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Sprachliche Konstruktion von Geschlechtlichkeit in der ... - LSF Graz

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<strong>Konstruktion</strong> <strong>von</strong> <strong>Geschlechtlichkeit</strong><br />

Um e<strong>in</strong>e Arbeit über <strong>Konstruktion</strong> <strong>von</strong> <strong>Geschlechtlichkeit</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bestimmten<br />

Arbeitsbereich zu schreiben, ist es unerlässlich, vorab e<strong>in</strong>e Def<strong>in</strong>ition dessen zu liefern,<br />

was o<strong>der</strong> welche Teile <strong>der</strong> <strong>Geschlechtlichkeit</strong> e<strong>in</strong> soziales Konstrukt s<strong>in</strong>d. Unter dem<br />

Punkt Begriffsklärung wurden Sex und Gen<strong>der</strong> bereits def<strong>in</strong>iert; dieser Abschnitt <strong>der</strong><br />

Arbeit dreht sich um die Frage, ob Sex und/o<strong>der</strong> Gen<strong>der</strong> konstruiert werden. Treffen<strong>der</strong><br />

gesagt, ob diese beiden Begriffe <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit als soziale Konstrukte<br />

betrachtet werden, und <strong>in</strong> welchem Zusammenhang Sex und Gen<strong>der</strong> stehen.<br />

Es gibt ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige Antwort auf die Frage, ob Sex und/o<strong>der</strong> Gen<strong>der</strong> sozial<br />

konstruiert s<strong>in</strong>d, es existieren verschiedene Ansätze und Verb<strong>in</strong>dungsmodelle zwischen<br />

beiden. Drei <strong>der</strong> erwähnten Ansätze, die Mantelstän<strong>der</strong>theorie, <strong>der</strong> Biological<br />

Foundatism und Butlers radikaler Konstruktivismus, werden, nach e<strong>in</strong>er allgeme<strong>in</strong>en<br />

Def<strong>in</strong>ition <strong>von</strong> Konstruktivismus, kurz erläutert, um daraus die Verwendung <strong>der</strong><br />

Begriffe <strong>in</strong> dieser Arbeit abzuleiten.<br />

Um die gegebene Fragestellung zu erläutern ist es zielführend, erst e<strong>in</strong>en Überblick über<br />

den Konstruktivismus, bzw. die konstruktivistische Sicht auf <strong>Geschlechtlichkeit</strong> zu<br />

geben.<br />

Konstruktivismus<br />

Konstruktivismus ist e<strong>in</strong> „Sammelbegriff für erkenntnistheoretische, philosophische und<br />

psychologische Positionen, die da<strong>von</strong> ausgehen, dass das subjektive Erleben und<br />

Erkennen <strong>der</strong> Wirklichkeit ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache Wi<strong>der</strong>spiegelung <strong>der</strong> äußeren Realität im<br />

Bewusstse<strong>in</strong> ist. Vielmehr ist es e<strong>in</strong>e durch subjektive Sichtweisen, Handlungen und<br />

Begriffe hergestellte <strong>Konstruktion</strong>“ (Brockhaus 2009). Der Konstruktivismus kann also<br />

als Erklärungsmodell gesehen werden, das <strong>in</strong> den unterschiedlichsten<br />

wissenschaftlichen Diszipl<strong>in</strong>en zu f<strong>in</strong>den ist.<br />

Im Laufe <strong>der</strong> Zeit bildeten sich viele verschiedene konstruktivistische Richtungen<br />

heraus, wie zum Beispiel <strong>der</strong> Sozialkonstruktivismus, <strong>der</strong> kommunikationstheoretisch<br />

ausgerichtete Konstruktivismus o<strong>der</strong> <strong>der</strong> radikale Konstruktivismus. Diese drei<br />

Ausrichtungen s<strong>in</strong>d zugleich die für diese Arbeit wegweisenden konstruktivistischen<br />

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