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Selbstverwaltung

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pation in Kollektivbetrieben, die sich selber als selbstverwaltet bezeichnen, gegen Ende der 90er<br />

Jahre tatsächlich etabliert und in welchem Mass sie verbreitet sind. Neben deskriptiven Ergebnissen<br />

über Art, Verbreitung etc. von markt- und erwerbsorientierten selbstverwalteten Betrieben<br />

in der deutschsprachigen Schweiz ist insbesondere von Interesse, ob sich Zusammenhänge<br />

feststellen lassen zwischen der Wahl von egalitären bzw. differenzierten Partizipationskonzepten<br />

und weiteren betrieblichen Strukturmerkmalen.<br />

1.2. Terminologie, Arbeitsdefinition „selbstverwalteter<br />

Betrieb“<br />

In den 70er Jahren hat sich für die kollektiv durch die Belegschaft geführten Betriebe in der<br />

Schweiz die Bezeichnung „selbstverwaltet“ etabliert, während in den umliegenden deutschsprachigen<br />

Ländern bis in die Gegenwart meist von „alternativ-ökonomischen Betrieben oder Projekten“<br />

die Rede ist und zahlreiche weitere Bezeichnungen verwendet werden. Dies ist Ausdruck<br />

der sehr uneinheitliche Abgrenzung des Gegenstands. In der Schweiz hat sich der Terminus<br />

„selbstverwaltet“ gehalten, und zwar sowohl in der Praxis zur Benennung des Selbstverständnisses<br />

als auch in der Literatur; dasselbe gilt für die Bezeichnung „Kollektiv“, die üblicherweise<br />

für die betriebsführende Beschäftigtengruppe verwendet wird.<br />

Dennoch hat sich weder in Theorie noch Praxis eine vereinheitlichte Auffassung oder Definition<br />

davon durchgesetzt, was die konstitutiven Merkmale eines selbstverwalteten Betriebs sind. Die<br />

definitorische Fassung wird zudem dadurch erschwert, dass die Strukturen und Regelungen in<br />

solchen Betrieben „naturgemäss“ von den jeweils konkreten Belegschaften (mit)bestimmt sind<br />

und deshalb sowohl eine gewisse Vielfalt aufweisen als auch einem Wandel unterliegen.<br />

Arbeitsdefinition<br />

Für die vorliegende Untersuchung wird grundsätzlich unter einem „selbstverwalteten Betrieb“<br />

Folgendes verstanden:<br />

„Zur gemeinsamen Erwerbstätigkeit besteht am Markt ein Unternehmen, in dem mindestens drei<br />

Personen sowohl am Unternehmenskapital beteiligt sind als auch im Betrieb mitarbeiten und die<br />

Betriebsführung innehaben. Nach demokratischem Grundsatz sind diese Beteiligten auf formal<br />

juristischer Ebene gleichberechtigt und verstehen sich selber als Mitglieder eines selbstverwalteten<br />

Betriebs.“<br />

1.3. Überblick über die vorliegende Arbeit<br />

Nach dieser Einleitung (1. Kapitel) folgt im 2. Kapitel eine kurze Darstellung der gegenwärtigen<br />

Forschungslage zu selbstverwalteten Betrieben und die Begründung des Bedarfs nach einer Untersuchung<br />

in der Schweiz. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist eine Aktualisierung des empirischen<br />

Wissensstands, das Aufzeigen gegenwärtiger Strukturformen selbstverwalteter Betriebe<br />

sowie der Vergleich mit den Ergebnissen der wenigen vorliegenden älteren Untersuchungen.

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