strong> Bezug auf die Zusammenarbeit im sozialarbeiterischen Team –<br />
sowohl auf Ebene <strong>der</strong> Station auf <strong>der</strong> man jeweils arbeitet, wie auch im gesamten<br />
Sozialdienst – und Systemkompetenzen <strong>in</strong> Bezug auf die Arbeit und Positionierung im<br />
multiprofessionellen Team <strong>in</strong> das die Sozialarbeit e<strong>in</strong>gebunden ist. Das Wissen um<br />
eigene Aufgaben und Verantwortlichkeiten wird als e<strong>in</strong>e wichtige Kompetenz für die<br />
Arbeit im multiprofessionellen Team beschrieben. Die aus den E<strong>in</strong>zel<strong>in</strong>terviews<br />
bekannte Unschärfe bei <strong>der</strong> Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> Aufgabengebiete des Sozialdienstes, f<strong>in</strong>det<br />
sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bedeutung dieser Kompetenz wie<strong>der</strong>. Das Wissen um die eigenen Aufgaben<br />
und Kompetenzen, sowie die <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Berufsgruppen, wird als Voraussetzung dafür<br />
gesehen, den Kampf um die eigene Arbeit aufnehmen zu können, und sich nichts<br />
„wegnehmen“ zu lassen (vgl. Gruppengespräch Z. 33).<br />
Dieses Wissen um den Aufgabenbereich <strong>der</strong> Sozialarbeit, sowie das E<strong>in</strong>schätzen <strong>der</strong><br />
Kompetenzen an<strong>der</strong>er Berufsgruppen, wird auch als persönliche Eigenschaft <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Sozialarbeiter genannt, welche ihm die Arbeit erleichtert. Weitere Eigenschaften die<br />
genannt wurden, s<strong>in</strong>d Klarheit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Arbeit mit PatientInnen, e<strong>in</strong>en Überblick <strong>in</strong> Form<br />
<strong>von</strong> Wissen um Teilbereiche <strong>der</strong> Sozialarbeit zu haben (F<strong>in</strong>anzen, Wohnen, soziale<br />
Leistungen, …), sich im Spannungsfeld <strong>von</strong> Beharrlichkeit und Kompromissbereitschaft<br />
bewegen zu können, sowie Lernfähigkeit und –bereitschaft, <strong>in</strong> Form <strong>von</strong> Reflexion,<br />
Supervision und Selbsterfahrung.<br />
Der Punkt <strong>der</strong> Klarheit wird <strong>in</strong> zwei Dimensionen angesprochen. E<strong>in</strong>erseits sich selber<br />
klar zu se<strong>in</strong> wie man arbeitet und zum an<strong>der</strong>en Klarheit und Ehrlichkeit gegenüber den<br />
PatientInnen. Auch dieser Punkt <strong>der</strong> Klarheit fließt im späteren Gesprächsverlauf als<br />
Eigenschaft <strong>in</strong> die Def<strong>in</strong>ition e<strong>in</strong>er „männlichen“ o<strong>der</strong> „väterlichen“ Sozialarbeit e<strong>in</strong>;<br />
näheres dazu im Kapitel „Mütterlichkeit und Kl<strong>in</strong>iksozialarbeit“.<br />
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