Sprachliche Konstruktion von Geschlechtlichkeit in der ... - LSF Graz
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strukturellen Sozialarbeit h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er betreuenden, klientennahen und eher weiblichen<br />
Sozialarbeit.<br />
Weniger E<strong>in</strong>igkeit als bei <strong>der</strong> geschlechterspezifischen Zuordnung <strong>der</strong><br />
Aufgabenbereiche <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>iksozialarbeit herrscht im Bezug auf die Frage<br />
nach <strong>der</strong> prozentuellen Aufteilung <strong>von</strong> struktureller und praktischer Arbeit. Vergleicht<br />
man die vorliegenden <strong>von</strong> den Interviewpartnern gemachten Angaben, so kann auf<br />
<strong>der</strong>en Grundlage ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Aussage getroffen werden. Der Anteil <strong>der</strong><br />
KlientInnenarbeit reicht <strong>von</strong> „e<strong>in</strong>em Drittel“ bis zu „e<strong>in</strong>em Großteil“ <strong>der</strong><br />
Gesamtarbeitszeit <strong>der</strong> SozialarbeiterInnen.<br />
Die Interviews spiegeln auch die allgeme<strong>in</strong> herrschende Unklarheit wi<strong>der</strong>, wenn es um<br />
die hierarchische Stellung <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>iksozialarbeit, Arbeitsweisen sowie um<br />
Aufgabengebiete des Sozialdienstes geht.<br />
So werden strukturelle Tätigkeiten hierarchisch höher e<strong>in</strong>geordnet als betreuende<br />
Arbeiten. Der Sozialdienst <strong>der</strong> <strong>LSF</strong> wird hierarchisch entwe<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Pflege<br />
gleichgestellt, o<strong>der</strong> die hierarchische Position wird über Management- und<br />
Organisationstätigkeiten def<strong>in</strong>iert.<br />
Aufgabengebiete werden viele genannt, jedoch haben viele <strong>der</strong> InterviewpartnerInnen<br />
das Gefühl, dass <strong>der</strong> Sozialdienst noch weitere Aufgaben zu erledigen hat, die aber nicht<br />
bekannt s<strong>in</strong>d. Arbeitsweisen werden im Bereich <strong>der</strong> strukturellen Arbeit nur sehr<br />
spärlich beschrieben, die sieben GesprächspartnerInnen widmen die meiste Zeit des<br />
Gesprächs <strong>der</strong> Beschreibung <strong>der</strong> KlientInnenarbeit. Die betreuende Arbeit wird als<br />
zentraler Punkt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>iksozialarbeit wahrgenommen und daher als sehr wichtig<br />
dargestellt. So werden beispielsweise Kompetenzen hauptsächlich für diesen Bereich<br />
<strong>der</strong> Arbeit angeführt und benannt. Emotionalen Eigenschaften wie Empathie, Geduld,<br />
Neugierde o<strong>der</strong> Philanthropie, die allesamt wichtig s<strong>in</strong>d für die direkte<br />
KlientInnenarbeit, stehen nur wenige Kompetenzen gegenüber, die als wichtig für die<br />
strukturelle Arbeit genannt werden; diese beziehen sich meist auf rechtliches Wissen.<br />
Angeborene Eigenschaften und erlernte Kompetenzen / Facharbeit<br />
und ungelernte Arbeit<br />
Hier muss unterschieden werden zwischen <strong>der</strong> Beschreibung <strong>der</strong> Ausbildung <strong>von</strong><br />
SozialarbeiterInnen und <strong>der</strong> für die Kl<strong>in</strong>iksozialarbeit wichtigen Kompetenzen. Die<br />
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