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Sprachliche Konstruktion von Geschlechtlichkeit in der ... - LSF Graz

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2004). Diese Aufgabe <strong>der</strong> KundInnen- beziehungsweise KlientInnenbeziehungen s<strong>in</strong>d<br />

auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sozialarbeit gegeben.<br />

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die For<strong>der</strong>ung Kerst<strong>in</strong> Feldhoffs, dass "die<br />

geschlechtstypisch konstruierten Gegensätze <strong>von</strong> "weiblicher Sorge" und "männlichem<br />

Management“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> sozialen Arbeit [...] endlich aufgelöst werden [müssen]" (Feldhoff<br />

2006) nicht nur dah<strong>in</strong>gehend verstanden werden sollte, dass es e<strong>in</strong> Gen<strong>der</strong>-<br />

Ungleichgewicht zwischen Leitungspositionen und hierarchisch niedrigeren Funktionen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Sozialarbeit gibt, son<strong>der</strong>n dass dieser konstruierte Gegensatz überhaupt erst e<strong>in</strong>er<br />

<strong>der</strong> Gründe dafür ist, dass die Sozialarbeit, und <strong>in</strong> Folge auch die Kl<strong>in</strong>iksozialarbeit,<br />

heute immer noch e<strong>in</strong> stark frauendom<strong>in</strong>iertes Berufsfeld ist.<br />

Zugang zu Ressourcen<br />

Der Zugang zu Ressourcen ist am Arbeitsmarkt nicht egalitär auf die Geschlechter<br />

aufgeteilt. Dies zeigt sich auf zwei unterschiedliche Arten. Zum e<strong>in</strong>en besteht e<strong>in</strong><br />

Ungleichgewicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bezahlung <strong>von</strong> Frauen und Männern und zum an<strong>der</strong>en gelangen<br />

Frauen nur sehr schwer durch die gläserne Decke <strong>in</strong> Positionen, die hierarchisch über<br />

dem mittleren Management angesiedelt s<strong>in</strong>d. Dadurch ist <strong>der</strong> Zugang zu f<strong>in</strong>anziellen<br />

Mitteln, und vor allem <strong>der</strong>en Verwaltung, auch heute noch e<strong>in</strong> Indiz für<br />

männerdom<strong>in</strong>ierte Berufe.<br />

Österreich liegt, was den Gen<strong>der</strong> Pay Gap 3 anbelangt, im Europäischen Mittelfeld. Im<br />

EU-25 Durchschnitt wird e<strong>in</strong> Lohnunterschied <strong>von</strong> 15% errechnet. In Österreich stieg<br />

<strong>der</strong> Gen<strong>der</strong> Pay Gap zwischen den Jahren 2003 und 2005 <strong>von</strong> 17% auf 18% an (Statistik<br />

Austria 2007, S. 42). Frauen verdienen im Durchschnitt weniger als Männer und dieser<br />

Unterschied ist über die Jahre konstant geblieben. Neben dem ger<strong>in</strong>geren Verdienst <strong>von</strong><br />

Frauen geht auch die Verteilung <strong>der</strong> unbezahlten Haus- bzw. Reproduktionsarbeit (vgl.<br />

Differenziertheit <strong>der</strong> Sprache / Fachterm<strong>in</strong>i) zu Lasten <strong>der</strong> Frauen.<br />

Komplementär zur ungleichen Verteilung <strong>der</strong> Erwerbsarbeit zwischen<br />

Vätern und Müttern gestaltet sich die Verteilung <strong>der</strong> unbezahlten Arbeit <strong>in</strong><br />

3 Durch den, <strong>von</strong> <strong>der</strong> Europäischen Union festgelegten Struktur<strong>in</strong>dikator, „Gen<strong>der</strong> Pay Gap“<br />

werden E<strong>in</strong>kommensunterschiede zwischen Frauen und Männern auf Basis <strong>von</strong> Brutto-<br />

Stundenlöhnen dargestellt. Der Indikator ist def<strong>in</strong>iert als Prozentsatz, um den Frauen pro<br />

Arbeitsstunde brutto weniger verdienen als Männer.<br />

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