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Selbstverwaltung

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Amstutz (1996) und Mounir (1996) weisen darauf hin, dass andere Lohnmodelle als der Einheitslohn<br />

praktikabel und legitim sind.<br />

Das Lohnniveau ist jedoch über all die Jahre in vielen Betrieben tief geblieben und ein viel diskutiertes<br />

Thema. Der kleine Lohn führt einerseits zu hoher Fluktuation, andererseits wird es aufgrund<br />

des Lohnniveaus schwierig, neue gut qualifizierte Beschäftigte anzustellen.<br />

Unterschiedliche Anstellungsverhältnisse<br />

Schon die Ergebnisse von Ohm (1981) zeigen, dass neben den festangestellten auch gelegentlich<br />

weitere Mitarbeitende in selbstverwalteten Betrieben beschäftigt sind. Die Ergebnisse von Rippstein<br />

(1991), Amstutz (1996), und Mounir (1996) zeigen zudem, dass in selbstverwalteten Betrieben<br />

neben Kollektivmitgliedern auch normale Angestellte und Aushilfen beschäftigt sind, die<br />

kein oder weniger Mitentscheidungsrecht in Bezug auf die Betriebsführung haben. Damit soll<br />

zum einen dem oft beklagten Umstand begegnet werden, dass es in selbstverwalteten Betrieben<br />

immer wieder Beschäftigte gab und gibt, die sich im Betrieb nur wenig engagieren und wenig<br />

Verantwortung übernehmen (wollen). Zum andern soll damit der Bildung von informellen Hierarchien<br />

entgegengewirkt werden.<br />

Entscheidungsfindung<br />

Die langwierige Entscheidungsfindung ist ein Dauerthema in selbstverwalteten Betrieben. Die<br />

Untersuchungen von Amstutz (1996), Mounir (1996) und Gailloz (1996) zeigen, dass das ursprünglich<br />

angestrebte Prinzip, alle Beschäftigten in jede betriebliche Entscheidung einzubinden<br />

und erst noch einen Konsens unter allen Mitgliedern zu finden, einen enormen Aufwand sowohl<br />

für die einzelnen Beteiligten als auch für den Betrieb bedeutet. Mit Arbeitsgruppen, der Zuteilung<br />

von Verantwortungsbereichen und unterschiedlichen Status soll die Entscheidungsfindung<br />

des Gesamtbetriebs entlastet werden und sich auf zentrale Themen der Betriebsführung beschränken.<br />

In einigen Betrieben wurde auch eine eigentliche Geschäftsführung etabliert, die sich<br />

um die gesamtbetrieblichen Belange kümmert.

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