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Kinder schreiben für Kinder 2009

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<strong>Kinder</strong> <strong>schreiben</strong> <strong>für</strong> <strong>Kinder</strong> Deuerling<br />

Das Kupferkammerwerk und das arme Mädchen<br />

Es war einmal vor 500 Jahren in Deuerling. Dort wohnte eine arme Familie mit einer Tochter namens Maria.<br />

Ihr Vater war schon lange tot und ihre Mutter sterbenskrank. So machte sich Maria auf den Weg nach Deuerling,<br />

ohne der Mutter von ihren Plänen zu erzählen. Dort fragte sie im Kupferhammerwerk Paul Meisingers<br />

nach, ob sie arbeiten dürfte.<br />

Als das Mädchen dann schon zwei Wochen dort arbeitete, wurde sie immer trauriger, denn sie schuftete Tag<br />

und Nacht. Vom Lärm und der großen Hitze der Schmelzöfen wurde sie bald krank und musste daher immer<br />

wieder eine Pause einlegen. Da sprach der Meister zu den Arbeitern: „Hier macht mir keiner eine Pause, hier<br />

wird gearbeitet!“ Da dachte Maria an ihre Mutter und die Tränen liefen ihr über die Wangen, weil sie schreckliche<br />

Sehnsucht nach ihr hatte. Als die letzte Träne auf den Boden fi el, verwandelte sie sich in Gold und auch<br />

das Kupfer, das die Arbeiter in den Händen hielten wurde zu Gold.<br />

Jetzt hatte das Mädchen endlich genügend Geld <strong>für</strong> die Medizin ihrer Mutter. Maria und all die anderen<br />

armen Arbeiter des Deuerlinger Kupferhammerwerks konnten nun wieder zu ihren Familien heimkehren.<br />

Maria pfl egte ihre Mutter mit der Medizin wieder gesund und die beiden lebten glücklich und zufrieden bis<br />

an ihr Lebensende.<br />

Sophia Bauer VS Deuerling Klasse 4a<br />

Der Fluch der Müllerin<br />

Es lebte einmal ein bescheidener Müller in Deuerling. Dieser Müller hatte stets das Getreide der umliegenden<br />

Bauern zu Mehl verarbeitet. Er war mit seinem Einkommen <strong>für</strong> seine Arbeit immer zufrieden und konnte sich<br />

das notwendigste leisten.<br />

Im Jahre 1749 lernte der Müller eine Frau kennen und heiratete sie. Seine Frau war jedoch mit dem bescheidenen<br />

Einkommen des Müllers nicht zufrieden und so zwang sie ihren Ehemann, von den Bauern mehr Geld zu<br />

verlangen, damit sie sich schönere Kleider kaufen konnte. Da der Müller seine Frau liebte, ging er zur großen<br />

Unzufriedenheit der Bauern auf ihre Forderung ein.<br />

Nachdem die Frau des Müllers sich mit den neuen Kleidern im Spiegel betrachtet hatte, wollte sie nun auch<br />

noch den passenden Schmuck dazu haben. Sie beschwor ihren Mann daher, noch mehr Geld <strong>für</strong> das Mehl zu verlangen.<br />

Da hatte der Müller die Nase voll. Er packte die teuren Kleider und jagte seine Frau damit aus der Mühle.<br />

Die Frau des Müllers hatte sich bei der Flucht aus der Mühle eines Ihrer schönen Kleider zerrissen und war so<br />

verärgert, dass sie den Müller und die Bauern verfl uchte. Sie wünschte ihnen eine Plage durch Heuschrecken.<br />

Als sie ihren Fluch aussprach, verdunkelte sich hinter ihr der Himmel. Sie sah sich um und Millionen von<br />

Heuschrecken kamen vom Himmel auf ganz Deuerling und die Mühle nieder. Die Menschen liefen alle in ihre<br />

Häuser und verriegelten die Türen und Fenster. Die gefräßigen Heuschrecken fraßen unterdessen das ganze Getreide<br />

und Gras in der Umgebung. Da die Frau des Müllers nicht mehr in die Mühle zurückkehren konnte, war<br />

sie den Heuschrecken hilfl os ausgeliefert. Diese fl ogen<br />

auf ihre teuren Kleider und genossen den Geschmack<br />

von feinster Seide. Sie war fast nackt, als sie schreiend<br />

das Labertal im schnellen Lauf verließ. Das habgierige<br />

Weibsbild ward nie wieder gesehen. Nachdem sich die<br />

Heuschrecken endlich satt gefressen hatten, zogen sie<br />

weiter. Da sie das ganze Getreide und Gras bis auf den<br />

letzten Halm vernichtet hatten, litten die Natur und<br />

die Menschen noch sehr lange darunter.<br />

Wenn man sich heute in der Umgebung von Deuerling<br />

umsieht, fallen immer noch die vielen Felsen<br />

und Steine auf, auf denen kein Gras mehr wächst. Und<br />

wenn man ganz genau hinschaut, fi ndet man auch<br />

heute noch die eine oder andere Heuschrecke in Deuerling.<br />

Simon-Felix Weigl VS Deuerling Klasse 4a<br />

54 | Landkreis Regensburg

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