Sprachliche Konstruktion von Geschlechtlichkeit in der ... - LSF Graz
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Trotzdem wird die Sozialarbeit als eigenständiger Arbeitsbereich <strong>in</strong> <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen<br />
Arbeitslandschaft gesehen. Es werden - trotz <strong>der</strong> hierarchisch niedrigen Ansiedlung -<br />
auch Abhängigkeiten an<strong>der</strong>er Berufsgruppen bzw. Arbeitsschritte <strong>von</strong> <strong>der</strong> Sozialarbeit<br />
def<strong>in</strong>iert. So s<strong>in</strong>d die "Rückfalls- und Gefährlichkeitsprognosen [...] ganz wesentlich<br />
da<strong>von</strong> abhängig, was für den Patienten alles organisiert ist" (Int_w2, Z. 14), also direkt<br />
<strong>von</strong> <strong>der</strong> Sozialarbeit. Auch wird <strong>der</strong> Wunsch geäußert, die Sozialarbeit autark arbeiten<br />
zu lassen. Vor allem im Zeitmanagement sieht die befragte Person e<strong>in</strong>e zu große<br />
Abhängigkeit <strong>der</strong> Sozialarbeit <strong>von</strong> an<strong>der</strong>en Berufsgruppen. Die zeitliche Aufteilung <strong>der</strong><br />
Arbeit wird als „gedrittelt“ beschrieben. E<strong>in</strong> Drittel direkte Klientenarbeit, e<strong>in</strong> Drittel<br />
adm<strong>in</strong>istrative, organisatorische Arbeit und e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> Zeit wird mit Meet<strong>in</strong>gs und<br />
Besprechungen gefüllt. "Also e<strong>in</strong> Drittel ist sicher Meet<strong>in</strong>gs, ich fürchte, dass es viel<br />
höher ist, und das ist glaube ich e<strong>in</strong> Fehler. [...] Man sollte die Sozialarbeit aus me<strong>in</strong>er<br />
Sicht nicht so sehr mit Meet<strong>in</strong>gs und Visiten blockieren, son<strong>der</strong>n eher ... autark arbeiten<br />
lassen" (Int_w2, Z. 18). Im Gegensatz zu den bisherigen Interviews wird e<strong>in</strong> größerer<br />
Teil <strong>der</strong> Arbeitszeit <strong>in</strong> organisatorischer und vernetzen<strong>der</strong> Arbeit mit an<strong>der</strong>en<br />
Berufsgruppen gesehen, nur e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> Arbeit wird als praktische und direkte<br />
Klientenarbeit wahrgenommen. Allerd<strong>in</strong>gs besteht <strong>der</strong> Wunsch, den strukturellen Teil<br />
<strong>der</strong> Arbeit, vor allem was Visiten und Meet<strong>in</strong>gs mit an<strong>der</strong>en Berufsgruppen betrifft, zu<br />
kürzen, um aus <strong>der</strong> Sozialarbeit e<strong>in</strong> autarkes Berufsfeld <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik zu machen - es<br />
besteht also <strong>der</strong> Wunsch, weg <strong>von</strong> struktureller und h<strong>in</strong> zu mehr praktischer Arbeit, was<br />
die zeitliche Aufteilung betrifft.<br />
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Ausbildung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sozialarbeit als<br />
wissenschaftlich fundiert beschrieben wird, dass Inhalte verschiedener anerkannten<br />
Wissenschaften als Teile <strong>der</strong> sozialarbeiterischen Ausbildung aufgezählt werden, die<br />
Arbeit an sich jedoch als nicht wissenschaftlich gesehen wird, son<strong>der</strong>n als betreuende<br />
Dienstleistung beschrieben wird. Aufgrund dieser nicht wissenschaftlichen Ausrichtung<br />
<strong>der</strong> praktischen Sozialarbeit wird die <strong>der</strong>zeitige Gehaltslage als unzureichend<br />
beschrieben, wie auch <strong>der</strong> hierarchisch niedrige Stand <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>iksozialarbeit im Gefüge<br />
<strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen Berufsgruppen erklärt. Anstelle <strong>von</strong> Wissenschaftlichkeit, Kompetenz<br />
und Wissen treten Mütterlichkeit und Menschenliebe als Erklärungsmodell für den<br />
Zugang <strong>der</strong> Sozialarbeit zu KlientInnen und <strong>der</strong> Beschreibung <strong>der</strong> Aufgaben und<br />
Tätigkeitsbereiche <strong>der</strong> Sozialarbeit. Neben <strong>der</strong> Mütterlichkeit nimmt auch die<br />
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