16.11.2012 Aufrufe

Kinder schreiben für Kinder 2009

Kinder schreiben für Kinder 2009

Kinder schreiben für Kinder 2009

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Kinder</strong> <strong>schreiben</strong> <strong>für</strong> <strong>Kinder</strong> Pfatter<br />

Wie meine erste Katze<br />

zu ihrem Namen kam<br />

Bei meinen Großeltern in Moosham lebte eine Katze<br />

namens Lilli. Einmal bemerkte Oma, dass Lilli Junge<br />

bekommen sollte. Wir freuten uns schon auf die<br />

putzigen kleinen Kätzchen. Doch dann geschah etwas<br />

Schlimmes. Die werdende Mutter wurde von einem<br />

Auto am Bauch angefahren. Schwerstverletzt schleppte<br />

sie sich nach Hause. Zwei Tage kämpfte sie um ihr<br />

Leben, bis der Tierarzt zum Nachbarn kam. Er schaute<br />

auch nach Lilli und meinte: „Sie hat alle ihre Babys<br />

verloren und wird auch keine mehr bekommen.“ Bald<br />

ging es der Verletzten besser. Doch nun fing Lilli an,<br />

ein Nest im Stall zu bauen. Oma berichtete Opa: „Die<br />

Katze spinnt und ist scheinschwanger!“ Vier Wochen<br />

später schlurfte Großmutter am frühen Morgen in die<br />

Scheune, um nach der Patientin zu sehen. Lilli wartete<br />

schon sehnsüchtig hinter der Tür und maunzte<br />

laut. Sie lief aufgeregt zum Körbchen und zeigte Oma,<br />

was dort lag. Oma entdeckte einen dunklen Fleck und<br />

tastete danach. Der dunkle Fleck hob sein winziges<br />

Köpfchen und wimmerte kläglich. Verblüfft trug<br />

Großmama Mutter und Kind in die warme Küche.<br />

Mein Opa saß gemütlich am Frühstückstisch und wunderte sich: „Was bringst du daher? Das sieht aus wie<br />

Moses allein im Körbchen!“ So bekam der kleine Kater seinen Namen Moses. Er wurde meine erste Katze, und<br />

jeder staunte über seinen Namen.<br />

Kathrin Kräh VS Pfatter Klasse 4b<br />

Wahre Geschichten aus dem Leben<br />

An einem schönen Sommerabend erzählte mir mein Ur-Onkel von seiner Kindheit, als Krieg war. Er erklärte<br />

mir: „Als ich so klein war wie du, da hatte ich noch neun Geschwister. Wir mussten mit sehr wenig auskommen,<br />

denn es herrschte Krieg. Mit unseren Eltern und Großeltern wohnten wir hier in dem Dorf Leiterkofen<br />

an der Bundesstraße 8. Zu meiner Zeit gab es in diesem kleinen Ort elf Bauernhöfe. Alle Leute fuhren damals<br />

nur einmal im Jahr in die Stadt Regensburg zum Einkaufen, weil es bei uns keine Läden gab. Das war <strong>für</strong> uns<br />

<strong>Kinder</strong> immer ein besonderes Erlebnis, denn den Dom und die Steinerne Brücke sahen wir ja nicht jeden Tag.“<br />

Mein Onkel bedauerte: „Einmal, als meine ältere Schwester Resi alleine nach Regensburg fuhr, wurde sie von<br />

einer Bombe auf offener Straße getroffen und kam so ums Leben. Das war <strong>für</strong> uns alle sehr traurig. Von da an<br />

hatten wir noch viel mehr Angst vor dem Krieg. Meinen Bruder Max verloren wir auch im Krieg, da ging es<br />

uns wie vielen Familien. Fast hätte es unsere gesamte Familie getroffen, sehr oft flogen über unseren großen<br />

Bauernhof Düsenjets und andere Flieger. Einmal warf einer dieser Flieger sogar eine Bombe über uns ab, die<br />

dann hinter unserem Stadl landete. Das große Scheunentor war kaputt, aber Gott sei Dank wurde niemand von<br />

uns verletzt. Immer wenn diese Angriffe kamen, wurden wir mit Sirenen gewarnt. So konnten wir schnell in den<br />

Keller flüchten, wo wir uns versteckten. Das war dann nicht mehr lustig, die Angst steckte uns in den Knochen.<br />

Oft gab es aber auch schöne Momente, als uns die Amerikaner mit Süßigkeiten beschenkten. Lebensmittel waren<br />

<strong>für</strong> uns alle etwas Wertvolles. Im Keller hatten wir ein Vorratslager, aus dem uns die Soldaten einmal sogar<br />

ein geschlachtetes Schwein gestohlen haben. Als dann der Krieg endlich vorbei war, entwickelte sich Leiterkofen<br />

wieder zu einem schönen Bauerndorf. Heute leben hier wieder viele glückliche Menschen. Darum komme<br />

ich ja auch jedes Jahr im Urlaub zu euch.“<br />

Philipp Landmann VS Pfatter Klasse 4b<br />

156 | Landkreis Regensburg

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!