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Sprachliche Konstruktion von Geschlechtlichkeit in der ... - LSF Graz

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Forschungsausblick<br />

Ziel <strong>der</strong> Arbeit war die Gen<strong>der</strong>-Analyse des Berufsfeldes <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>iksozialarbeit.<br />

Anhand <strong>von</strong> Beschreibungen <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>iksozialarbeit konnte durch diese Untersuchung<br />

gezeigt werden, dass es zu e<strong>in</strong>er grundsätzlichen Teilung <strong>in</strong> „strukturell-männliche“ und<br />

„praktisch-weibliche“ Arbeitsbereiche <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>iksozialarbeit kommt. Entlang<br />

dieser Grenze orientieren sich alle weiteren Kriterien die zur Auswertung <strong>der</strong> Interviews<br />

verwendet wurden.<br />

Durch die <strong>in</strong> den Interviews zur Sprache gebrachten Ideen und Phantasien über<br />

Kl<strong>in</strong>iksozialarbeit, kommt es zu teilweise unterschiedlichen Erwartungen an<br />

Sozialarbeiter<strong>in</strong>nen und Sozialarbeiter. Dieser Punkt könnte <strong>in</strong> weiterführenden Studien<br />

sicherlich noch vertieft werden. Es wäre <strong>in</strong>teressant zu klären, <strong>in</strong> welcher H<strong>in</strong>sicht sich<br />

die Erwartungen an männliche und weibliche SozialarbeiterInnen unterscheiden und ob<br />

diese Erwartungen ebenfalls <strong>der</strong> Trennl<strong>in</strong>ie <strong>von</strong> praktischer und struktureller Arbeit<br />

folgen.<br />

E<strong>in</strong> wesentlicher Punkt, <strong>der</strong> <strong>der</strong> Diskussion über Unterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> Arbeit <strong>von</strong><br />

Männern und Frauen im Sozialdienst zugrunde liegt, ist die Frage nach den Vorzügen<br />

und Nachteilen <strong>von</strong> gegengeschlechtlicher und gleichgeschlechtlicher Betreuungsarbeit.<br />

In diesem Feld besteht zweifellos noch großer Forschungsbedarf.<br />

In <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung wurden e<strong>in</strong>ige Vorzüge sowohl <strong>der</strong> gegen- als auch<br />

<strong>der</strong> gleichgeschlechtlichen Betreuungsarbeit genannt. Um e<strong>in</strong>e optimale Betreuung <strong>von</strong><br />

KlientInnen zu gewährleisten, wäre es jedoch notwendig, zu erforschen, welche<br />

Betreuungskonstellation, abhängig <strong>von</strong> Krankheitsbild, sozialarbeiterischer<br />

Aufgabenstellung und sexueller Ausrichtung <strong>der</strong> KlientInnen die zielführendste ist.<br />

E<strong>in</strong> weiteres Thema <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit war die Erforschung <strong>der</strong><br />

<strong>Konstruktion</strong>smechanismen <strong>von</strong> Männlichkeit. Um das Bild <strong>von</strong> <strong>Geschlechtlichkeit</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>iksozialarbeit zu vervollständigen, wäre e<strong>in</strong> nächster logischer Schritt die<br />

Erforschung <strong>der</strong> <strong>Konstruktion</strong>sprozesse <strong>von</strong> Weiblichkeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>iksozialarbeit. Die<br />

Frage nach <strong>der</strong> Weiblichkeit <strong>in</strong> diesem Berufsfeld wurde, aus Komplexitäts- und<br />

Ressourcengründen, bewusst nicht gestellt, ist aber, um e<strong>in</strong> tiefes Verständnis des<br />

Themenkomplexes <strong>Geschlechtlichkeit</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>iksozialarbeit zu erlangen,<br />

unerlässlich.<br />

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