Sprachliche Konstruktion von Geschlechtlichkeit in der ... - LSF Graz

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Östradiolkonzentration. Durch zyklusbedingte Schwankungen bei Frauen haben diese zu gewissen Zeiten sogar niedrigere Östradiolwerte als Männer. Die vierte Variable, das morphologische Geschlecht, leitet sich von den sekundären Geschlechtsmerkmalen ab und ist das einzige „augenscheinliche“ Kriterium, bzw. das Kriterium, das in der Interaktion mit anderen Menschen sichtbar wird und uns zu dem Urteil „es ist ein Mann“ , „es ist eine Frau“ oder auch zu einer Unsicherheit in dieser Unterscheidung führt. Bei diesem Kriterium basiert die Unterscheidung auf Mittelwerten. So ist der Bartwuchs bei Männern im Durchschnitt stärker ausgeprägt als bei Frauen: bei den fast bartlosen San oder Buschmännern aus dem südlichen Afrika, kann dieses Merkmal jedoch nicht mehr zur Unterscheidung zwischen Mann und Frau herangezogen werden. Auch in diesem Zusammenhang treffen wir unsere Unterscheidung nicht aufgrund strikter Merkmale, sondern je nach Überwiegen von männlichen oder weiblichen morphologischen Kriterien. (vgl. Christiansen 2001). Man merkt also, dass auch in der Biologie eine duale Sicht auf Geschlechter, nämlich dass es „nur“ Männer und Frauen gibt, nicht wirklich haltbar ist. Wie auf der Gender- Ebene, gibt es auch im biologischen Geschlecht verschiedenste Abstufungen. So zeigt uns „gerade die Biologie mit der exakten, naturwissenschaftlichen Methodik, […] wie vielfältig die Erscheinungsformen weiblicher und männlicher Individuen und wie fließend Übergänge von Frau zu Mann sind. […] Die Geschlechter sind somit keine klar geschiedene Alternative, sondern stellen eine Variationsreihe mit fließendem Übergang von der mehr männlichen zur mehr weiblichen Seite dar.“ (Christiansen 2001). Zur Verwendung der Begriffe Sex und Gender in dieser Arbeit Dieser Arbeit liegt ein duales Verständnis von Sex und Gender nach der Mantelständer- Theorie zugrunde. Die Entscheidung für dieses Verständnis ergab sich aus der organisatorischen Struktur der LSF. Einerseits kann aufgrund der Aufteilung in Frauenund Männerstationen an der LSF davon ausgegangen werden, dass, was die Sicht auf PatientInnen angeht, das biologische Geschlecht als determinierend angesehen wird. Die Zuteilung zu den einzelnen Stationen erfolgt nach dem gonadalen, bzw. morphologischen Geschlecht, und hier aufgrund der sekundären Geschlechtsorgane. Was die SozialarbeiterInnen angeht, so fällt auf, dass ein Thema, das sowohl in der Außenbeschreibung, wie auch in der Innenbeschreibung der Kliniksozialarbeit 24
angesprochen und lange diskutiert wurde, das der gegengeschlechtlichen oder gleichgeschlechtlichen Betreuung von PatientInnen ist. Auch in diesem Fall wurde durch die beiden Wörter Gegen- und Gleichgeschlechtlichkeit nur die Biologie angesprochen. Aus diesen Gründen wurde eine Untersuchungsform gewählt, die - durch die Auswahl der InterviewpartnerInnen - das biologische Geschlecht als Basis der Geschlechterkonstruktion sieht. Die Umsetzung hiervon ist unter der methodischen Beschreibung im Kapitel „Methodik“ genau erläutert. 25
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Müller, C. Wolfgang (1988): Wie He
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